Vanesa Harbek verkörpert die Leidenschaft auf der Goslarer Bühne

Rocken die Bühne im „Hinter-Hof“ (v.li.): Vanesa Harbek, Igor Prjahin und Jenny Conrad. Foto: Habel
Die Queen des Latin Blues weckt im neuen Veranstaltungssaal der Goslarschen Höfe die Leidenschaft: Viele Paare tanzen eng umschlungen zu Hits wie „Black Magic Woman“, die die Argentinierin nach eigenem Stil interpretierte.
Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!
Goslar. Erwartungsvolle Spannung im „Hinter-Hof“ am Freitagabend. Etwa 120 Fans von Blues, Rock und Leidenschaft warteten im neu eingerichteten Saal der Goslarschen Höfe auf Vanesa Harbek. Lauten Beifall spendeten die Gäste, als die Sängerin und Gitarristin zur Bühne eilte. Ihr folgten Jenny Conrad (Bassistin) und Igor Prjahin (Drummer). „Hallo, alright, gleich geht‘s los“, begrüßte Harbek ihr Publikum. Das Trio stimmte „Hideaway“ an, ein Instrumentalstück.
Harmonie des Ensembles
Von Anfang an fiel die Band mit ihrem harmonischen und professionellen Zusammenspiel auf. Mühelos wechselte sie die Melodien, fügte andere ein. Darunter eine, die an die Filmmusik der „Blues Brothers“ erinnerte. Auf dem breiten Gang zwischen den Bereichen mit Sitzplätzen begannen Frauen, sich im Rhythmus zu wiegen. In den kommenden Stunden bot das Trio einen musikalischen Roadtrip quer durch Südamerika bis in die USA. Es präsentierte eigene Kompositionen und solche anderer Künstler. Harbek bewies immer wieder, dass sie den Beinamen „Queen des Latin Blues“ zu Recht trägt. Sie wandte sich an das Publikum. Die Pailletten auf ihrer Jacke glitzerten im Spotlicht. „Ich komme aus Argentinien, Buenos Aires. Von Opa übernahm ich die Liebe zum Tango, von Vater die Liebe zu Blues und Rock’n’Roll.“
Vanesa Harbek in Aktion. Foto: Habel
Gleich begann die Band mit „Vuelvo al Sur“. Es ging um Abschied und Sehnsucht. Die einfühlsame Melodie ließ die Fans zur Ruhe kommen, sie lauschten, einige Paare lehnten sich dicht aneinander. Den Riff übernahmen die einzelnen Musiker, ernteten für ihr Solo Zwischenbeifall. Harbek hauchte den Text ins Mikro. Sie wiederholte „te quiero“. Zum Ende hin sang sie es auf Englisch: „I love you“.
Sommer auf der Bühne
Rotes und blaues Licht gaben dem Saal etwa Mystisches. Prjahin schlug die Sticks aneinander, gleich begannen Harbek und Conrad mit einer Melodie, die zauberte auf viele Gesichter ein Lächeln. „Black Magic Woman“ von Carlos Santana. Diesen Hit hatte die Bandleaderin nach eigenen Vorstellungen interpretiert. „Don‘t turn your back on me, baby“, wiederholte sie. Auch hier erhielten die einzelnen Instrumente ihren Solo-Part. Harbek wippte auf den Füßen, schloss die Augen, lehnte sich zurück, richtete sich gleich wieder auf. Rasch pustete sie eine widerspenstige Strähne aus dem Gesicht und tänzelte im Takt. Mit einem langen Akkord endete der Kult-Hit, das Publikum johlte und klatschte lange. Die Sängerin fächelte sich Luft zu. „Oh, hier ist Sommer auf der Bühne.“
Längere Pause. Freiwillige reichten an die Fans Getränke und Snacks. Mit anderen Songs ging es weiter, darunter solche von Freddie King und Tina Turner. Harbek lachte die Fans an. „Die ganze Nacht möchte ich tanzen, trinken und Spaß haben.“ Damit kündigte sie „Toda la Noche“ an. Eine schwungvolle Melodie erfüllte den Saal. Sie klang Spanisch, weckte Leidenschaften und wirkte doch vertraut. Immer mehr Paare tanzten eng umschlungen. Erst nach mehreren Zugaben ließ das Publikum das Trio von der Bühne.