Goslarer Galerie öffnet für letzte Verkäufe an Adventssamstagen

Auf dem Lions-Adventskalender kommt die Stubengalerie mit ihrem Ecklädchen noch einmal wunderbar zur Geltung. Eine schöne Überraschung für Galeristin Antje Stoetzel-Tiedt, die jetzt noch einmal die Tür öffnet und die letzten 1000 Kunstwerke zum Verkauf anbietet. Foto: Kempfer
1000 Kunstwerke warten in Goslars ehemaliger Stubengalerie noch auf neue Besitzer. Galeristin Antje Stoetzel-Tiedt lädt gemeinsam mit ihrer Familie an den ersten drei Adventssamstagen zum Sonderverkauf ein – am 15. Dezember wird ausgerahmt.
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Goslar. In der ehemaligen Stubengalerie sieht es heute aus.... wie in einer Galerie. Noch immer hängen Bilder an der Wand, überall stehen und liegen Stapel an in Papier oder Luftpolsterfolie eingeschlagenen Arbeiten. Die Hinweisschilder in der Altstadt auf die Galerie als touristische Sehenswürdigkeit waren schneller weg als die Galeristin selbst: Antje Stoetzel-Tiedt hat sich Zeit gelassen. Seit der Schließung der Galerie vor Ostern ist sie durchaus nicht untätig gewesen.
1500 Werke wurden seitdem Künstlerinnen und Künstlern zurück geben, einige persönlich, viele per Post, manche Künstler ließen es sich nicht nehmen und kamen noch einmal nach Goslar. Doch noch immer schätzt die Galeristin den Bestand an Kunstwerken auf 1000, hauptsächlich Bilder. Ein letztes Mal will sie daher an einigen Adventssamstagen öffnen – danach werden die Restposten eingelagert und die Galerie ausgeräumt. Es gibt einen Interessenten, der das Haus mieten möchte.
Galerie als Titelmotiv
Beinahe nebenan wird das ausgeräumte Ecklädchen mit seinen großen Schaufensterflächen noch angeboten – die nächste Goslarer Eis-Ecke? Oder: „Kaffee, Kunst und Kekse“? Ideen gibt es schon einige, auch die ersten Interessenten „aus der Kreativszene“. Auf dem aktuellen Lions-Adventskalender, erhältlich unter anderem in der GZ, kommt der Ort besonders gut zur Geltung, eine gelungene Überraschung für die Galeristin. Dass Galerie und Laden das Titel-Motiv sind, hat sie aus der GZ erfahren. Martin Schenk machte die Aufnahme beim ersten Schnee im vergangenen Winter – da war noch nicht bekannt, dass sich die Galeristin mit Schließungsabsichten trägt. Dem Motiv der Wahl haftet insofern schon eine ungewollt historische Qualität an – für alle Fans des ehemaligen Goslar Kleinods besonders schön. Auch Antje Stoetzel-Tiedt selbst hat mit einem zweistelligen Kalendereinkauf gleich „zugeschlagen“.
Advents-Öffnungszeiten
Das können die Besucher nun unerwartet auch noch einmal in der Galerie. Am 30. November, 7. und 14. Dezember ist die Tür von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Am 15. Dezember wird ausgerahmt, noch vor Weihnachten kommt der Umzugswagen. Weihnachten 2024 wird Antje Stoetzel-Tiedt einmal ohne die Sorge vor einem Abzucht-Hochwasser verbringen können. Für die Galeristin endet dann ein Jahr, das eine emotionale Achterbahnfahrt war. 2025 will sie sich nach neuen Aufgaben umsehen. Das könne dann aber auch etwas völlig anderes sein, verriet sie der GZ.
In den letzten Verkaufstagen der Galerie wird sie von ihrer Familie unterstützt. „Wir haben beim Räumen noch das eine oder andere wunderbare Bild unbekannter Künstler gefunden“, sagt Antje Stoetzel-Tiedt; aber auch Arbeiten namhafter Künstler können noch erjagt werden. Zum Beispiel die von Hannelore Heise, Schöpferin zahlreicher Fantasie-Figuren aus hauchdünnem Kupfer. Die Berliner Kunstmalerin hat der Galerie einen ganzen Karton an Schätzen zum Verkauf überlassen, die zuletzt den Laden hüteten. Sie habe „keinen Platz mehr im Keller“, habe die Künstlerin schlichtweg gesagt, ein besonderes Abschiedsgeschenk nach jahrzehntelanger Zusammenarbeit.