BUND Niedersachsen sucht „schlafmausfreundliche Gärten“
Der Gartenschläfer – sein Markenzeichen ist die Zorromaske – lässt sich in Niedersachsen sicher nur noch im Harz nachweisen. Foto: Wimmer
Sie sind selten geworden: die Gartenschläfer. Der Bund Niedersachsen startet deshalb jetzt die Aktion „Schlafmausfreundlicher Garten“. Was müssen grüne Oasen vor der Haustür erfüllen, um den Tierchen mit der Zorromaske zu gefallen?
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Nordharz. Der BUND für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Niedersachsen startet die Aktion „Schlafmausfreundlicher Garten“ – kurz „SchlaGa“. Ziel der Aktion ist die Förderung und Auszeichnung naturnaher Gärten. Gärten, die als „schlafmausfreundlich“ eingestuft werden, werden mit einer eigens für die Aktion entworfenen Plakette ausgezeichnet und im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung in diesem Herbst gewürdigt.
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Naturnahe Gärten zeichnen sich unter anderem durch vielfältige Lebensräume, heimische Pflanzen und sichere Nist- sowie Versteckmöglichkeiten aus, heißt es in einer Pressemitteilung des BUND. Ein Verzicht auf Pestizide schützt Gartenschläfer ebenso wie Insekten, eine ihrer wichtigsten Nahrungsquellen. Der Bund bietet Interessierten Informationsmaterial zum naturnahen Gärtnern. Alle Teilnehmer haben die Möglichkeit, an einer Verlosung standortheimischer Stauden und Bilch-Nistkästen teilzunehmen, um ihre Gärten für den Gartenschläfer noch attraktiver zu gestalten. Von den Gärten sollen nicht nur Gartenschläfer, sondern auch viele andere Arten profitieren, heißt es in einer Pressemitteilung.
Landkreis finanziert konkrete Schutzmaßnahmen
Die „SchlaGa“-Aktion des BUND Niedersachsen ist Teil des Projekts „Es kommt auf jeden Einzelnen an – Individuenschutz Gartenschläfer“. Der Hintergrund: Vielerorts sind Gartenschläfer selten geworden – so auch in Niedersachsen. Im ganzen Bundesland wurden die kleinen Schlafmäuse mit der „Zorromaske“ in den letzten Jahren nur noch im Harz sicher nachgewiesen. Hier wurden Gartenschläfer in ihrem ursprünglichen Lebensraum, dem Wald, beobachtet, aber auch in waldnahen Siedlungsbereichen. In anderen Bundesländern kommen hingegen auch in Städten noch verhältnismäßig stabile Gartenschläfer-Bestände vor.
Das Projekt „Es kommt auf jeden Einzelnen an – Individuenschutz Gartenschläfer“ läuft bis Ende 2025 und wird durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung gefördert. Der Landkreis Goslar finanziert zudem die Umsetzung konkreter Schutzmaßnahmen. Weitere Informationen gibt es im Netz unter www.bund-niedersachsen.de/schlaga oder www.bund-niedersachsen.de/gartenschlaefer.