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Eichelberger Wasserlauf

Harzwasserwerke sanieren historischen Ausbau am Knesebeckschacht

Marcus Hödl (vorne), Betriebshofleiter der Harzwasserwerke und Bergbautechniker, präsentiert mit seinem Team das Ergebnis ihrer Arbeit.

Marcus Hödl (vorne), Betriebshofleiter der Harzwasserwerke und Bergbautechniker, präsentiert mit seinem Team das Ergebnis ihrer Arbeit. Foto: Harzwasserwerke

Die Harzwasserwerke haben einen denkmalgeschützten Abschnitt des Eichelberger Wasserlaufs am Besucherbergwerk Knesebeckschacht saniert. Die Stahlrundbögen aus dem Jahr 1850 waren nicht mehr tragfähig. Was hat sich vor Ort verändert?

Von Redaktion Dienstag, 27.05.2025, 15:00 Uhr

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Bad Grund. Die Harzwasserwerke haben am Besucherbergwerk Knesebeckschacht in Bad Grund mit der Sanierung eines denkmalgeschützten Abschnitts des Eichelberger Wasserlaufs einen Beitrag zum Erhalt bergbauhistorischer Technik geleistet.

Die Schachtanlage Knesebeck gehört zur 1992 stillgelegten Grube „Hilfe Gottes“ in Bad Grund.

Die Schachtanlage Knesebeck gehört zur 1992 stillgelegten Grube „Hilfe Gottes“ in Bad Grund. Foto: Harzwasserwerke

2023 hatte der Betriebshofleiter der Harzwasserwerke und Bergbautechniker Marcus Hödl mit einem Gutachten festgestellt, dass sowohl der etwa 25 Meter lange Stahlrundbogenausbau aus 1850 als auch ein Reparaturausbau von 1993 nicht mehr tragfähig gewesen waren. In enger Abstimmung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde sowie der Welterbestiftung hätten die Harzwasserwerke beschlossen, dessen historischen Ausbau zu sichern, um ihn noch viele Jahrzehnte als Anschauungsobjekt zu erhalten, heißt es in einer Mitteilung.

Vignol-Schienen ausgewählt

Besonders herausfordernd sei es gewesen, die neuen Bögen passgenau in das bestehende Gefüge einzubauen und dabei den historischen Ausbau nicht zu beschädigen. Dafür seien Stahlbögen aus Vignol-Schienen ausgewählt worden, die den Gebirgsdruck vollständig aufnehmen können.

Im Frühjahr 2024 hätten die Harzwasserwerke nach langer Recherche eine gebrauchte Biegemaschine von einer Spezialfirma für Verformungstechnik erworben. Auf dem Gelände der Schachtanlage sei folglich eine Feldschlosserei errichtet worden. Für den Materialtransport zum Wasserlauf-Mundloch sei es nötig gewesen, zusätzlich einen Schrägaufzug zu installieren.

Nach Erhalt der denkmalrechtlichen Genehmigung begannen die Harzwasserwerke im Dezember 2024 mit den Vorbereitungen.

Handwerklich herausfordernd

Anschließend mussten die speziellen Vignol-Schienen gebogen werden. Die Arbeiten an den eigentlich ovalen Bögen hätten von den Mitarbeitern Sebastian Wiljes und Nicklas Büscher hohe Präzision und handwerkliches Geschick gefordert.

Die neuen Rundbögen ergänzen nun die Alten aus 1850.

Die neuen Rundbögen ergänzen nun die Alten aus 1850. Foto: Harzwasserwerke

Anschließend hätten sie die neuen Rundbögen zwischen den Alten aus dem Jahr 1850 so platziert, dass sie einige von den Harzwasserwerken selbst aufgestellte Kriterien erfüllen: die Übernahme aller Lasten, den Erhalt des historischen Ausbaus und eine ansprechende optische Wirkung.

Die Arbeiten erfolgten unter Verantwortung des Hauers und Sicherheitsbeauftragten André Pfau. „Dank der Maßnahme bleibt ein bedeutendes Stück Montage-Geschichte für zukünftige Generationen erlebbar und der historische Eichelberger Wasserlauf für den Besucherverkehr sicher zugänglich“, so die Mitteilung.

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