Goslarer Aidshilfe und Mönchehaus gestalten Regenbogen-Bänke

Eine der beiden Regenbogen-Bänke steht jetzt vor der Aidshilfe. Foto: Privat
Die Goslarer Aidshilfe und das Mönchehaus-Museum haben ein gemeinsames Kunstprojekt auf die Beine gestellt: Zwei weiße Sitzbänke wurden in Regenbogenfarben bemalt. Eines der Kunstwerke steht nun vor der Aidshilfe, das andere ist fürs Museum bestimmt.
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Goslar. Zwei Regenbögen, auf denen man es sich gemütlich machen kann, entstanden bei einem Projekt im Goslarer Mönchehaus. Die Aidshilfe und die Goslarer Spitzbuben, eine lokale Gruppe für schwule und bisexuelle Männer gestalteten dort zwei Gartenbänke. Die Aktion war zugleich Auftakt zur Veranstaltungsreihe der Aidshilfe zum Coming-Out-Tag in Goslar.
Die Bänke, es handelte sich um ursprünglich weiße Modelle vom Typ „Blome Gartenbank Helgoland“, wie René Daniels von der Goslarer Aidshilfe berichtet, waren zum Bemalen noch in Einzelteile zerlegt und wurden erst später zusammengesetzt. Durch den kreativen Prozess seien die Teilnehmer unkompliziert miteinander ins Gespräch gekommen, sagt Daniels. „Die farbenfrohe Gestaltung der Bänke schuf ein Gefühl von Nähe, Verbundenheit und den perfekten Rahmen für ein vertrauensvolles Kennenlernen. Dabei fand sich Zeit auch für ganz persönliche Themen wie die sexuelle Gesundheit, Orientierung oder geschlechtliche Identität.“
Gefühl von Zugehörigkeit und Verbundenheit
Gerade die verschiedenen, individuellen Sichtweisen der Teilnehmer seien es gewesen, „die die Gespräche so berührend und informativ für alle machten“, heißt es in Daniels‘ Bericht. „Bei aller Vielfalt und Verschiedenheit der Beteiligten vertiefte die gemeinsam verbrachte Zeit mit der Kunst und Solidarität aus dem Mönchehaus-Museum das Gefühl von Verbundenheit und Zugehörigkeit.“ Insgesamt zieht er ein positives Fazit der Aktion. Besonders hebt er das wohlwollende Klima im Mönchehaus hervor, das frei von Ausgrenzung und Diskriminierung, die sich die Aidshilfe für alle in Goslar wünsche.
Fast ganz nebenbei entstanden so zwei bunte Bänke in den Farben der queeren Community – ein Symbol der Vielfalt und ein starkes Zeichen gegen Diskriminierung. Sie repräsentieren Akzeptanz, Inklusion und Unterstützung aller Mitmenschen in Goslar, unabhängig von geschlechtlicher Identität, der sexuellen Orientierung oder ob sie mit HIV leben.
Coming-Out-Tag als Abschluss am 11. Oktober
Die beiden Bänke sollen ihren Platz im Mönchehaus und vor der Aidshilfe erhalten. Daniels: „Es wäre gut, wenn bald mehr Signale für Vielfalt bald im Stadtbild sichtbar werden. Sie fördern Zugehörigkeitsgefühl, regen zu Gesprächen an, schaffen Bewusstsein zu wichtigen gesellschaftlichen Themen, stärken Lokalpatriotismus und Gemeinschaftsgefühl, verschönern das Stadtbild und tragen zu einer offenen, inklusiven Atmosphäre in einem modernen Goslar bei.“ Bänke zum Bemalen gebe es in Goslar noch mehr. Auch Verteilerkästen und öffentlichen Mülltonnen könnten Regenbogenfarben gut tun.
„Nicht zuletzt würde ein bunter Zebrastreifen am Bahnhof auch Gäste auf ein Klima der Vielfalt einstimmen“, meint er. Den Abschluss der Reihe zum Coming-Out-Tag bildet am Freitag, 11. Oktober, ein Abend in der Goslarer Kneipe „Kö“. Los geht‘s um 19 Uhr mit Vortrag unter dem Titel „Und wann hast du gemerkt, dass du hetero bist?“