Polizei Goslar warnt vor Betrugsmaschen im Online-Banking

Telefonanrufe von vermeintlichen Mitarbeitern von Geldinstituten sind weiterhin im Trend. Foto: picture alliance/dpa
Die Polizei in Goslar warnt vor Telefonanrufen angeblicher Bankmitarbeiter. Grund dafür sind zwei aktuelle Sachverhalte bei denen das sogenannte „Phishing“ beim Onlinebanking bei zwei Geschädigten einen Schaden von je fast 4000 Euro verursachte.
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Goslar. Telefonanrufe angeblicher Mitarbeiter von Geldinstituten sind weiterhin im bundesweiten Trend unter einer Vielzahl von Betrugsmaschen mit Bezug zum Internet.
Dieses sogenannte „Phishing“ beim Onlinebanking tritt auch im Landkreis Goslar immer wieder auf. So beispielsweise bei zwei aktuellen Sachverhalten, bei denen den Geschädigten ein Schaden von jeweils fast 4000 Euro entstanden ist. Die Vorgehensweise der Täter, die aus Callcentern im Ausland operieren, ist nahezu identisch. Zum Zeitpunkt des Anrufs haben die Täter bereits Zugriff auf das Konto ihres Opfers und haben sich auch bereits dort eingeloggt. Wie es dazu kommt, erläutert der Leiter des Goslarer Fachkommissariates für Betrugsdelikte:
Mit gefälschten Links an die Kontodaten
„In aller Regel sind die Geschädigten Tage oder Wochen zuvor über eine per SMS oder E-Mail zugestellte vermeintliche Sicherheitsabfrage kontaktiert worden, haben auf den darin enthaltenen Link geklickt und sind auf eine täuschend echt aussehende Seite „Ihres“ Geldinstituts gelangt. Dort haben sie versucht, sich mit Kontonummer und PIN anzumelden.“ Die Anmeldung schlage natürlich fehl, da es sich um eine von den Betrügern angelegte, gefälschte Seite handelt. „Nun aber haben die Täter die Zugangsdaten zum Konto und das Unheil nimmt seinen Lauf“, so der Ermittler für Betrugsdelikte weiter.
Denn jetzt würden die Betrüger lediglich noch eine sogenannte Transaktionsnummer (TAN) zur Autorisierung einer Onlineüberweisung benötigen, die sie bereits vor dem nun folgenden Telefonanruf ausgefüllt haben.
Vermeindliche Fehlüberweisungen
„In diesem Telefonat erzählen die angeblichen Bankmitarbeiter ihren Opfern von vermeintlichen Fehlüberweisungen, die retourniert werden sollen oder von fiktiven Sicherheitslücken und bringen diese so dazu, die von den Tätern gewünschte TAN per Telefon durchzugeben“, führt der Kriminalist weiter aus. Selbige hätten die Geschädigten wie üblich entweder gerade via SMS vom Bankensystem erhalten oder sollen diese selbst mit ihrem Chip-TAN-Generator erstellen. „Und schon haben die Kontobesitzer die Überweisung selbst autorisiert. Das Geld verschwindet auf Nimmerwiedersehen auf Geldwäschekonten und in anderen dunklen Kanälen“.
Tipps der Polizei
Weiterhin gibt die Polizei Tipps, wie Sie sich vor solchen Machenschaften schützen können:
„Die Geldinstitute und Banken rufen ihre Kunden nicht an und erzählen Ihnen hanebüchene Geschichten“, so die Polizei.
Weiter würden Geldinstitute und Banken niemals dazu auffordern, sensible Zugangs- oder Transaktionsdaten oder andere vermeintliche Sicherheitszahlen am Telefon preiszugeben. Schon bei ersten Zweifeln solle das Telefonat sofort beendet werden.
Einen weiteren wichtigen Hinweis auf einen Betrugsversuch gebe die Telefonnummer, denn die im Telefon angezeigte Nummer ist in diesen Fällen nicht die echte Rufnummer des Kreditinstitutes, sondern wurde von den Tätern gefälscht.
Hier empfiehlt die Polizei, die entsprechende Bank persönlich aufzusuchen oder durch eigene Internetrecherche die Telefonnummer herauszusuchen und dort nachzufragen. Betroffene sollen auf keinen Fall die Rückruffunktion ihres Telefons wählen, da sie ansonsten den Täter zurückrufen werden.