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Gewerkschaft kämpft für Achtstundentag

Menschen im Kreis Goslar leisten täglich 192.000 Arbeitsstunden

Eine Demonstrantin hält ein Plakat in die Höhe, sie wendet sich gegen Überstunden.

Beschäftigte bei einem Streik, eine Frau hält ein Plakat mit der Aufschrift "Weniger Überstunden, mehr Lebensqualität für uns und unsere Familie" in die Höhe. Foto: picture alliance/dpa

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten ruft ihre Mitglieder auf, sich an einer Kampagne für den Achtstundentag zu beteiligen.

Donnerstag, 04.12.2025, 13:30 Uhr

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Goslar/Harz. Eine tägliche Arbeitszeit von acht Stunden gilt vor allem den Gewerkschaften als soziale Errungenschaft. So gibt es naturgemäß Kritik an Plänen der Bundesregierung, die Begrenzung durch eine wöchentliche Höchstarbeitszeit zu ersetzen. Denn das würde bedeuten, dass an einzelnen Tagen länger als acht Stunden gearbeitet werden kann. Hauptsache, die Wochenarbeitszeit wird nicht überschritten.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten ruft ihre Mitglieder daher auf, sich an der Kampagne „Mit Macht für die 8“ zu beteiligen, um den Achtstundentag zu verteidigen. Dazu beruft sich die NGG auf Zahlen des Pestel-Instituts, um den Beschäftigten im Kreis Goslar zu attestieren, wie fleißig sie seien.

Ein Fleißnachweis

„Rund 192.000 Stunden arbeitet der Landkreis Goslar – und zwar an jedem Tag“, heißt es in einer Mitteilung der Gewerkschaft. Viele Mitarbeiter würden „täglich Überstunden“ leisten, dazu komme für viele Beschäftigte Schichtarbeit. Die sei eine „Riesenherausforderung“ für die Arbeitnehmer. „Gerade der Wechsel von Früh-, Tages-, Spät- und Nachtschicht reibt viele Menschen auf“, sagt Katja Derer, Geschäftsführerin der NGG Süd-Ost-Niedersachsen. Sie kritisiert, „dass die Bundesregierung jetzt auch noch an der Arbeitszeit rüttelt“. Der Bund wolle den Achtstundentag kippen, künftig sollen, so Derer, Schichten von zwölf Stunden möglich sein.

Das dürfe auf keinen Fall passieren. Die Beschäftigten würden das „teuer bezahlen – und zwar mit ihrer Gesundheit“. Wer mehr als zehn Stunden am Tag oder mehr als
40 Stunden in der Woche arbeite, werde das spüren. Es beginne mit Kopfschmerzen oder Schwindelgefühlen. Auch Verdauungsstörungen und Schlafstörungen seien oft Folgen „von einer zu langen Arbeitszeit“.

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