Goslarer Softwareunternehmen mit weiterem Neustart

Das Metalogie-Führungsteam mit dem geschäftsführenden Gesellschafter Tristan Niewisch (l.) und Geschäftsführerin (Chief Operating Officer) Dr. Ulrike Pfannenschmidt (3.v.r.) sowie Diethard Wettrau (2.v.l.) Irina Diegmann (3.v.l.), Stefan Kerl (4.v.r.), Michael Pawlowski und Daniela Kreiker (r.). Fotos: Metalogie Foto: Metalogie
Aus pdv-Software wird Metalogie: Das Unternehmen hat nicht nur einen neuen Namen, sondern auch eine neue Ausrichtung. Mit frischer Doppelspitze und Fokus auf Recycling und Circular Economy will Metalogie in Zukunft noch schlagkräftiger agieren.
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Metalogie ist der neue Name der ehemaligen pdv-Software aus Goslar. Das ist aber nicht alles, denn es gibt weitere Veränderungen im Unternehmen. So wurde das Führungsteam neu aufgestellt, und neben dem geschäftsführenden Gesellschafter Tristan Niewisch als CEO kam Dr. Ulrike Pfannenschmidt ins Unternehmen, die als COO, als Chief Operating Officer, für das Tagesgeschäft zuständig ist.
Pfannenschmidt ist seit September 2024 bei Metalogie, hatte aber schon länger enge Kontakte zu dem Softwareentwickler aus Goslar. Sie ist gelernte Chemielaborantin und Diplom-Chemikerin mit umfangreichen Laborerfahrungen – unter anderem bei der Salzgitter AG.
Eine Neuausrichtung
Pfannenschmidt war beteiligt beim Aufbau des Projekts einer Batteriezellproduktion von Northvolt2 und VW, bei dem der Autokonzern schließlich ausstieg. Ihr Weg führte sie dann in die Selbstständigkeit als Beraterin. „Ich war eine sehr operativ arbeitende Consulterin“, sagt sie über ihre Tätigkeit. Das ist auch Tristan Niewisch aufgefallen, der sie als Geschäftsführerin ins Team holte.
Niewisch startete vor fünf Jahren einen Change-Management-Prozess, um das Unternehmen zukunftssicher aufzustellen, eine klare Antwort auf die Frage: „Wie geht es weiter?“ Kaufangebote lagen vor, sie anzunehmen war keine Option. Ziel war, das erworbene Know-how mit einer organisatorischen Neuausrichtung in die Zukunft zu führen.
Schnelle Prozesse
Inhaltlich ging es dem Firmengründer dabei um Strategie, Organisation und Technologie. Die nun erweiterte Geschäftsführung ist Teil einer neuen Lenkungsgruppe mit der Verantwortlichkeit für die strategische Ausrichtung, das Produktmanagement und die Produktkoordination.
„Dadurch sind wir sehr viel professioneller und schlagkräftiger geworden“, sagt Tristan Niewisch, der auch den für die IT-Branche ungewöhnlich hohen Frauenanteil von 40 Prozent bei Metalogie hervorhebt.

Blick ins Büro: Metalogie-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter entwickeln eine Software. Foto: Metalogie
Ulrike Pfannenschmidt ergänzt: „Als Team können wir was rocken.“ An Metalogie schätzt die Chemikerin die schnellen Entscheidungen sowie die persönliche Zusammenarbeit mit den 44 Beschäftigten.
Die Gründung der pdv-Software im Jahr 2006 als eigenständiges Unternehmen geht auf die Trennung von der heutigen PDV-Systeme zurück. Übrigens kommen auch nach vielen Jahren immer noch Verwechslungen vor. Folgerichtig wurde für den Neustart ein neuer Name gewählt, den das Unternehmen so interpretiert: „Meta steht für die Ebene der Abstraktion, Reflexion oder der Organisation, und Logie steht für das Wissen um die Umsetzung.“ Diese Kombination kennzeichnet die Vorgehensweise des Unternehmens: „Wir reden nicht über Probleme, sondern darüber, wie man Probleme löst“, erklärt Pfannenschmidt.
Der Umzug vom Gewerbegebiet Baßgeige in den Metallurgie-Park in Oker passt ins Gesamtbild und drückt die Nähe zu den Kunden des Software-Entwicklers aus. Die kommen aus der Metall- und Baustoffindustrie sowie der Recyclingbranche. Die Nachfrage aus dem Ausland steigt, mittlerweile arbeitet das Unternehmen für internationale Firmen, etwa aus europäischen Ländern oder den USA.
Krisen und Kriege hätten allerdings die Prozesse erheblich erschwert. Unternehmen seien verunsichert und zurückhaltender mit Investitionen. Metalogie kennt die Rahmenbedingungen seiner Kunden, versteht deren Anforderungen und kennt die Problemlösungen: Die Nutzung von Daten zur Optimierung von Prozessen.

Mit Hubwagen und langem Arm wird das neue Schild am Firmensitz montiert. Foto: Metalogie
Tristan Niewisch beschreibt das so: „Wir sind groß genug, um professionelle Lösungen für große Kunden zu entwickeln, und klein genug, um sehr schnell auf Marktveränderungen zu reagieren.“ Bei diesen Veränderungen werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kunden einbezogen, die mit der implementierten Software arbeiten müssen und die Praxistauglichkeit am besten beurteilen können.
Großes Potenzial sehen die IT-Spezialisten in der Recyclingbranche sowie außerdem der Entwicklung der Circular Economy. Die Expertise von Metalogie bei der Probennahme, der Laboranalytik und bei der Dokumentation von Stoffströmen kann die Verbesserung des Recyclingprozesses vorantreiben. Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft hat eine gesamtgesellschaftliche Dimension, das ist besonders bedeutend für die Harz-Region, die mit ihrer langen Montangeschichte ein neuer Hotspot der Recyclingbranche werden könnte.
Viele Netzwerke
Metalogie profitiert von den umfangreichen Netzwerken in der Region und engagiert sich in verschiedenen Forschungsprojekten mit der Technischen Universität Clausthal und anderen Hochschulen. Aktuell ist das Unternehmen in drei Projekte involviert. Bei einem geht es um den Einsatz von KI und Robotik für verbesserte Methoden bei der Rohstoffgewinnung, die Anwendungen sind auch auf die Wiedergewinnung von Rohstoffen übertragbar.
Dieser Text ist in der aktuellen Ausgabe des GZ-Magazins „Wirtschaft im Harz“ erschienen, das es kostenfrei auf goslarsche.de zu lesen gibt.
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