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Ab dem 1. Juli

Landkreis Harz kauft Brockenkuppe für 3,5 Millionen Euro

Der Brocken ist von besonderer Bedeutung für den Tourismus im Harz. Um sie touristisch weiterzuentwickeln, hat der Landkreis Harz die Bergkuppe gekauft.

Der Brocken ist von besonderer Bedeutung für den Tourismus im Harz. Um sie touristisch weiterzuentwickeln, hat der Landkreis Harz die Bergkuppe gekauft. Foto: Matthias Bein/dpa

Der Brocken ist von besonderer Bedeutung für den Tourismus im Harz. Der Kreis hat die Bergkuppe nun erworben – um sie touristisch weiterzuentwickeln.

Von Redaktion, mit dpa Freitag, 13.06.2025, 13:51 Uhr

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Wernigerode. Der Landkreis Harz hat knapp drei Wochen vor seinem 18. Geburtstag für 3,5 Millionen Euro zwei Grundstücke mit einer Fläche von 12.937 Quadratmetern auf dem Brocken mit dem sogenannten TGA-Gebäude, dem Brockenturm, dem Touristensaal und dem Wetterhäuschen zum Alleineigentum erworben. In Wernigerode unterzeichneten Landrat Thomas Balcerowski sowie als Vertreter des Eigentümerkonsortiums Haiko Elschner von der Harzsparkasse und Hauke Habekost von der Norddeutschen Landesbank den Kaufvertrag.

„Ein historischer Moment“

„Der 12. Juni 2025 ist ein historischer Moment, vergleichbar mit dem Bau des ersten Fernsehturms in Deutschland 1936 auf dem Brocken oder der Brockenöffnung am 3. Dezember 1989“, erklärt Landrat Balcerowski. Mit dem Kauf werde es nunmehr gelingen, dem höchsten Berg Norddeutschlands „eine tragfähige Zukunftsperspektive als touristischen Leuchtturm“ zu eröffnen, sagte der Harzer Landrat. „Die Brockenkuppe ist endlich wieder Gemeinschaftseigentum.“

Bei Notar Maximilian Zimmer in Wernigerode unterzeichnen Landrat Thomas Balcerowski und als Vertreter des Eigentümerkonsortiums Haiko Elschner von der Harzsparkasse sowie Hauke Habekost (v. li.) von der Nord LB den Kaufvertrag für die Brockenkuppe.

Bei Notar Maximilian Zimmer in Wernigerode unterzeichnen Landrat Thomas Balcerowski und als Vertreter des Eigentümerkonsortiums Haiko Elschner von der Harzsparkasse sowie Hauke Habekost (v. li.) von der Nord LB den Kaufvertrag für die Brockenkuppe. Foto: Landkreis Harz

Größeres Angebot und mehr Qualität als Ziel

Der Kreistag hatte am 11. Dezember 2024 mehrheitlich der „Errichtung eines Mehrzwecksaals auf dem Brockenplateau“ zugestimmt. „Der Landkreis Harz will mit den dringend notwendigen und seit Jahren überfälligen Investitionen in die Infrastruktur auf dem Brockenplateau das Angebot und die Qualität deutlich anheben, um neue Zielgruppen anzusprechen und etablierte zu halten“, begründet Balcerowski das Engagement des Landkreises.

Der 26-seitige Vertrag regelt den Verkauf durch die Brockenverwaltungs- und Vermarktungs-GmbH an den Landkreis. Das Konsortium hatte 2008 das Areal samt Gebäuden von der Telekom erworben und so dem Zugriff ausländischer Spekulanten entzogen. Vereinbarter Besitzübergang ist am 1. Juli um 0 Uhr.

Nun will der Landkreis Harz das 1141 Meter hohe Areal in einem zweiten Schritt weiterentwickeln. Balcerowski bekräftigte Pläne, ein langgestrecktes, bisher von der Telekom gepachtetes dreigeschossiges Gebäude für eine teilweise touristische Nutzung umbauen zu wollen. Dieser als Heinesaal bezeichnete neue Mehrzwecksaal auf dem Brockenplateau sei flexibel nutzbar. Er könne etwa 500 Personen bei Theaterbestuhlung und 250 Personen bei Tagungs- oder Bankettbestuhlung beherbergen. Damit entstehe ein einzigartiges Tagungszentrum für Vorträge oder Theater- oder Konzertaufführungen. „Das können auch Sonderkonzerte des Philharmonischen Kammerorchesters Wernigerode und der Harzer Sinfoniker sein“, sagt Balcerowski.

Brockenbahn soll profitieren

Das alles soll für mehr Gäste auf dem 1.141 Meter hohen Berg sorgen. Er ist für Besucher nicht mit dem eigenen Auto zu erreichen, sondern mit der Brockenbahn, zu Fuß oder mit dem Rad. Für die Bahn erhofft sich der Landrat neuen Schub. „Ein künftig deutlich attraktiverer Brocken sorgt für mehr Gäste, die mit der Brockenbahn anreisen“, so Balcerowski. Mehr Fahrgäste in den Wagen der 1899 eröffneten Schmalspurstrecke auf den Brocken könnten helfen, die 250 Arbeitsplätze bei der Harzer Schmalspurbahnen GmbH zu erhalten.

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