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1,0-Abitur am Goslarer Ratsgymnasium

Abitur mit Traumnote: „Schule ist nicht alles im Leben“

Konrad Hötzeldt (3. v. l.) mit seiner Familie bei der Zeugnisübergabe vor der Goslarer Kaiserpfalz.

Konrad Hötzeldt (3. v. l.) mit seiner Familie bei der Zeugnisübergabe vor der Goslarer Kaiserpfalz. Foto: Privat

Konrad Hötzeldt besteht das Abitur am Ratsgymnasium mit 1,0. Disziplin, Effizienz und der richtige Ausgleich sind wichtig. Austausch mit Amerika, Skifreizeit in Hochfügen, Ausflüge mit Freunden und der ein oder andere Kö-Abend waren auch dabei.

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Von Hanna Schlimme
Dienstag, 02.07.2024, 10:00 Uhr

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Goslar. „Schule ist nicht alles im Leben, wenn man am Ende nicht Jura oder Medizin studieren will, macht die Stelle nach dem Komma auch keinen Unterschied mehr.“ Und obwohl nicht von Anfang an klar war, wo der Weg hingehen soll, hat der Goslarer Konrad Hötzeld sein Abitur am Ratsgymnasium mit der Traumnote 1,0 bestanden.

„Es erfordert sehr viel Anstrengung und man sollte gut überlegen, ob man das wirklich will“, berichtet Hötzeld. Wie besteht man das Abitur mit 1,0? Disziplin sei das Wichtigste. Hötzeld habe vor allem auf die mündliche Mitarbeit gesetzt. „Ich sitze da sowieso im Unterricht“, und mit guter mündlicher Note könne auch mal eine schlechtere Klausur ausgeglichen werden. Zur Disziplin gehöre aber nicht nur die Mitarbeit, das Erledigen von Hausaufgaben oder das Nacharbeiten zuhause. „Ich habe die Social-Media-Nutzung reduziert und einen guten Umgang damit gefunden, das würde allen gut tun“, berichtet Hötzeld.

Ein guter Ausgleich

Ein guter Ausgleich sei aber ebenfalls wichtig gewesen. „Ich hatte eine Freundesgruppe bei der jeder mal was organisiert hat, dadurch war der eigene Aufwand nicht so groß und man wurde öfter eingeladen“, erklärt Hötzeldt.

Seine Leistungskurse im Abitur waren Mathe, Physik und Biologie. Gab es ein Lieblingsfach? „Auch wenn es mal für Frustration gesorgt hat und von vielen gehasst wird: Mathe, aber auch Physik“, so Hötzeldt. Die Fächer hätten Spaß gemacht, denn man wusste, „wenn man lernt, dann läuft das auch“. Ein großes Lob spricht Hötzeldt hier für seine Mathe- und Kurslehrerin Frauke Bremer aus. „Sie hat uns immer auf einer lockeren Ebene die Themen verständlich erklärt. Sie macht auch vieles andere für die Schule und hatte trotzdem immer Zeit für uns.“

Zeit für Spaß

War neben Hausaufgaben und Lernen auch Zeit für Spaß und Freizeit? Ja, definitiv. Beispielsweise der dreiwöchige Amerikaaustausch oder die Skifreizeit in Hochfügen bleiben in Erinnerung. Aber auch neben der Schule blieb Zeit für Freunde und Partys. „Manchmal bin ich abends um eins statt um drei gegangen und habe weniger Alkohol getrunken, aber das hat der Beziehung zu meinen Freunden nicht geschadet, und der ein oder andere Abend im Kö war auch dabei. Man kann feiern und trotzdem eine 1,0 schaffen, aber es ist eben nicht für jeden etwas.“ Ansonsten standen Wochenenden mit Freunden in Amsterdam und Prag und viele Urlaube mit der Familie auf dem Freizeitplan. „Ich bin dankbar, dass meine Eltern das alles ermöglicht haben.“

Nach dem Traumabschluss geht es mit einem Interrail-Ticket durch Europa.

Nach dem Traumabschluss geht es mit einem Interrail-Ticket durch Europa. Foto: Privat

Und was kommt jetzt? Aktuell ist der Abiturient mit seinem besten Freund, einem Rucksack, einem Zelt und einem Interrail-Ticket unterwegs. Von Belgien über Frankreich und Italien soll es nach zwei Wochen dann wieder nach Deutschland gehen. Nach einer Nacht in einem Nachtzug von Paris nach Toulouse haben die beiden auf Empfehlung von einem Lehrer bei einer netten Familie im Garten gezeltet. Die ein oder andere Nacht verbringen die beiden aber auch in einem Hostel. Danach soll es zwei Wochen mit dem Cousin auf Reisen gehen und auch ein Urlaub mit den Eltern ist noch geplant.

„Ich wollte kein ganzes Jahr Pause machen, sondern die vier Monate Pause richtig ausnutzen und einen geilen Sommer haben.“

Im Oktober hofft Hötzeldt auf einen Medizin-Studienplatz in Leipzig. Ob er sich auf die Chirurgie spezialisieren will oder doch mal die gynäkologische Praxis des Vaters übernehmen wird steht aber noch in den Sternen. „Ich freue mich auf die neue Zeit, obwohl auch etwas Wehmut dabei ist. Man muss aber mit Zuversicht in die Zukunft gucken.“

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