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Komische Nacht in Goslars Innenstadt

Derbe Flachwitze, aber die Oma kommt verdammt gut an

Das Publikum im Wildfang liefert den Comedians Beifall.

Das Publikum im Wildfang liefert den Comedians Beifall. Foto: Sowa

Neun Komiker, neun Veranstaltungsräume: Das Prinzip der zwischen Bars und Restaurants pendelnden Spaßmacher kam auch bei der 23. „Komischen Nacht“ in Goslar relativ gut an, zumindest waren alle Locations ausverkauft.

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Von Sebastian Sowa
Samstag, 09.11.2024, 08:19 Uhr

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Goslar. Es war eine solide 23. Komische Nacht. Neun Komiker, neun Veranstaltungsräume: Das Prinzip der zwischen Bars und Restaurants pendelnden Spaßmacher kam auch bei der 23. „Komischen Nacht“ in Goslar relativ gut an, zumindest waren alle Locations ausverkauft. Die Oldenburger Agentur „Mitunskannmanreden“, die das Konzept entwickelt hat, zeigt sich zufrieden.

Götz Frittang aus Bamberg macht den Anfang im Wildfang.

Götz Frittang aus Bamberg macht den Anfang im Wildfang. Foto: Sowa

Italienischer Charme: Matilde Keizer machte den Abschluss im Wildfang

Italienischer Charme: Matilde Keizer machte den Abschluss im Wildfang Foto: Sowa

Den Anfang im Restaurant Wildfang machte der Comedian Götz Frittrang aus Bamberg. Als erstes assistierte er Goslar, eine wunderbare Stadt zu sein, mit vielen alten Fachwerkhäusern, ähnlich seinem bayerischen Geburtshaus. Seine Eltern hatten mehrere Geschirr-Sets, benutzt wurde allerdings immer nur das eine, die anderen sollten für besondere Gäste aufgehoben werden, die leider so nie kamen. Frittrang musste in seiner Jugend aus Senfgläsern trinken. Ausmisten fällt ihm schwer. So wollte er vor kurzem einen 70 Jahre alten Eierpikser wegschmeißen. „Ich konnte es nicht, vor dem Mülleimer bekommen diese Gegenstände ein Gesicht und sprechen mit mir“, so Frittrang.

Das Publikum schmunzelt

Das Publikum schmunzelte, Lachsalven gab es allerdings nicht. Das änderte sich auch nicht bei Karo Bender.
Bei Karo Bender werden die Witze derber.

Bei Karo Bender werden die Witze derber. Foto: Sowa

Die Witze wurden nun etwas derber und versauter. Die korpulente Künstlerin machte sich über ihr eigens Körpergewicht lustig und bald drehte sich alles mehr oder weniger nur noch um Sex, Donuts und Abnehmen. Ein anderes, jüngeres Publikum, hätte sicherlich mehr zu lachen gehabt.
Juri von Stavenhagen präsentiert sein Talent im Rap.

Juri von Stavenhagen präsentiert sein Talent im Rap. Foto: Sowa

Einen guten Auftritt legte der Wolli hin. Er entdeckte in englischen Songs viele deutsche Botschaften. Wie wär's mit der Zeile „Oma fiel ins Klo“ im Song „Midnight Lady“ von Chris Norman? Richtig allerdings: Oh, my feelings grow. Es sind Verhörer, akustische Missverständnisse oder auch Zeilen, die in anderer Sprache ähnlich klingen, aber einen vollkommen anderen Sinn ergeben. Dem Publikum gefiel es. Danach machte er sich noch über die Stadt Helmstedt lustig: „Ein öder Ort, selbst der Russe wollte sie nach dem Krieg nicht haben.“

Rappen und Finanzprobleme

Deutsche Botschaften in englischen Songs: Der Wolli gefällt dem Publikum

Deutsche Botschaften in englischen Songs: Der Wolli gefällt dem Publikum Foto: Sowa

Auch der Auftritt von Juri von Stavenhagen war unterhaltsam und zählte zu den besseren. Er rappte ein bisschen und sprach über finanzielle Nöte in seiner Branche. Er hatte auch schon Auftritte in Justizvollzugsanstalten. Seine Frage „Schaut ihr eigentlich Aktenzeichen XY“ kam da bei seinem Publikum nicht so gut. Von Stavenhagen merkt, dass er langsam älter wird: „Ich habe jetzt sogar einen Abzieher für die Dusche.“

Den letzten Auftritt des Abends hatte Matilde Keizer. Mit italienischem Charme versuchte sie ihr Publikum zu gewinnen, leider war die Luft allerdings schon etwas raus. Großes Lob für ihre Spontanität. Sie band die Krise der Bundesregierung mit in ihr Programm ein. „Echt krass, so was würde es bei uns nicht geben. Bei uns macht man Schlagzeilen, wenn man in Pornofilmen mitgespielt hat oder viele Geliebte hatte.“

Das Publikum im Wildfang liefert den Comedians Beifall.

Das Publikum im Wildfang liefert den Comedians Beifall. Foto: Sowa

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