Kolloquium an der TU Clausthal bietet Auftakt ins Jubiläumsfest

Die Bohr- und Sprengtechnik, das Thema der Tagung, ist für den Bergbau von zentraler Bedeutung. Foto: K+S
Das traditionsreichste Kolloquium an der TU Clausthal zur Bohr- und Sprengtechnik bildet den Veranstaltungsauftakt im Festjahr zum 250-jährigen Bestehen der Harzer Uni. Sie blickt auf die ersten Sprengarbeiten mit Schwarzpulver im Oberharz zurück.
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Clausthal-Zellerfeld. Das Kolloquium zur Bohr- und Sprengtechnik gibt es an der TU Clausthal seit 1976. Im zweijährigen Rhythmus ausgetragen, heißt es regelmäßig mehr als 250 Menschen aus der Berg- und Tunnelbaubranche in der Aula Academica willkommen. Am 22. und 23. Januar wird die Tagung zum 24. Mal ausgerichtet und läutet zugleich das Festjahr zum 250-jährigen Jubiläum der Oberharzer Universität ein. „Das Kolloquium bildet das Motto des Universitätsjubiläums – traditionell innovativ – idealtypisch ab“, sagt Professor Oliver Langefeld vom Institut für Bergbau, das die wissenschaftliche Konferenz veranstaltet.
Meilensteine der Entwicklung
In einer Pressemitteilung blickt die TU Clausthal zurück in die Historie: Die erstmaligen Sprengarbeiten mit Schwarzpulver im Bergbau des Oberharzes, damals als Schießen bezeichnet, gehen auf das Jahr 1632 zurück. „Die schnelle Ausbreitung dieser damals neuen Gewinnungs- und Vortriebstechnik gilt als einer der epochalen Meilensteine in der Entwicklung der Bergbautechnik“, betont Experte Langefeld. Die Sprengstoffe wurden im Harz über die Jahrhunderte kontinuierlich weiterentwickelt. Auch das Dynamit, von Alfred Nobel 1866 erfunden, hat einen Bezug zum Oberharz. So unternahm Nobel Sprengversuche im Harz und ließ sich dabei insbesondere vom Clausthaler Bergmann Friedrich Schell inspirieren, der an der 1775 gegründeten Bergakademie Clausthal ausgebildet wurde. Auch die modernen Anwendungen in der heutigen über- und untertägigen Rohstoffgewinnung haben ihren Ursprung oftmals in der Sprengstoffentwicklung.

Federführend für die Tagung sind die beiden Professoren Oliver Langefeld (l.) und Hossein Tudeshki. Foto: Kreutzmann/TU Clausthal
Dabei war schon in vorigen Jahrhunderten der Austausch über den aktuellen Stand der Technik von entscheidender Bedeutung, um Innovationen voranzubringen, so die TU Clausthal. Diesem Leitgedanken entsprechend, ist das Bohr- und Sprengtechnische Kolloquium entstanden. Am Mittwoch, 22. Januar, wird die Clausthaler Universitätspräsidentin Dr. Sylvia Schattauer die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wissenschaft und Wirtschaft zur 24. Auflage begrüßen. In den folgenden mehr als 20 Fachvorträgen und Diskussionsrunden stehen die Themenfelder Sprengen, Bohren, Automatisierung, Optimierung und Erfahrungsberichte im Fokus.
Frauen im Bergbau
Der erste Vortrag wird von zwei Clausthalerinnen gehalten. Dr. Angela Binder und Mareike Schubert sprechen über Frauen im Bergbau. Daneben referieren etwa Prof. Rüdiger Triebel über die Entwicklung der Bohr- und Sprengtechnik im Kali- und Steinsalzbergbau der K+S Gruppe sowie in einem Gemeinschaftsbeitrag die ehemalige Clausthalerin und heutige Professorin an der RWTH Aachen Elisabeth Clausen. In ihrem Vortrag geht es um den Weg zum robotischen Sprengbohrwagen. Als Moderatoren bringen sich die beiden Veranstalter Prof. Langefeld und Prof. Hossein Tudeshki ein.