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Verein will junges Publikum locken

Harz-Classix: Beatboxer ist bei Musikfest in Clausthal zu Gast

Der Beatboxer Robeat versteht es, lediglich mit seiner Stimme Musik zu erzeugen. Er tritt beim Musikfest in der Aula auf.

Der Beatboxer Robeat versteht es, lediglich mit seiner Stimme Musik zu erzeugen. Er tritt beim Musikfest in der Aula auf. Foto: Julia Marie Werner

Die Verantwortlichen von Harz-Classix haben das Programm für die Konzertreihe im Herbst bekanntgegeben. Es soll drei Veranstaltungen an traditionellen Spielstätten geben. Das Kuratorium setzt auch auf ungewöhnliche Gäste, um junge Menschen zu locken.

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Von Corinna Knoke
Sonntag, 16.03.2025, 10:00 Uhr

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Clausthal-Zellerfeld. Das Harz-Classix-Festival kehrt in diesem Jahr wieder zu seinen drei traditionellen Spielstätten zurück: Im Herbst erwarten das Publikum Konzerte in der Clausthaler Marktkirche, in der Aula Academica der TU Clausthal und im Pulverhaus der Firma Sympatec. Das Kuratorium lädt zum Teil alte Bekannte ein, wagt aber auch neue Schritte. Zum Musikfest ist ein Beatboxer eingeladen, der lediglich mit seiner Stimme Musik macht.

Beim Eröffnungskonzert am Freitag, 26. September, in der Clausthaler Marktkirche wird laut dem künstlerischen Kurator Prof. Hans-Christian Wille das Mainstream-Publikum angesprochen. Die NDR-Radiophilharmonie, die bereits vor zwei Jahren in Clausthal-Zellerfeld ihr Talent unter Beweis stellte, wird ab 20 Uhr mit der populären 5. Sinfonie Beethovens (Schicksalssinfonie) unter Leitung des französischen Dirigenten und Oboisten François Leleux zu hören sein. Das Kuratorium freut es besonders, dass es mit Frank Peter Zimmermann einen Weltklasse-Geiger für Beethovens Violinkonzert gewinnen konnte. Wille berichtet von „Engelszungen“, mit denen er Zimmermann überredet habe, sein Debüt in Clausthal-Zellerfeld zu feiern. Hella Janssen, Musiklehrerin an der Robert-Koch-Schule (RKS), ist begeistert, dass ihre Schülerinnen und Schüler in diesem Jahr wieder die Gelegenheit haben werden, den Profimusikern des Sinfonieorchesters bei ihrer Generalprobe in Hannover über die Schulter zu schauen.

Der französische Dirigent François Leleux leitet das Eröffnungskonzert mit der NDR-Radiophilharmonie.

Der französische Dirigent François Leleux leitet das Eröffnungskonzert mit der NDR-Radiophilharmonie. Foto: Thomas Kost

Deutlich unkonventioneller wird hingegen das Musikfest am Dienstag, 28. Oktober, das um 20 Uhr in der Aula Academica beginnt und ein jüngeres Publikum anlocken soll. Aufgrund von Konkurrenzveranstaltungen in der Spielstätte und den gerade erst geendeten Herbstferien entschieden sich die Organisatoren für ein Konzert unter der Woche. Den ersten Teil des Konzerts bestreitet der Pianisten-Nachwuchsstar Evgeny Konnov mit Liszts Études

d’exécution transcendante, laut Wille handelt es sich dabei um den Olymp der Virtuosität. Mit dabei sind ebenfalls zwei Preisträger des Wettbewerbs „Jugend musiziert“, die der neue Vorsitzende Ulrich Windaus kurzerhand bei einem Konzert akquiriert hatte. Das Spiel bereichern sollen nämlich die Goslarerin Viktoria Maria Zienkiewicz mit ihrer Querflöte und der Pianist Tao Phileas Karst aus Röpzig (Sachsen-Anhalt).

Workshop an der RKS

Und im zweiten Teil entert Robeat die Bühne, einer der besten Beatboxer der Welt. Der künstlerische Kurator, der an dem Abend die Konzertmoderation übernimmt, spricht von einer „vokalen Sensation“. Der Europameister schafft es nämlich, nur mit seinem Mund verschiedene Geräusche und Rhythmen erzeugen, die wie Musik klingen. Er hat sein Instrument, die Stimme, also immer dabei, wie es RKS-Lehrerin Janssen zusammenfasst. 20 bis 30 Schüler kommen übrigens im Vorfeld in den Genuss, an einem Beatbox-Workshop mit Robeat alias Robert Wolf teilzunehmen. Die Musiklehrerin kann sich vorstellen, dass bei dem Konzert womöglich ein paar Tonschnipsel eingespielt werden, die die Jugendlichen tagsüber entwickelt haben.

Das Abschlusskonzert im Pulverhaus bestreitet das Signum Saxophone Quartet.

Das Abschlusskonzert im Pulverhaus bestreitet das Signum Saxophone Quartet. Foto: Anna Tena

Zum Abschlusskonzert, das am Samstag, 22. November, wieder im Pulverhaus der Firma Sympatec stattfindet, begrüßen die Macher von Harz-Classix mit Ksenija Sidorova ab 20 Uhr die aktuell beste Ausnahme-Akkordeonistin. Begleitet wird die lettische Künstlerin bei ihrem Auftritt vom Signum Saxophon Quartet, das zwischen dem Festspielhaus Baden-Baden und der Carnegie Hall in New York weltweit gastiert. Geboten werden dem Publikum Kompositionen von Bach, Strawinsky und Piazzolla. Für den Vortag kündigt das Kuratorium wieder ein Werkstattgespräch bei Sympatec an, bei dem die Besucher die Künstler direkt kennenlernen können.

Vorverkauf startet am 3. Mai

Beim Eröffnungskonzert erstrecken sich die Preise von 10 Euro bis hin zu 69 Euro in der höchsten Preiskategorie. Im vorigen Jahr kosteten die teuersten Karten noch 79 Euro zuzüglich einer Gebühr. Laut Hans-Christian Wille reagiert der Harz-Classix-Verein mit dieser Vergünstigung auf Kritik an den Preisen vonseiten der Besucher. Deutlich günstiger sind ohnehin die Karten für das Musikfest, die zwischen 8 und 15 Euro liegen. Für das Abschlusskonzert kosten die Karten zwischen 10 und 49 Euro. Der Ticketverkauf für die Konzerte im Herbst beginnt am 3. Mai. Karten sind unter anderem im Pressehaus der Goslarschen Zeitung in Goslar, in den Filialen der Tourist-Informationen Oberharz sowie in der Zellerfelder Berg-Apotheke erhältlich.

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