Unbekannte sprengen in Goslar einen Geldautomaten

Nach einer Sprengung des Geldautomaten ist der Drive-In der Sparkasse am Goslarer Cineplex gesperrt. Foto: Roß
Der "Drive-In-Geldautomat" in der Carl-Zeiß-Straße ist am frühen Donnerstagmorgen, 6. Januar, zur Detonation gebracht worden. Die bislang unbekannten Täter flüchteten in einem schwarzen Audi über die B6. Die Polizei sucht nach weiteren Spuren und Zeugen.
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Goslar. Ein spektakulärer Geldraub beschäftigt die Goslarer Polizei: Am frühen Donnerstagmorgen haben unbekannte Täter den Drive-In-Geldautomaten am Cineplex-Kino mit einer „unbekannten Substanz“ in die Luft gesprengt. Anschließend flüchteten die Täter mit ihrer Beute in einem Auto in Richtung Salzgitter. Die Polizei sucht nach weiteren Spuren und Zeugen.
Der Geldautomat sei bei der Explosion komplett zerstört worden, heißt es von den Ermittlern. Sie schätzen den Sachschaden auf rund 50.000 Euro, Personen wurden nicht verletzt.
Wie viel Bargeld die Täter aus dem gesprengten Automaten gestohlen haben, ist laut Polizei derzeit unbekannt. Nach der Tat sollen sie mit einem schwarzen Audi auf die B6 und anschließend in Richtung Salzgitter geflüchtet sein.
Weitere Angaben zum Fluchtauto konnte die Polizei nicht machen. „Eine umfangreiche und unmittelbar nach der Tat durchgeführte Fahndung nach dem Pkw und weiteren Personen verlief ergebnislos“, heißt es im Einsatzbericht. Nun werden Zeugen gesucht, die Hinweise zur Tat, den Tätern oder dem Fluchtauto geben können. Sie können sich telefonisch unter der Nummer (05321) 3390 an die Goslarer Polizei wenden.
Die Sparkasse Hildesheim-Goslar-Peine, die den Geldautomaten in direkter Kino-Nähe seit Ende 2014 betreibt, teilt mit, dass der SB-Standort bis auf Weiteres geschlossen bleibt. Als Alternative für Kunden werden die Sparkassen-Standorte in Jerstedt und Jürgenohl genannt. Vorstandssprecherin Elke Brandes geht aber davon aus, dass der Automat am Cineplex wieder errichtet wird – nur wann, das stehe noch nicht fest. Brandes bestätigt gegenüber der GZ, dass Gewalt gegen Geldautomaten ein zunehmendes Problem wird.
Ein Blick in die GZ-Berichterstattung genügt, um diesen Eindruck zu erhärten: Anfang Dezember sprengten unbekannte Täter einen Geldautomaten in Wasserleben (Harzkreis) und beschädigen auch das Gebäude schwer, in dem der Automat steht. Sie benutzten dafür laut Polizei ein Gasgemisch, das sie in das Gerät eingeleitet und dann entzündet haben. Gleich zweimal hatten es Diebe Mitte November auf das Geld im Automaten am Autobahnrasthof Harz bei Seesen abgesehen.
Dort wurde laut Polizei sogar beide Male ein Auto als Hilfsmittel eingesetzt, um die Maschine zu knacken – und es hat funktioniert. Die Täter konnten mit ihrer Beute fliehen. Ende Mai 2021 sprengten unbekannte Täter einen Geldautomaten in Rhüden in die Luft und auch in den Vorjahren hatte die Polizei immer mal wieder von versuchten aber missglückten Anschlägen auf Geldautomaten berichtet, so etwa bei der Postbank in Goslar, in Clausthal-Zellerfeld oder Bad Harzburg.
Im Juni 2020 hatten sich Diebe sogar schon einmal am Drive-In-Automat am Cineplex zu schaffen gemacht. Damals war es bei einer versuchten Sprengung geblieben. Am Donnerstag gingen die Täter einen Schritt weiter.