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Aufführung in der Sporthalle

Projekt bringt 263 Kinder der Goslarer Goetheschule in Bewegung

Die ganze Goetheschule tanzt und zeigt Eltern und Geschwistern in der Sporthalle Wachtelpforte, wie das aussehen kann. Foto: Schenk

Die ganze Goetheschule tanzt und zeigt Eltern und Geschwistern in der Sporthalle Wachtelpforte, wie das aussehen kann. Foto: Schenk Foto: Martin Schenk

Eine Woche lang tauschte die Goetheschule ihren normalen Unterricht gegen ein Tanzprojekt. Jeden Tag gab es zwei Stunden Tanzunterricht für jeden und jede. Am Ende führten die 13 Klassen in der proppenvollen Sporthalle Wachtelpforte das Erlernte auf.

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Von Sabine Kempfer
Dienstag, 04.06.2024, 14:00 Uhr

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Goslar. Hinter der Goetheschule liegt eine Woche, die die Kinder vielleicht nie wieder vergessen werden - und die auch den Lehrerinnen und Lehrern lange im Gedächtnis bleiben wird. Alle 13 Klassen der Grundschule, 263 Kinder, nahmen an einem Tanzprojekt teil, das am Freitag von einer Aufführung vor den Familien gekrönt wurde: Ein großes Erfolgserlebnis.

Jeden Tag probten vier Klassen dank vier Tanzlehrern gleichzeitig in unterschiedlichen Räumen - eine logistische Herausforderung. Wer gerade nicht tanzte, hatte Unterricht - oder zumindest eine betreute Zeit. Das Tanzprojekt kam dem Bewegungsdrang der Mädchen und Jungen entgegen - das wurde schon beim Gang über den äußerst belebten Pausenhof deutlich - was für ein Trubel!

Da steht die Schule Kopf: Kein Problem, wenn auf die Klassenkameraden Verlass ist.

Da steht die Schule Kopf: Kein Problem, wenn auf die Klassenkameraden Verlass ist. Foto: Martin Schenk

Das auf den ersten Blick ebenso große Durcheinander in den Tanzklassen wich in kurzer Zeit einem anderen Eindruck: Das quirlige Hin, Her und Herum hatte System, hier wurde an der Abschlussperformance gefeilt. Amadin, Chiara, Belgar und Becci waren die Tanzlehrer, die das am Ende tatsächlich schafften - und die sogar Schüler in Bewegung brachten, die anfangs gar nicht mitmachen wollten.

Verstehen ohne Worte

Sprache war an dieser Stelle plötzlich gar kein Problem mehr; immerhin hat annähernd die Hälfte aller Schülerinnen und Schüler einen Migrationshintergrund. Musik und Tanzen sind international - und so hatten auch einige Kinder, die aufgrund fehlender Sprachkenntnisse vielleicht noch hinter ihren Möglichkeiten blieben, den ganz großen Auftritt. Hier ging es nicht um Leistung, sondern um Gemeinschaft: „Wir bewegen Schule“ nennt sich das Projekt, an dem die Schule dank vieler treuer Sponsoren aus Goslar teilnehmen konnte.

20, 30 Kinder in die gleiche Richtung zu bringen, ist allein schon mal eine Herausforderung; doch es geht um weit mehr. Im großen Kreis bilden sich kleine, da werden Brücken gebaut, Räder geschlagen. Vertrauen ist angesagt - nur wer weiß, dass er von anderen getragen wird, traut sich Herausragendes - für die vielen kleinen Artisten offenbar kein Problem.

Wo einen andere halten, hat der Einzelne eine gute Basis.

Wo einen andere halten, hat der Einzelne eine gute Basis. Foto: Martin Schenk

Die Sporthalle bebt

In der Sporthalle Wachtelpforte sind die Ränge voll. Mehr als 700 Zuschauer haben hier Platz gefunden. Zur besseren Unterscheidbarkeit tragen die Kinder T-Shirts in ihrer gewählten Klassenfarbe. Die Eltern haben unzählige Muffins gebacken und verkaufen sie in der Pause. „Ich hätte nicht gedacht, dass das so eine Nummer wird,“, versichert Musiklehrerin Christine Hassler vom Organisationsteam, zu dem noch einige Lehrer mehr gehören; mitgemacht hätten allerdings alle, die Lehrer studierten (anfangs mit Widerstreben) einen eigenen Tanz ein.

In der Schule wurde auch Breakdance geübt.

In der Schule wurde auch Breakdance geübt. Foto: Martin Schenk

Schulleiterin Ute Kesten lässt es sich nicht nehmen, die Menschen in der Halle persönlich zu begrüßen - dann geht das zweistündige Spektakel los, wo jeder sehen kann, wie wunderbar es ist, wenn Kinder voller Stolz und Freude zeigen, was sie können. Da ist die Gänsehaut nicht weit - und Schule ist plötzlich ganz schön cool.

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