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Festwoche

Goethehaus Altenau zelebriert 275. Geburtstag des Dichterfürsten

Achim Kapelle (r.) lädt zur Festwoche in sein Goethehaus.

Achim Kapelle (r.) lädt zur Festwoche in sein Goethehaus. Foto: Schlegel

Zum 275. Geburtstag von Johann Wolfgang von Goethe hat Goethehaus-Besitzer Achim Kapelle eine Festwoche in Altenau veranstaltet. Dafür lud er zur „Tea Time“, zum Gala-Abend und zu Literaturcafés ein.

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Von Robin Raksch,
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Von Holger Schlegel
Dienstag, 03.09.2024, 12:00 Uhr

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Altenau. Am 28. August 1749 wurde Johann Wolfgang von Goethe geboren, einer der bedeutendsten Dichter und Denker der deutschen Literatur. Anlässlich seines 275. Geburtstags hat Achim Kapelle, der Eigentümer des Goethehauses in Altenau, eine Festwoche veranstaltet. Pünktlich dazu konnte er auch weitere Sanierungsarbeiten abschließen und das Gerüst am Gebäude abbauen.

Zunächst lud der Goethehaus-Besitzer zur „Tea-Time“, wo er seine Geburtstagstorte servierte und mit einem von Goethes bekanntesten literarischen Werken aufwartete: „Die Leiden des jungen Werther“, die Goethe im Alter von 25 Jahren geschrieben hatte, stellte Kapelle praktisch aus dem Kopf vor. Dabei ließ er das literarische Dreiecksverhältnis, das in dem Briefroman um die Figur Lotte entsteht, mit seiner eindringlichen Betonung jedes einzelnen Satzes lebendig werden (GZ berichtete). Die „Tea-Time“ war gut besucht, resümiert Kapelle, einige Gäste seien sogar extra aus Bremervörde angereist.

Achim Kapelle und Brigitte Wagener schneiden die Goethetorte an, die anschließend an den Tischen serviert wird.

Achim Kapelle und Brigitte Wagener schneiden die Goethetorte an, die anschließend an den Tischen serviert wird. Foto: Weiss

Gefüllter Ratssaal beim Gala-Abend

Julia Graeber spielt auf der Violine klassische Stücke.

Julia Graeber spielt auf der Violine klassische Stücke. Foto: Raksch

Volles Haus hatte Kapelle dann bei einem Gala-Abend, den er ebenfalls anlässlich des Jubiläums veranstaltete. Nach einem Sektempfang mit kleinem herzhaften Angebot im Ratssaal gab Konzertmeisterin Julia Gräber aus Wernigerode auf ihrer Violine instrumentalisierte Werke Goethes und weiterer Zeitgenossen zum Besten. Klassische Stücke, wie etwa Mozarts 40. Sinfonie in g-Moll und die Komposition „Ave Maria“ von Charles Gounod und Johann Sebastian Bach interpretierte sie auf moderne Weise neu. Lothar Finze rezitierte an diesem Abend einige Gedichte, und Kapelle selbst gab einige A-cappella-Gesangseinlagen zum Besten.

Darüber hinaus lud er zu Führungen durch das erste Obergeschoss des Goethehauses ein, um den Fortschritt der Renovierung zu zeigen. Im renovierten Goehteraum hielt er zudem eine Märchenlesung ab. Im Obergeschoss sind unter anderen noch ein Wohnzimmer und einige Schlafkammern in Arbeit, und auch im Untergeschoss tut sich einiges. Deren Umbau, so wie auch den bereits fertig renovierten Ratssaal und den Goetheraum finanziert Kapelle aus eigener Tasche – bisher bereits eine sechsstellige Summe.

Goethes Brockenwanderung

Um die Feierlichkeiten gebührend abzuschließen, lud er am Wochenende erneut in sein Goethehaus ein – diesmal zu Literaturcafés. Dabei gab es die Reste des Goethe-Kuchens und der Journalist sowie Autor Dirk von Werder gab eine Lesung aus einem selbst recherchierten Text zu Goethes Brockenwanderung. Diese Tour hatte nämlich am 10. Dezember 1777 in ebenjenem Haus gestartet. Zunächst sei Goethe nach Torhaus gewandert, wo er den Förster Christoph Degen habe überreden können, ihn von dort aus zum Brocken zu begleiten. Zum klassischen Ambiente trugen neben der Einrichtung auch die historischen Kostüme bei, mit denen einige Gäste angereist waren, wie etwa Marianne Wallach aus Bad Harzburg sowie Christian und Cassandra Schild aus Hildesheim, deren Hobby sei, sich in solche Verkleidungen zu hüllen.

Besuchen den Goethegeburtstag in historischen Kostümen (v.r.): Marianne Wallach sowie Christian und Cassandra Schild.

Besuchen den Goethegeburtstag in historischen Kostümen (v.r.): Marianne Wallach sowie Christian und Cassandra Schild. Foto: Schlegel

Mit der Festwoche wollte Kapelle Goethes Erbe feiern, und es gleichzeitig für die Anwohner lebendig halten sowie Inspirationen wecken. Dieses Ziel verfolgt er auch in Zukunft engagiert: So plant er, jugendpädagogische Programme zu entwickeln, die Schülern den Zugang zu klassischer Literatur wie den „Leiden des jungen Werther“ erleichtern und ihnen die Bedeutung von Goethes Werk näherbringen sollen.

Das Goethehaus ist sein Baugerüst los.

Das Goethehaus ist sein Baugerüst los. Foto: Knoke

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