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Wenn ein Burn-out droht...

Die Zufriedenheit von Arbeitnehmern fördern

Ines Passier (li.) bietet als Psychologische Psychotherapeutin mit dem Programm FONTHEIM Workmind maßgeschneiderte Unterstützung in psychisch herausfordernden Situationen.

Ines Passier (li.) bietet als Psychologische Psychotherapeutin mit dem Programm FONTHEIM Workmind maßgeschneiderte Unterstützung in psychisch herausfordernden Situationen. Foto: Leifeld

Psychische Erkrankungen kommen häufig schleichend und ohne Vorwarnung. Und doch gibt es Vorzeichen: Mit dem neuen Präventionsangebot FONTHEIM Workmind bietet die Klinik bereits Menschen ohne ärztliche Diagnose Beratung und Hilfe.

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Von Andrea Leifeld
Sonntag, 10.11.2024, 04:00 Uhr

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Liebenburg. Es ist ein schleichender Prozess, der oft nicht sofort erkannt wird: Burn-out, verbunden mit Zukunftsängsten bis hin zur Resignation. Mit dem neuen Beratungsprogramm FONTHEIM Workmind ergänzt die Klinik DR. FONTHEIM – Mentale Gesundheit seit Anfang November sein regionales Versorgungsangebot auf jenem Gebiet. Ziel des Präventionsangebotes ist es, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lokaler Unternehmen in ihrer psychischen Gesundheit aktiv zu fördern und damit ihre Arbeitsfähigkeit und Lebenszufriedenheit zu unterstützen. Im MVZ der Klinik, in der Lindenstraße 48a, bezog die Beratungsstelle ihre Räume.

Im MVZ der Klinik Dr. Fontheim, in der Liebenburger Lindenstraße 48a, wird die Beratung angeboten.

Im MVZ der Klinik Dr. Fontheim, in der Liebenburger Lindenstraße 48a, wird die Beratung angeboten. Foto: Leifeld

Fest geplant war das neue Beratungsangebot in der Unternehmensstruktur ursprünglich nicht, aber mit dem Beschäftigungsbeginn der psychologischen Psychotherapeutin Ines Passier, die in anderen Unternehmen bereits Erfahrungen auf jenem Gebiet sammelte, rückte es ins Visier der Unternehmensführung.

„Das Beratungsprogramm FONTHEIM Workmind orientierte sich an den bewährten Konzepten des Employee Assistance Programs (EAP)“, erklärte Ines Passier, als Leiterin des Programms. „Es bietet Menschen in herausfordernden Lebenslagen Beratung und Hilfe.“

Was neu ist: Es richtet sich an Menschen, bei denen noch keine Diagnose auf eine psychische Erkrankung gestellt wurde – es ist ein Präventionsangebot für Ratsuchende, die neue Strategien zum Umgang mit persönlichen oder beruflichen Herausforderungen finden möchten! „Wenn ein Arbeitnehmer erst eine Burn-out-Diagnose hat, ist es nicht wie bei einer Grippe, wo er nach 14 Tagen wieder gesund ist. Dann fällt er womöglich mehrere Monate aus“, verdeutlichte sie.

Burn-out ist keine Grippe

Weiter greifend verglich sie das Workmind-Programm mit einem Obstkorb: „Wenn ich als Arbeitgeber eine Gesundheitsprävention anbieten möchte, und meinen Mitarbeitern nur einen Obstkorb hinstelle, ist das zwar gut, aber ich weiß nicht, ob er von allen Mitarbeitern angenommen wird. Auch nicht, ob das Angebot passt oder ob womöglich Unverträglichkeiten gegen die eine oder andere Obstsorte besteht. Auch weiß ich nicht, ob am Ende alles Obst unbeachtet gammelig wurde.“

Die Psychologische Psychotherapeutin Ines Passier arbeitet seit gut einem Jahr in der Klinik Dr. Fontheim.

Die Psychologische Psychotherapeutin Ines Passier arbeitet seit gut einem Jahr in der Klinik Dr. Fontheim. Foto: Leifeld

FONTHEIM Workmind funktioniert anders. „Unsere Beratungen sind passend, wenn jemand bei sich selber oder bei einem Mitarbeiter die ersten Anzeichen einer psychologischen Belastung spürt: Sich ausgebrannt fühlt, nicht mehr `abschalten´ kann, sich ausgelaugt fühlt oder Probleme am Arbeitsplatz mit Vorgesetzten oder anderen Mitarbeitern hat und dafür Lösungsansätze erarbeiten möchte.“ Sicherlich seien das alles nicht unwiderruflich Warnsignale, die auf den Beginn einer psychischen Erkrankung hindeuten, aber sie sollten unbedingt aufmerksam machen. Es gäbe auch medizinische Gründe, aber alles werde im Rahmen der Beratung sorgfältig abgeklärt.

Das Programm bietet eine individuelle Beratung durch die Mitarbeiter in ihrem Psychotherapeuten und Psychologen-Team in einem professionellen Netzwerk. Die Beratung erfolgt in Form von Einzelgesprächen. Sie erfolgt zeitnah mit der ersten Kontaktaufnahme, ohne lange Wartezeiten und bürokratischen Aufwand, verspricht Ines Passier. „Wir betrachten gemeinsam die aktuellen Herausforderungen, erklären die Ziele und unterstützen die Ratsuchenden auf dem Weg dorthin.“

Passende Beratung

Und die Wege in das Programm können unterschiedlich sein: Entweder melden sich die Betroffenen an, sollten sie sich bei den genannten Anzeichen unwohl fühlen – oder der Arbeitgeber wird aktiv. Entstehende Kosten können Arbeitgeber bei der Steuer geltend machen, so Passier. Details zum Leistungsspektrum und den Kosten sind der Homepage www.fontheim-workmind.de zu entnehmen. Infos gibt es auch persönlich, unter Telefon (05346) 81-3983.

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