Feuerwehr Bündheim-Schlewecke feiert 150. Geburtstag

Zum 145. Geburtstag richtet die Feuerwehr Bündheim-Schlewecke 2019 eine große Feier aus. Foto: Potthast
Vor 150 Jahren, am 1. November 1874, wurde die Feuerwehr in Bündheim gegründet. Am 14. September steht die große Geburtstagsfeier am Gerätehaus und am Schlosspark an. Das ist in eineinhalb Jahrhunderten passiert.
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Bündheim. Knapp 150 Jahre ist es her: Am 1. November 1874 wurde die Feuerwehr Bündheim – mittlerweile Bündheim-Schlewecke – gegründet. Nach eineinhalb Jahrhunderten Retten, Löschen, Bergen, Schützen feiert sie am 14. September ab 10 Uhr ihre große Jubiläumsparty am Gerätehaus und am Schloss in Bündheim.
Zwischen 10 und 17 Uhr veranstaltet sie dort einen Tag der offenen Tür. Mit einer Begrüßung zwischen 11 und 11.30 Uhr wird die Ortsfeuerwehr ihr Event einleiten. Bei einer Fahrzeugausstellung führt sie den Tag über ihren eigenen Fuhrpark vor und auch andere Organisationen wie die Polizei, das THW, der Rettungsdienst, andere Feuerwehren und Sonderfahrzeuge werden vor Ort sein. Um 12, 13, 14 und 15 Uhr finden im Schlosspark Schauübungen statt, die den Gästen die Arbeit der Feuerwehr näherbringen sollen.
Ortsbrandmeister Patrick Maibaum spricht von einem „Erlebnistag für Groß und Klein“, neben den Fahrzeugen wird es auch einen Spiel-und-Spaß-Bereich für die jungen Gäste geben, organisiert durch die Stadtkinderfeuerwehr. Auch die Jugendfeuerwehr wird dabei sein. Mit Kaffee und Kuchen im „Café Florian“ sowie mit warmen Speisen und kalten Getränken ist für das leibliche Wohl gesorgt. Die Feuerwehr freue sich auf einen schönen Nachmittag anlässlich dieses besonderen Jubiläums, fasst Ortsbrandmeister Maibaum zusammen.
Gründung 1874

Während der Rennwoche 1952 sorgt eine weggeworfene Zigarette auf der Tribüne für einen Feuerwehreinsatz. Die Bündheimer Kräfte sind vor Ort und haben den Entstehungsbrand schnell im Griff. Foto: Ahrens-Archiv
Die Feuerwehr Bündheim entstand am 1. November 1874, erster Wehrführer war bis 1879 der Dachdeckermeister Wilhelm Voigt. Bereits damals sei für jede der fünf Feuerwehren ein Schwerpunkt festgelegt worden, sagt Raders. Bei den Bündheimern war das die Ölbekämpfung. Kurz darauf zählten sie laut einem Protokoll vom 1. Januar 1975 bereits 76 Mitglieder.
Die Einsätze seien damals noch gänzlich anders abgelaufen, zu ihrem Einsatz gerufen wurden sie etwa stets von einem Hornisten, der mit seinem Instrument durch den Ort marschierte. Mit der Zeit stockten sie in Sachen Ausrüstung auf: Ihre Handdruckspritze hatten sie noch bis 1939 im Einsatz, dann kam die erste Kleinkraftspritze (TS8). 1945 erhielten sie dann das erste Löschfahrzeug (LF8) und 1950 ein Tanklöschfahrzeug (TLF 16/24). „Damals war das eine Sensation“, führt Raders aus. Es sei das erste seiner Art im Landkreis Wolfenbüttel gewesen.
Zusammenschluss mit Widerwillen
Nach dem Zusammenschluss der Gemeinden Bündheim und Schlewecke 1963 musste auch die Schlewecker Wehr in die Bündheimer Freiwillige Feuerwehr integriert werden. „Die wollten aber damals lieber für sich bleiben, da gab es Reibereien“, sagt Raders lachend. Bis die Gemeinde Bündheim dann 1971 in einem Schreiben, das Raders vorliegt, ausdrücklich zur Neuwahl eines gemeinsamen Gemeindebrandmeisters drängte. „Ab dann musste der Brandmeister aus Bündheim und sein Stellvertreter aus Schlewecke sein“, sagt Raders.

Im April 1980 brennt der Stuten-Stall im Gestüt. Die Feuerwehr Bündheim-Schlewecke kann das Feuer löschen, doch zehn Zuchtstuten kommen ums Leben. Vermutet wird die Tat eines „Feuerteufels“. Foto: Ahrens-Archiv
Die Feuerwehr Bündheim, später Bündheim-Schlewecke ist in den 150 Jahren ihres Bestehens zu unzähligen Bränden gerufen worden und in der Zeit auch zweimal umgezogen. Heute sitzt sie an der Breiten Straße 5 – wo auch ihre Geburtstagsfeier stattfindet. Die beinahe antike Bündheimer Handdruckspritze ist zwar mittlerweile nicht mehr im Einsatz, sie kann aber noch immer im Original in der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Goslar besichtigt werden.

Zur Feier des 150. Geburtstags stellt die Feuerwehr ihren Fuhrpark aus. Foto: Feuerwehr