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Stark machen für Sorgearbeit

Bad Harzburger beteiligen sich an Groß-Demo in Berlin

Vor dem Brandenburger Tor in Berlin soll am 10. Mai eine Großdemonstration stattfinden.

Vor dem Brandenburger Tor in Berlin soll am 10. Mai eine Großdemonstration stattfinden. Foto: Pixabay

„100.000 Mütter“ lautet der Name einer Initiative, die sich für Sorgearbeit stark macht. Am 10. Mai plant sie eine Großdemo vor dem Brandenburger Tor in Berlin. Mit dabei sein werden auch Bad Harzburger. Worum es ihnen beim Protest geht.

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Von Christoph Exner
Freitag, 04.04.2025, 10:00 Uhr

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Bad Harzburg/Berlin. Das Team der Bad Harzburger Vorsorge-Reha-Klinik „Haus Daheim“ beteiligt sich am Samstag, 10. Mai, an einer Großdemonstration vor dem Brandenburger Tor in Berlin. Mindestens 100.000 Menschen, so der Wunsch der Veranstalter, sollen dabei auf die Straße gehen. Sie sollen gegen die strukturelle Benachteiligung all jener protestieren, die Sorgearbeit leisten, sich also beispielsweise zu Hause um den eigenen Nachwuchs kümmern und deshalb keinem Beruf nachgehen (können), erklärt Haus-Daheim-Geschäftsführerin Antje Krause.

Die Idee zur Demonstration sei bei einer Tagung des Arbeitskreises Frauengesundheit entstanden, in dem die Bad Harzburger Klinik Mitglied ist. Der Evangelische Fachverband Frauengesundheit habe die Idee angeschoben und den finanziellen Grundstock gelegt. Beteiligt seien auch das Müttergenesungswerk, zu dem das Bad Harzburger „Haus Daheim“ gehört, sowie die Initiative „Mütter.Macht.Politik“. Unterstützung und Beratung gab es laut Krause vom Mädchenkollektiv in Braunschweig.

Wunsch der Veranstalter sind mindestens 100.000 Demo-Teilnehmer.

Wunsch der Veranstalter sind mindestens 100.000 Demo-Teilnehmer. Foto: (Repro) Exner

Mehr Wertschätzung für Care-Arbeit

Das Ziel der Organisatoren: „Eine Gesellschaft, in der Fürsorgearbeit wertgeschätzt, fair bezahlt und sozial abgesichert ist, in der Sorgearbeit gerecht verteilt wird – zwischen allen Geschlechtern, zwischen Familien und Staat, zwischen Arbeit und Privatleben. Eine Gesellschaft, in der Ressourcen – Geld, Zeit, Macht und Mitbestimmung – gerecht verteilt sind und Mütter nicht länger unsichtbar gemacht werden. Eine Gesellschaft, in der das Wissen und die Erfahrung von Müttern in alle gesellschaftlichen und politischen Entscheidungen einfließen, die frei von Rassismus und Diskriminierung ist und Vielfalt und Diversität in all ihren Facetten anerkennt und schützt. Und eine Gesellschaft, die Kinder, Eltern und alle Fürsorge tragenden Menschen als essenzielle Säulen unseres Zusammenlebens begreift – und entsprechend handelt.“

Katalog mit Forderungen an die Bundesregierung

Dafür hoffen die Veranstalter auf so viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie möglich. Angesprochen seien alle Personen, die Sorgearbeit leisten würden, also natürlich auch Väter, betont Krause. Damit auch jene sich an der Demonstration beteiligen können, die nur über geringe finanzielle Mittel verfügen, haben die Veranstalter eine Spendenaktion gestartet, mit deren Hilfe jenen Personen Reisekosten und Unterkunft finanziert werden sollen. Zu finden ist diese unter www.www.gofundme.com, „Stichwort 100.000 Mütter“. Ihre Forderungen haben die Initiatoren unterdessen in einem Katalog zusammengefasst, der am 10. Mai der Bundesregierung übergeben werden soll.

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