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Premiere für Aufklärungsprojekt

Bad Harzburger Schüler und der Umgang mit legalen Drogen

Leonie Krause und Philipp Piskol betreuen das Präventionsprojekt, in dessen Mittelpunkt ein grüner Koffer steht.

Leonie Krause und Philipp Piskol betreuen das Präventionsprojekt, in dessen Mittelpunkt ein grüner Koffer steht. Foto: Schlegel

Ist Cannabis, nur weil man es jetzt in gewissen Mengen besitzen darf, harmlos? Machen auch legale Drogen süchtig? Helfen sie bei Problemen? Am NIG feierte jetzt ein landkreisweites Präventionsprojekt rund um diese Thematik Premiere.

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Von Holger Schlegel
Freitag, 24.01.2025, 18:00 Uhr

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Bad Harzburg. Seit dem 1. April 2024 ist der Besitz von (gewissen Mengen) Cannabis legal. Man darf es also konsumieren. Aber „dürfen“ bedeutet ja nicht, dass man es auch machen sollte. Schon gar nicht in jungen Jahren, zumal es da dann sogar immer noch verboten ist. Das jedenfalls ist die Kernbotschaft einer neuen Präventionsaktion der Drogenberatungsstelle „Drobs“ des Landkreises Goslar. Mit dem „grünen Koffer“ im Schlepp besuchen Leonie Krause und Philipp Piskol die Schulen des Landkreises, um dort über Drogen im Allgemeinen und Cannabis im Besonderen aufzuklären. Das Niedersächsische Internatsgymnasium (NIG) war die erste Schule, an denen das Duo zu Gast war.

Für Schüler und Lehrer

Seit 2024 gibt es das Projekt „Der grüne Koffer“, und Piskol und Krause haben sich daran ausbilden lassen. Der Koffer an sich ist vergleichsweise unspektakulär, in ihm befinden sich diverse Themenkarten, einige Anschauungsobjekte, mehr eigentlich nicht. Das Wichtige ist der Umgang mit den Materialien, der vermitteln soll, welche Gefahren auch (oder gerade) durch legale Suchmittel lauern. Das Duo der Drogenberatungsstelle gibt dieses Wissen sowohl an Schüler weiter, als auch – nach dem Motto „train the Trainer“ – an Lehrkräfte, die dann ihrerseits den Jugendlichen die Thematik vermitteln können.

Auch Anschauungsobjekte sind im Koffer, beispielsweise rund um das Thema „Streckmittel“.

Auch Anschauungsobjekte sind im Koffer, beispielsweise rund um das Thema „Streckmittel“. Foto: Schlegel

Doch erst einmal sind die reinen Schulbesuche an der Reihe, das NIG war die erste Schule im Landkreis, die sich um einen Besuch der Drobs-Teams beworben hatte. An zwei Tagen für jeweils drei Stunden beschäftigten sich erst die 11. und dann die 9. Klassen mit der Cannabis-Prävention.

Gefährlicher Konsum

Philipp Piskol und Leonie Krause erläuterten, welche Gefahren der Drogenkonsum mit sich bringe, beispielsweise im Straßenverkehr. Viele Fragen wurde in den Raum gestellt und die Antworten gemeinsam erarbeitet: Wo wirkt Cannabis? In den Beinen? Dort nun eher nicht. Aber im Gehirn und im Magen. Macht Cannabis süchtig? Natürlich. Doch die Thematik ist noch viel vielschichtiger. Cannabis macht weder selbstbewusster noch munterer. Es hilft nicht gegen Langeweile und ersetzt keine Pause, wenn man gestresst ist. Es hilft nicht bei Stress mit den Eltern und ist auch kein Erlebnis. Kurzum: „Drogen sind nicht die Lösung.“ Auch nicht, wenn ihr Konsum unter Einhaltung gewisser Spielregeln erlaubt sein mag.

Kostenloser Service

Der grüne Koffer und die Menschen, die mit ihm arbeiten können, ist ab sofort von jeder Schule im Landkreis buchbar. Kostenlos, versteht sich. Kontakt zur Drogenberatungsstelle Drobs in der Hildesheimer Straße in Goslar kann jederzeit ausgenommen werden (natürlich auch von allen, die Beratung und Hilfe suchen): Die Telefonnummer lautet (05321) 39570, die E-Mail-Adresse drobs-goslar@paritaetischer-bs.de.

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