Bürgerliste: „Goslarern wird Sand in die Augen gestreut“

Der Flickenteppich auf der Dedeleberstraße. Foto: Privat
Die Bürgerliste für Goslar und Vienenburg stellt sich hinter die Unterschriftensammlung der Initiative zur Erhaltung und Förderung der Altstadt und kritisiert die Stellungnahme der Stadt zum „zunehmenden baulichen Verfall des Unesco-Weltkulturerbes.“
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Goslar. Die Bürgerliste für Goslar und Vienenburg stellt sich hinter die Unterschriftensammlung der Initiativgruppe zur Erhaltung und Förderung der Altstadt und kritisiert die jüngste Stellungnahme der Stadt zum „zunehmenden baulichen Verfall des Unesco-Weltkulturerbes.“ Das schreibt Bürgerlisten-Ratsherr Henning Wehrmann in einer Mitteilung. Er hält der Stadtverwaltung vor, Bürgerinnen und Bürgern „bewusst Sand in die Augen zu streuen und massive städtebauliche Probleme kleinzureden“. Wehrmann nennt Beispiele: die ehemalige Ratsapotheke, der Taubenturm im Ulrichschen Garten sowie die leer stehenden Hotels Brusttuch und Kaiserworth. Selbst die Straßenbeläge mit historischem Pflaster würden in Goslar stiefmütterlich behandelt, wie das Beispiel des „Flickenteppichs“ in der Dedeleber Straße eindrucksvoll zeige. Dabei gehöre die Straße zum städtebaulichen Sanierungsgebiet östliche Altstadt und hätte, wie auch der Taubenturm, längst in Angriff genommen werden können, stellt der Bürgerlisten-Sprecher fest. Die Verwaltung trage durch jahrelanges Verzögern von Normsetzungen maßgebliche Schuld am Entstehen eines „rechtlichen Graubereichs“. Wehrmann verweist auf den seit fast 20 Jahren verschleppten Managementplan für das Welterbe, der laut Unesco-Vorgaben vorgeschrieben sei, sowie die abgeschaffte Altstadtsatzung und das als ungültig erklärte Gestaltungshandbuch. Die Verwaltung selbst nutze diesen „Graubereich“ gezielt zur Durchsetzung eigener Interessen und Ziele, kritisiert Wehrmann weiter und verweist als Beispiel auf das Verwaltungsgebäude an der Kornstraße oder die geplanten Gebäude des Kaiserpfalzquartiers. Diese Ungleichbehandlung bringe Leute „auf die Palme“. red