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Bis 22. November

Bücherbasar in Clausthal-Zellerfeld: Schätze zum Schnäppchenpreis

130 Kisten stehen in der Stadtbibliothek verteilt. Der Inhalt wartet auf neue Besitzer.

130 Kisten stehen in der Stadtbibliothek verteilt. Der Inhalt wartet auf neue Besitzer. Foto: Knoke

Der Bücherbasar in der Stadtbibliothek in Claushal-Zellerfeld ist am Freitag gestartet. Noch vor dem Beginn haben die ersten Besucher schon vor der Tür mit den Hufen gescharrt. Denn sie wissen, dass es zahlreiche Schätze zum Schnäppchenpreis gibt.

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Von Corinna Knoke
Sonntag, 10.11.2024, 04:00 Uhr

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Clausthal-Zellerfeld. Bücher, so weit das Auge reicht: Das ist in einer Stadtbibliothek nicht unüblich, aber aktuell sind es in Clausthal-Zellerfeld noch einmal deutlich mehr als sonst. Denn es ist wieder Bücherbasar-Zeit. Noch bis zum 22. November sind dort während der Öffnungszeiten gespendete und aussortierte Bücher, CDs, Spiele und Co. zum Schnäppchenpreis zu ergattern.

Pünktlicher Ansturm

Traditionell ist am Freitag um 14 Uhr Beginn, auch wenn regulär an diesem Tag eigentlich gar nicht am Nachmittag geöffnet wäre. „Unsere Kunden sind das aber so gewöhnt. Und nachmittags haben mehr Leute Zeit“, sagt Bibliotheksleiterin Claudia Holtkamp. Auch wenn ihr der Ansturm aus den Vorjahren noch fest in Erinnerung bleibt, ist sie jedes Jahr aufs neue überwältigt von den Besuchermassen. Ein Teil hat sogar schon vor der eigentlichen Öffnungszeit ganz aufgeregt vor der Tür mit den Hufen gescharrt. „Ich habe das Gefühl, es ist mehr los als sonst“, überlegt Holtkamp.

Schon um kurz nach 14 Uhr herrscht am Freitag in der Stadtbibliothek ein buntes Treiben.

Schon um kurz nach 14 Uhr herrscht am Freitag in der Stadtbibliothek ein buntes Treiben. Foto: Knoke

Gleich am Eingang stehen Körbe, die praktisch für die gefundenen Schätze sind. Jährliche Stammkunden des Bücherbasars sind laut der Bibliotheksleiterin aber so clever und bringen ihre eigenen Körbe mit. Die sind nämlich noch einmal deutlich größer. So macht das zum Beispiel Juliane Bienek aus Walkenried. Sie hat gerade ihre Mutter aus Nienburg zu Besuch und will daher etwas mit ihr unternehmen. Schon nach kurzer Zeit hat sich ihr Korb gefüllt, auch wenn sie beteuert, dass das meiste ihre Mutter ausgesucht habe. Juliane Bienek selbst hält vor allem Ausschau nach Fantasy- und Kreativ-Büchern. In ihrer Freizeit näht sie gern und ist daher immer auf der Suche nach neuen Schnittmustern und Inspirationen für ihre eigenen Entwürfe.

Logistischer Aufwand

Claudia Holtkamp berichtet von 130 prallgefüllten Kisten, die zum Verkauf stehen und im Vorfeld alle sortiert werden mussten. „Das ist ein ganz schöner logistischer Aufwand. Das sieht aber häufig keiner“, sagt sie. Darum bittet die Bibliotheksleiterin auch die Kunden um Verständnis, dass sie nach der Frist keine Spende mehr für den Bücherbasar abgegeben können. Ein Großteil der angebotenen Dinge stammt in diesem Jahr aber aus dem Restbestand der Bibliothek. Holtkamp und ihrem Team ist es nämlich ein Anliegen, regelmäßig auszusortieren und Platz für Neues zu schaffen. Holtkamp spricht etwa von Playstation-5-Spielen, die bald ausgeliehen werden können, genauso wie neue Xbox- und Nintendo-Switch-Spiele. Die Bibliothek versucht so, am Puls der Zeit zu sein und vor allem mehr Jugendliche anzusprechen. Während viele Kinder und Erwachsene regelmäßig die Bücherei besuchen, mangele es an der Teenager-Zielgruppe nämlich am meisten.

Jugendliche Leseratten

Umso mehr freut sich Holtkamp, dass unter anderem mit den beiden 13-jährigen Caro und Nami Jugendliche ihren Weg zum Bücherbasar gefunden haben. Und wie es scheint, sind die beiden ziemliche Leseratten. Caro erzählt von 216 Büchern, die sie zu Hause hat. Am liebsten mag sie Thriller, während ihre Freundin Nami ganz fixiert auf Fantasy-Bücher und Romane ist. Weil zahlreiche Kisten auch auf dem Boden verteilt stehen, machen sie es sich kurzerhand dort gemütlich und stöbern in aller Ruhe in den Kartons. Bei 50 Cent pro Buch (laut Holtkamp kann als Spende aber natürlich gern mehr gegeben werden) werden die zwei Schülerinnen schnell fündig. Schließlich ist der Basar ein Paradies für Bücherwürmer. Ihre beiden Körbe füllen sich zusehends.

Caro und Nami (v.l.) stöbern auf dem Boden nach versteckten Bücherschätzen in den Kisten.

Caro und Nami (v.l.) stöbern auf dem Boden nach versteckten Bücherschätzen in den Kisten. Foto: Knoke

Andere Besucher zum Beispiel können es gar nicht bis zu Hause abwarten, sondern suchen sich gleich in der Bibliothek ein ruhiges Plätzchen und fangen an zu lesen. Bei Marieke ist es ähnlich, nur dass sich die dreijährige von ihrer Mutter Nora Krippendorff vorlesen lässt. Die Clausthal-Zellerfelderin erzählt, dass ihre Tochter aktuell ganz verrückt nach Feuerwehrautos, Baustellen und Eisenbahnen sei. Wie gut, dass in einer der Kisten was Passendes für sie dabei ist. So wie für viele andere auch. Denn nicht selten werden beim Eröffnungstag die Bücher tütenweise aus der Bibliothek geschleppt.

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