Wildschweine füttern kostet 2500 Euro Zwangsgeld

Auf dem Gelände des Bauhofs in der Schulstraße steht der Abfallcontainer zur Entsorgung von Grünschnitt und Kompost. Foto: Jung
Mit einer Allgemeinverfügung will die Stadt Braunlage erreichen, dass den Wildschweinen in und um St. Andreasberg das Futter ausgeht. Wer den Tieren dennoch Futter zur Verfügung stellt, muss mit bis zu 2500 Euro Zwangsgeld rechnen.
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St. Andreasberg. Während viele Braunlager und Hohegeißer Grundstückseigentümer nach dem Rasenmähen ihren Grasschnitt sowie den Biomüll einfach in die Grüne Tonne werfen, ging das in St. Andreasberg bislang nicht. Wegen der hohen bergbaulichen Arsen- und Schwermetallbelastungen ist die Entsorgung in der Tonne tabu. Viele haben deshalb Komposthaufen angelegt und dadurch Wildschweine angelockt. Das soll nun anders werden. Die Stadt hat einen Abfallcontainer zur Entsorgung von Grünschnitt in der Bergstadt aufgestellt.
Mehr als 70 Sichtungen
Seit Anfang Juli ein Wildschwein einen Hund in einem Privatgarten in St. Andreasberg getötet hat, wird über die vielen Wildschweine in der Bergstadt auch überregional gesprochen. Mehr als 70 Sichtungen dieser Tiere sind der Stadt gemeldet worden. Umgegrabene und durchpflügte Rasenflächen sind dabei schon an der Tagesordnung. Das soll sich nun ändern.
Zwar verbietet die Stadt Braunlage in ihrer Allgemeinverfügung, die am heutigen Dienstag in kraft tritt, die Kompostplätze in den Privatgärten nicht, sie müssen allerdings gesichert werden. „Wildschweine dürfen nicht gefüttert werden“, heißt es in der Verfügung. Als Füttern gilt dabei auch das unbeabsichtigte Auslegen von Futter wie beispielsweise Biomüll. Kompostplätze müssen deshalb so gesichert werden, dass sie nicht von Wildschweinen erreicht werden. Und wer andere Tiere füttert, müsse dies ebenfalls so tun, dass Wildschweine nicht an dieses Fressen gelangen.
Neuer Abfallcontainer
Wer dagegen verstößt, muss zahlen. Und das kann teuer werden: Bis zu 2500 Euro Zwangsgeld werden fällig, wenn gegen die Auflagen in der Allgemeinverfügung verstoßen werden. Um den Grundstückseigentümern, die ihre Kompostplätze im heimischen Garten nicht sichern können, eine Entsorgungsmöglichkeit zu bieten, hat die Stadt Braunlage den Abfallcontainer aufgestellt. Er steht in der Schulstraße auf dem Gelände des städtischen Bauhofs und darf montags bis samstags von 8 bis 20 Uhr befüllt werden. Die Nutzung sei sofort möglich. Neben Grünschnitt könne auch Kompost eingeworfen werden. In diesem Zusammenhang weist die Kommune darauf hin, dass die anderen Abfallbehälter – der Restmüll, die gelben und die blauen Tonnen – von den Grundstückseigentümern erst am Abfuhrtag nach 6 Uhr an die Straße gestellt werden dürfen. So soll vermieden werden, dass Wildschweine durch das Umwerfen an den Inhalt gelangen.