Sturz auf Goslarer Spielplatz: Eiche stand schon unter Beobachtung

Glück im Unglück kann man da nur sagen. Eine mächtige Eiche ist am Mittwochmorgen auf den Spielplatz an der Thomasstraße gekracht. Der Zaun wurde zertrümmert, Teile der Spielfläche unter dem Baum begraben. Verletzt wurde aber niemand, wie Stadtsprecherin Daniela Siegl erleichtert betont. Doch die Frage bleibt: Wie kann so etwas an einer so sensiblen Stelle an einem Spielplatz passieren?

Die Verwaltung hatte die Eiche schon auf der Liste. „Der Baum stand bereits unter Beobachtung und sollte aufgrund seines Zustands zeitnah weitergehend überprüft werden“, erläutert Siegl. Gerade in solchen sensiblen Bereichen werde „ein ganz besonderes Augenmerk auf alle sicherheitsrelevanten Aspekte gelegt“.

Zwei Tage zuvor

Tatsächlich sei zwei Tage vor dem Sturm, der den Baum fällte, ein Angebot „für einen Zugversuch zur Überprüfung der Standfestigkeit des Baumes eingegangen“.

Wie Siegl weiter ausführt, habe die Eiche aufgrund einer fortschreitenden Kernfäule „unter ständiger Beobachtung“ gestanden. Laut eines Gutachtens vom Dezember 2023 war nicht von einer „akuten Bedrohung“ auszugehen. Und zeitnah sollte die Standfestigkeit erneut überprüft werden – zu spät, wie sich nun herausstellte.

Grundsätzlich werden laut Siegl alle städtischen Bäume alle neun Monate überprüft und bei Auffälligkeiten zusätzliche Gutachten erstellt. Je nach Gefahrenlage werde in unterschiedlichen Abständen wiederholt geprüft.

Spielplatz abgesperrt

Wie es vor Ort mit dem gefällten Baum an der Thomasstraße weitergehen soll, ist noch nicht klar. Der Spielplatz ist bis auf Weiteres abgesperrt. Die Straße ist aber befahrbar. Die Stadt befinde sich noch in Gesprächen darüber, wie und wann die Eiche abtransportiert wird.

Der Spielplatz an der Thomasstraße hat erst vor Kurzem für Aufregung gesorgt. Im Mai rückte die Feuerwehr zu zwei Einsätzen aus, weil sich Kinder und Jugendliche sich in einem Huhn-Spielgerät verkeilt hatten.