AfD-Wahlkampfveranstaltung in Bad Harzburg bekommt Gegenwind

Im Juni 2024 demonstrieren 250 Bürgerinnen und Bürger im Badepark gegen einen „Bürgerdialog“ der AfD. Foto: Eggers
Am 18. Januar lädt die AfD zur Wahlkampfveranstaltung mit Rednern wie dem EU-Parlamentsabgeordneten Maximilian Krah im Bündheimer Schloss ein. Und direkt vor der Tür startet das Bündnis gegen Rechtsextremismus eine Kundgebung. Was ist geplant?
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Bad Harzburg. Anlässlich der Wahlkampfveranstaltung der AfD am kommenden Samstag, 18. Januar, im Bündheimer Schloss hat das Bündnis gegen Rechtsextremismus eine Kundgebung angemeldet. Unter dem Motto „Demokratie verteidigen - AfD stoppen“ laden die Mitglieder ein, ab 17 Uhr in Hör- und Sichtweite des Eingangs gegen die Veranstaltung zu demonstrieren.
Wie berichtet hatten die AfD-Stadtverbände Bad Harzburg und Wernigerode zu einer Wahlkampfveranstaltung mit anschließender Diskussionsrunde eingeladen. Zu Gast sind beim sogenannten „Harzburger Treffen“ der EU-Parlamentsabgeordnete Dr. Maximilian Krah sowie Martin Reichardt, der AfD-Landesvorsitzende von Sachsen-Anhalt, und der sachsen-anhaltinische Landtagsabgeordnete Dr. Hans-Thomas Tillschneider. Einlass im Bündheimer Schloss ist ab 17.30 Uhr, die Veranstaltung selbst beginnt gegen 18 Uhr.
In Sicht- und Hörweite
Bereits kurz vorher, um 17 Uhr, sei entweder vor dem benachbarten Jugendtreff oder im angrenzenden Garten an der Dr.-Heinrich-Jasper-Straße eine Kundgebung des Bündnisses gegen Rechtsextremismus angesetzt, verkündet Michael Ohse, Sprecher des Goslarer Bündnis-Ablegers und Kreisvorsitzender der Partei „Die Linke“ in Goslar.

Das Bündheimer Schloss soll der AfD am Samstag als Ort für den Wahlkampf dienen. Nebenan plant das Bündnis gegen Rechtsextremismus eine Gegendemo. Foto: Nachtweyh/GZ-Archiv
Die Planung der Gegendemonstration sei in Absprache mit den Bad Harzburger Kollegen erfolgt. So werde als Redner neben Ohse unter anderem auch etwa der stellvertretende Landrat Stefan Scheele auftreten, der 2018 zu den Gründern des Bad Harzburger Bündnisses gegen Rechtsextremismus zählte und auch dessen Sprecher ist. Insgesamt werde es etwa fünf bis sechs Reden geben.
Organisationen wie die Pax-Christi-Gruppe, der Deutsche Gewerkschaftsbund, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die Katholische Kirche Nordharz, der Verein Spurensuche Harzregion und voraussichtlich der Goslarer Ableger der Bürgerinitiative Pulse of Europe sind laut Ohse in der Kundgebung involviert. Zudem appellieren die Veranstalter an weitere Organisationen wie Vereine und Kirchengemeinden und an die Politik, die Demonstration zu unterstützen.
In den kommenden Tagen werde es noch Kooperationsgespräche mit der Polizei geben, danach stehe dann der genaue Treffpunkt fest, sagt Ohse weiter.
250 Demonstrierende im Juni

Maximilian Krah (AfD) Anfang Mai 2024 am Rande einer Kundgebung seiner Partei – sein erster öffentlicher Auftritt nach Bekanntwerden des Spionagefalls bei seinem Mitarbeiter. Nun soll er nach Bad Harzburg kommen. Foto: Willnow/dpa
Damals formierte sich im Zuge der Veranstaltung ebenfalls eine Gegendemonstration. 250 Leute versammelten sich laut damaligen Polizeiaussagen im Badepark. Auf Plakaten kritisierten sie etwa die Nähe des Europaabgeordneten zu Russland und China sowie einige seiner früheren Aussagen. Letztlich hatte Krah kurzfristig aus persönlichen Gründen abgesagt und Martin Reichardt, der am kommenden Samstag ebenfalls in Bad Harzburg sein wird, sprang für ihn ein.
Unter anderem vor dem Hintergrund des Trubels, die regelmäßige Parteitreffen dort hervorgerufen hatten, war dies die letzte politische Veranstaltung in der Wandelhalle. Die Bad Harzburger Kur-, Tourismus- und Wirtschaftsbetriebe hatten entschieden, das Gebäude künftig nicht mehr für parteipolitische Zwecke zu vermieten. Daher weicht die AfD mit ihrer kommenden Wahlkampfveranstaltung nun in das Bündheimer Schloss aus.