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Steinbruch als Hochzeitslocation

Wolfshagen: Vor Harzer Traumkulisse ins Eheglück

„Ein Förster streut Blätter auf dem Weg ins Eheglück“, sagt Revierförster Rainer Hoffmeister anlässlich der ersten Hochzeit der Eheleute Vorher am Diabas-Steinbruch am vergangenen Donnerstag.  Foto: Andrea Leifeld

„Ein Förster streut Blätter auf dem Weg ins Eheglück“, sagt Revierförster Rainer Hoffmeister anlässlich der ersten Hochzeit der Eheleute Vorher am Diabas-Steinbruch am vergangenen Donnerstag. Foto: Andrea Leifeld

Hochzeitslocations gibt es landauf und landab jede Menge. Von der schmucken Segeljacht, über das gediegene Schloss bis hin zum Leuchtturm – um nur einige zu nennen. Auch Wolfshagen hat jetzt einen besonderen Ort für Trauungen: einen Steinbruch.

Von Andrea Leifeld Sonntag, 04.09.2022, 16:00 Uhr

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Wolfshagen. Der renaturierte Diabas-Steinbruch bei Wolfshagen ist ein besonderer Ort und würde sicher auch eine wunderbare Kulisse für viele bekannte Blockbuster, von „Avatar“ über „Herr der Ringe“ bis „Winnetou“ bieten. Nun aber wird das Plateau an der Fosseckenhütte, hoch über dem Steinbruch, künftig auch ein Schauplatz für ganz persönliche Festmomente sein: Denn seit dem 1. September sind dort, quasi als Event-Außenstelle des Langelsheimer Standesamtes, auch Eheschließungen in freier Natur möglich. Friederike Pramann aus Ostlutter und Kevin Vorher aus Langelsheim waren die ersten Brautleute, die am Donnerstag von dieser luftigen Stelle aus den Schritt ins Eheglück gingen.

Outdoor Standesamt

Es sei ein lang gehegter Wunsch, an besonderen Orten jenseits des eher nüchternen Rathauses, Trauungen anbieten zu können, erinnerte Standesbeamtin Bettina Roßkamp an ein langwieriges Prozedere und viel Bürokratie, bis an jenem Ort Trauungen möglich wurden. Sie hofft, dass nun auch Ehewillige aus anderen Orten den Weg nach Wolfshagen finden. Die ersten Gespräche zum Outdoor-Standesamt wurden bereits vor fünf Jahren geführt, damals noch mit Pfarrer Harald Merz, dem es ein großes Anliegen war.

„Wir merkten, dass Langelsheimer Brautpaare abwanderten, um sich an besonderen Orten, in einem Leuchtturm oder einem Schloss trauen zu lassen. Auch die Kaiserpfalz in Goslar bietet eine tolle Kulisse“, so die Standesbeamtin. Aber so einfach war es dann nicht: Noch weitere Protagonisten mussten mit ihren Zustimmungen ins Boot geholt werden, unter anderem die Niedersächsischen Landesforsten/Forstamt Seesen als Eigentümer des Grundstücks und auch der Harzklub Zweigverein Wolfshagen im Harz, als Eigentümer der Fossecken-Wanderhütte. Schließlich waren alle Genehmigungen eingetütet und mit den Hochzeitwilligen Duo Pramann und Vorher standen bereits am erstmöglichen Tag die ersten Brautleute parat. „Wir dachten eigentlich, wir heiraten ganz normal im Standesamt, aber als uns die Möglichkeit hier angeboten wurde, haben wir natürlich nicht abgelehnt“, erzählte der Bräutigam.

Stammhalter schon da

Die Eheleute sind sehr naturverbunden und begrüßten die besondere Kulisse. Längst schon wurde dem langjährigen Paar Langelsheim zur Heimat: Sie kauften ein Haus, renovierten es umfangreich und pflanzen sogar schon zwei Bäume. „Bäume brauchen ebenso viel Platz wie die Ehe. Versuchen Sie nicht, einander zu verändern“, gab die Standesbeamtin einen Rat auf den Weg ins Eheglück. Mit Söhnchen Jona (4) steht auch schon ein Stammhalter parat. Durch unzählige Spaziergänge ist der kleinen Familie der Rundweg „Spur der Steine“ um den Steinbruch bestens bekannt.

So blieb schließlich nur noch die Symbolik, am dort stehenden Salamander-Stein zu reiben. „Das bringt Glück“, verriet Revierförster Rainer Hoffmeister. „Aber man muss wiederkommen.“ Auch das wollen Friederike und Kevin Vorher auf ihren naturverbundenen Wegen immer wieder gerne tun.

 

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