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Geburtstag steht an

Was verbirgt sich hinter Bad Harzburgs KiWi-Projekt?

Das sind Mia und Fiete – die heute zehn oder elf Jahre alt sein dürften, aber zu den ersten Kindern gehören, die als Babys bei Klitze-KiWi dabei waren. Fotos: GZ-Archiv/Schlegel

Das sind Mia und Fiete – die heute zehn oder elf Jahre alt sein dürften, aber zu den ersten Kindern gehören, die als Babys bei Klitze-KiWi dabei waren. Fotos: GZ-Archiv/Schlegel

Wohin mit Kindern, die noch zu klein für den Kindergarten sind? In Bad Harzburg gibt es dafür seit genau zehn Jahren das Projekt KiWi. Die GZ hat einmal geschaut, was sich dahinter verbirgt und wie der Geburtstag gefeiert werden soll.

Von Holger Schlegel Mittwoch, 14.02.2024, 11:00 Uhr

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Bad Harzburg. Fast auf den Tag genau seit zehn Jahren –seit dem 28. Februar 2014 – sind Kinder bei der Diakonie unter dem Dach der Luthergemeinde besonders willkommen. KiWi (Kinder willkommen) hat sich im Laufe der Jahre zu einem echten Erfolgsmodell entwickelt und das soll in diesem Jahr gefeiert werden. Eine ganze Woche lang.

  „Ein Raum für die Zukunft der Kinder“ sei da geschaffen worden, titelte die GZ vor zehn Jahren anlässlich des Startschusses des Projekts. Dass auch KiWi selbst eine möglichst lange Zukunft haben würde, hatten sich damaligen Initiatoren sicherlich gewünscht. Aber dass es nun tatsächlich schon zehn Jahre geworden sind, sei schon etwas Besonderes, findet Sabine Haarnagel, die KiWi seit gut zwei Jahren betreut.

Verschiedene Finanziers

Denn immerhin musste über all die Jahre Geld fließen. Und das tut es: Finanziert wird das Projekt durch das Niedersächsische Landesamt für Soziales, Jugend und Familie, den Landkreis Goslar, die Stadt Bad Harzburg, die Luthergemeinde Bad Harzburg, aus Eigenmitteln der Diakonie und Einzelspenden.

Sabine Haarnagel

Sabine Haarnagel

Dadurch kann ein kostenloses Angebot für Familien mit Kindern gemacht werden, das in zwei Altersgruppen unterteilt ist: Klitze-KiWi für Kinder bis zum Alter von neun Monaten, immer montags von 9.30 bis 11 Uhr, und das reguläre KiWi für die bis zu Dreijährigen, mittwochs von 9.15 bis 11.30 Uhr. Anschließend kommen die Kinder in den Kindergarten.

Aber KiWi will vorher die Phase überbrücken, in der Mütter oder Väter noch in Elternzeit sind. Zum einen soll den Müttern und Vätern die Gelegenheit gegeben werden, sich mit anderen Eltern auszutauschen, die ebenfalls Kleinkinder haben. Das geschieht beispielsweise bei einem gemeinsamen Frühstück (für das allerdings 1,50 bezahlt werden muss). Und die Kinder sollen währenddessen erste soziale Kontakte knüpfen. Aus den Treffen heraus würden sich auch regelmäßig weitere Kontakte außerhalb von KiWi entwickeln, erzählt die gelernte Erzieherin Sabine Haarnagel, die die Gruppe betreut.

28. Februar 2014: Beate Theermann (r.) von der Diakonie im Braunschweiger Land eröffnet den Kindertreff KiWi im Haus der Kirche.

28. Februar 2014: Beate Theermann (r.) von der Diakonie im Braunschweiger Land eröffnet den Kindertreff KiWi im Haus der Kirche.

Die Eltern verabreden sich zu Treffen auf dem Spielplatz oder zu anderen Aktivitäten. Und auch KiWi selbst bietet außerhalb der Treffen Aktionen an, beispielsweise kleine Wanderungen, aber auch Beratungsstunden zur Ersten Hilfe oder anderen Themen, die junge Eltern beschäftigen. Das aber immer nur nach Bedarf.

  Kiwi funktioniert also wie am ersten Tag, die Gruppen sind mit bis zu einem Dutzend Familie gefüllt. Wobei neue Interessierte in den Räumen im Untergeschoss des Hauses der Kirche stets willkommen sind.

Das Festprogramm

Und weil KiWi so ein Erfolgsmodell und auch einmalig in der Stadt ist, soll das vom 27. bis 30. im Mai gefeiert werden. Mit folgendem Programm:

Am Montag, 27. Mai, wird es am Vormittag die Vernissage für eine ganz besondere Ausstellung geben: Es werden Kunstwerke der KiWi-Kinder gezeigt. Anschließend wird ein kleiner Festakt mit geladenen Gästen veranstaltet, er darf auch als Dankeschön für die jahrelange Unterstützung gesehen werden.

Am Dienstag, 28. Mai, wird sich KiWi in den Tag der Nachbarschaft mit einklinken, den das Mehrgenerationenhaus veranstaltet. Daran können auch alle KiWi-Familien teilnehmen – die von heute, aber auch die aus den vergangenen Jahren.

Am Mittwoch, 29 Mai, heißt es dann „KiWi unterwegs“, Sabine Haarnagel wird mit den KiWi-Familien eine kleine Wanderung unternehmen und ein Picknick veranstalten.

Und am Donnerstag, 30. Mai, wird im großen Saal im Haus der Kirche ein Puppentheater gezeigt, zu dem natürlich auch wieder alle ehemaligen KiWi-Kinder und deren Eltern eingeladen sind. Und wie alle KiWi-Angebote ist natürlich auch die Teilnahme an der Festwoche kostenlos.

Angebot für Schwangere

KiWi ist für die Großen, Klitze-KiWi für die Winzigen – aber im Rahmen des Diakonie-Projektes gibt es auch noch ein Angebot für davor, also für Schwangere. Immer mittwochs von 9.30 bis 11 Uhr können sie sich im Haus der Kirche im KiWi-Raum treffen, um sich auszutauschen. Aber nicht nur untereinander: Zwei Hebammen sind mit dabei, Bettina Luis und Elisabeth Hammer-Buritz. Mit ihnen können sich die Frauen über ihre Schwangerschaft unterhalten, können Fragen stellen, eventuelle Probleme erörtern oder einfach nur plaudern. Aktuell, so Sabine Haarnagel, sei die Gruppe wieder klein bis sehr klein, da Teilnehmerinnen ihre Kinder bekommen haben. Viele sind in die nächsthöhere KiWi-Gruppe gewechselt.

Aber die Hebammen haben bereits zugesagt, auch für eine neue Gruppe zur Verfügung zu stehen. Dieses Angebot für Schwangere ist ebenfalls kostenlos (abgesehen von 1,50 Euro fürs gemeinsame Frühstück). Wer Interesse hat, kann sich im Haus der Kirche unter der Telefonnummer (0 53 22) 22 15 21 13 informieren, ebenso über die Internetseite der Diakonie www.diakonie-braunschweig.de.

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