Zähl Pixel
Goslars fünfte Jahreszeit

Was gibt’s Neues auf dem Rummel?

Der Festplatz auf dem Osterfeld aus der Vogelperspektive.  Foto: Sowa

Der Festplatz auf dem Osterfeld aus der Vogelperspektive. Foto: Sowa

Auf geht’s in eine neue Schützenfestwoche! Am Montag führte die Privilegierte Schützengesellschaft den Goslarer Rat und die Verwaltungsspitze vom Marktplatz zum Schützenfrühstück in den Lindenhof. Es gibt auch Neuigkeiten vom Festplatz zu berichten.

Von Hendrik Roß Dienstag, 05.07.2022, 07:00 Uhr

Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!

Goslar. Nachdem Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner auf dem Marktplatz ein paar Rosen an die Schützinnen und Schützen verteilt hatte, setzte sich der Tross mit blasmusikalischer Begleitung in Richtung Schützenhaus in Bewegung. Im Lindenhof angekommen, begrüßte Schützenvogt Wolfgang Graßl die Gäste, bevor Schwerdtner zum Grußwort ansetzte und ihre ersten Schützenfesttage als Oberbürgermeisterin und qua Amt auch als Oberschützenvögtin Revue passieren ließ.

Nervös vor dem Anstich

Der Bieranstich habe sie im Vorfeld schon „ziemlich nervös“ gemacht. Der Gerstensaft sei dann jedoch schon nach drei Schlägen geflossen. Weniger Talent habe sie am Schießstand gezeigt, aber man könne ja nicht alles können. Als „großartiges Ereignis“ bezeichnete die Verwaltungschefin auch den Jubiläumsumzug am vergangenen Samstag. Dann wurde erst einmal getafelt.

Schützenvogt Wolfgang Graßl und Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner schreiten die Reihen ab, dann geht es zum Schützenfrühstück in den Lindenhof.  Fotos: Epping

Schützenvogt Wolfgang Graßl und Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner schreiten die Reihen ab, dann geht es zum Schützenfrühstück in den Lindenhof. Fotos: Epping

Fast zeitgleich kam nur wenige Meter entfernt die Hochseiltruppe Geschwister Weisheit in der Kaiserstadt an. Ab Mittwoch werden die Artisten regelmäßig auf dem Festplatz auftreten. Bis dahin werden auch die bis zu 62 Meter hohen Masten für die Show auf dem Osterfeld stehen. Zu folgenden Zeiten sind Auftritte geplant: Mittwoch um 18 Uhr, Donnerstag um 20 Uhr, Freitag um 20 Uhr und Samstag und Sonntag jeweils um 16 und 20Uhr. Die Aufführungen dauern jeweils zwischen 20 und 25 Minuten, sind kostenfrei und laut Schneider von jeder Ecke des Festplatzes aus gut zu sehen.

Ein paar Hydraulik-Probleme gab es am Premieren-Wochenende bei dem Fahrgeschäft Pandora, das auf dem ehemaligen Platz der Krake direkt neben der Kajüte aufgebaut wurde. Die Techniker vor Ort haben das Problem laut Volksfest-Chef Schneider bisher nicht in den Griff bekommen, somit steht die Attraktion momentan still. „Wenn alles gut läuft, kann das Fahrgeschäft am Donnerstag wieder seine Runden drehen“, hoffte Schneider. Eine häufig gestellte Frage am Wochenende war, was eigentlich passiert, wenn die 400 Parkplätze rund um das Osterfeld belegt sind? „Der Bereich wird dann geschlossen, danach gibt es ja dann noch die Möglichkeit, am Berufsförderungswerk zu parken. Und wenn diese Stellplätze auch vergriffen sind, machen wir die Schützenallee dicht“, erklärte Schneider.

Vortrag zur Geschichte

Doch zurück zu den Schützen im Lindenhof: Nach dem Essen folgte ein Festvortrag von Thomas Moritz, Stadtführer und Goslarer Förderpreisträger. Er berichtete über die Geschichte der Goslarer Schützen, die ja eigentlich 2020 ihren 800.Geburtstag groß feiern wollten. Dann kam die Corona-Krise, nun wird die Feier eben zwei Jahre später nachgeholt. Das tut der langen Tradition des Goslarer Schützenwesens aber keinen Abbruch, wie Moritz mit vielen historischen Abbildungen und Erläuterungen darlegte.

Thomas Moritz spricht über die 800-jährige Geschichte der Goslarer Schützen.

Thomas Moritz spricht über die 800-jährige Geschichte der Goslarer Schützen.

Der Ursprung der Schützengesellschaft geht demnach auf eine mittelalterliche Bruderschaft zurück, die sich im Gegensatz zu den Gilden vor allem um soziale Belange ihrer Mitglieder gekümmert haben, etwa auch um Sterbebegleitung. Alle 14 Tage hätten sich die Schützen und – vor allem bis ins 15. Jahrhundert – überraschend viele Schützinnen versammelt, um mit Bogen und Armbrust zu üben. Neben den Berufssoldaten seien die Schützen für die Stadtverteidigung verantwortlich gewesen – und das bis ins frühe 19. Jahrhundert. Im 16. Jahrhundert seien die Feuerwaffen hinzu gekommen, vor allem Hakenbüchsen. Auch eine riesige Kanone, die sogenannte Rumetasch, allein der Kupferanteil soll 275 Zentner betragen haben, wurde in der Glockengießerstraße gebaut und – natürlich – in Richtung Braunschweig ausgerichtet. Sie wurde laut Moritz aber nur zweimal abgefeuert und wieder eingeschmolzen.

Schützenprogramm

Zum Schluss noch eine Programminfo: Während des Schützen- und Volksfestes findet im Lindenhof das Schießen auf die Volkskönigsscheiben für alle Einwohner der Stadt Goslar sowie das Schießen auf die Königsscheibe der Handwerksmeister statt. Zusätzlich kann auf die Festscheibe der Stadt Goslar geschossen werden. Das dürfen alle Einwohner des Landkreises Goslar. Schießtermine im Lindenhof sind heute von 15 Uhr bis 20 Uhr und morgen von 15 Uhr bis 19 Uhr. Schützenvogt Wolfgang Grassl weist nochmals auf den Königsball am Samstag, 9. Juli, im Lindenhof hin, Beginn 18.30 Uhr. Nach einem gemeinsamen Essen und der Ehrung der neuen Könige bittet dann das Duo Hot Spot zum Tanz.

Die Goslarsche Zeitung ist jetzt bei Telegram: Einfach den Kanal abonnieren und die neuesten Nachrichten erhalten. Hier geht es direkt zum Kanal!

Diskutieren Sie mit!
Weitere Themen aus der Region

Weitere Themen

Orte