Wanderfalke im Landkreis Harz steckt sich mit Vogelgrippe an

Ein Warnschild mit der Überschrift „Achtung Wildvogel-Geflügelpest“ hängt an einem Geländer auf den Lummenfelsen während Basstölpel auf den Felsen über der Nordsee sitzen. Foto: picture alliance/dpa | Jonas Walzberg
Ein Wanderfalken hat sich Ende Mai in der Stadt Falkenstein mit dem Vogelgrippe-Virus angesteckt. Der Landkreis Harz empfiehlt nun entsprechende Schutzmaßnahmen. Die USA wollen derweil bald freilebende Wildvögel gegen das Virus impfen.
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Im Landkreis Harz hat es einen Fall von Vogelgrippe gegeben. Wie das Veterinäramt in Halberstadt bekannt gab, infizierte sich Ende Mai ein Wanderfalke in der Stadt Falkenstein mit dem Virus H5N1. Das Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit in Greifswald habe den Fall offiziell bestätigt. Das berichtet der MDR.
Der Landkreis Harz empfiehlt daher entsprechende Schutzmaßnahmen. Demnach sollte Hausgeflügel im Stall bleiben, um den Kontakt mit Wildvögeln zu vermeiden. Außerdem gibt es verschärfte Hygienevorschriften.
Die Vogelgrippe gilt als hochansteckend. Die Viren können unter Umständen zu Erkrankungen beim Menschen führen. Allerdings geschieht das äußerst selten.
USA planen Impfungen für freilebende Wildvögel
Um das Virus einzudämmen, denken die USA nun zum Schutz der vom Aussterben bedrohten Kalifornischen Kondore über Impfungen für freilebende Wildvögel nach. In den Staaten grassiert die Vogelgrippe derzeit in bislang unbekanntem Maße. Die Notfallzulassung für eine solche Impfung sei von den Behörden erteilt worden, teilte das US-Landwirtschaftsministerium mit.
Es wäre die weltweit erste Impfung von freilebenden Wildvögeln gegen die Vogelgrippe, wie das Friedrich-Loeffler-Institut der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mitteilte. Zunächst sollte der Impfstoff allerdings noch an Rabengeiern getestet werden.
Der Kalifornische Kondor ist mit einer Flügelspannweite von fast drei Metern der größte Vogel Nordamerikas – und wurde mit großer Mühe vor dem Aussterben gerettet. Im 20. Jahrhundert machten Menschen Jagd auf die Groß-Geier und rotteten sie fast aus. 1984 wurden die letzten acht natürlich vorkommenden Exemplare eingefangen, damit sie sich in Zoos vermehren konnten.
Anfang der 1990er-Jahre wurden die ersten Tiere in Arizona und Kalifornien wieder ausgewildert, inzwischen leben rund 600 in freier Wildbahn. An der derzeit grassierenden Vogelgrippe, der weltweit schon viele Millionen Tiere erlegen sind, sind US-Behörden zufolge auch mehr als ein Dutzend der Kondore gestorben.
Die Impfung könne bei den Kondoren eine „sehr interessante Option“ sein, sagte Timm Harder, der Leiter des Nationalen Referenzlabors für Aviäre Influenza am Friedrich-Loeffler-Institut. Allerdings müsste einiges dabei bedacht werden – beispielsweise die oft ungeklärte Verträglichkeit und die nicht lange anhaltende Immunität. In kleinerem Ausmaß habe es ähnliche Impfungen bereits in Zoos und Tierparks unter anderem in Deutschland sowie bei gehaltenem Geflügel in vielen Ländern außerhalb Europas und Nordamerikas gegeben, etwa in China.
sek/dpa
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