Walpurgis in Goslar: Die verschleierte Hexe trägt Schwarz

Teufel Daniel und Hexe Judith verkaufen teuflische Accessoires. Fotos: Epping, Sowa
Eine bunte Walpurgisveranstaltung mit vielen Ritualen und Traditionen: Als um 13 Uhr die Stände auf dem Marktplatz eröffnen, tummeln sich in der Stadt schon zahlreiche schrille Hexen und mystische Teufel.
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Goslar. Viele stärken sich erst mal in den Gastronomiebetrieben der Stadt, bedient werden sie, wie sollte es anders auch sein, von gut gelaunter Höllenbrut.
Nach und nach füllt sich jetzt auch Goslars gute Stube. Teufel Daniel und die in schwarz verschleierte Hexe Judith, im bürgerlichen Leben in der Tourismusbranche tätig, verhökern voller Inbrunst mystische Accessoires für Sie und Ihn. Ein paar Meter weiter fängt die Band „In Good Company“ mit dem musikalischen Reigen des Tages an, es wird voller. Traditionell hat an diesem Tag auch Höllenfürst Stephan vom Café am Markt Geburtstag. Zahlreiche Glückwünsche nimmt er wie immer stoisch entgegen und schenkt jedem seiner Gratulanten ein teuflisches Lächeln.
Dieses dämonische Grinsen, allerdings mit einer Prise Charme hat auch Teufelin Sandy parat, allerdings für ihre Gäste – in ihrem Café läuft es rund. In zivil ist heute Veranstaltungsleiter Jan Simon unterwegs, er kontrolliert, ob auch alles in Ordnung ist und seinen teuflischen Gang läuft. Das tut es, wenige Stunden später wird er von einem friedlichen Walpurgisfest ohne besondere Zwischenfälle sprechen.

Die „Hitfluencer“ sorgen für Stimmung auf dem Marktplatz. Fotos: Epping, Sowa
Walkacts, eine Feuershow und Auftritte lokaler Gruppen bereiten auf den Höhepunkt des Abends vor, den Auftritt der Band Hitfluencer. Für Gesprächsstoff sorgt indes der Marktbrunnen, der einige Besucher an einen Scheiterhaufen erinnert, andere fanden die Vertäfelung inklusive Illumination allerdings auch richtig mystisch. Doch keine Sorge: Die GMG verbrennt natürlich keine Hexen. Das sieht übrigens in Kramerswinkel bei der Walpurgisfeier auf dem Marktplatz tatsächlich etwas anders aus: Dort wird eine Hexe verbrannt, natürlich aus Holz, aber dennoch gehen die dort gedrehten Videos an diesem Abend in Goslar viral und werden wohl noch für Gesprächsstoff sorgen. Die Stimmung während des Auftritts der Hitfluencer ist gut, die meisten mögen die Künstler und tanzen in den Abend hinein. Der Marktplatz ist gut gefüllt, allerdings kein Vergleich zu 2022 und 2023, wo 6000 Menschen kamen.

Kommt gut an: der Teufelsstuhl unter den Arkaden. Fotos: Epping, Sowa
Und wie lautet das Fazit von GMG-Chefin Marina Vetter? Sie hat sich an diesem Abend mystische Teufelshörner aufgesetzt und ist zufrieden. „Für einen Dienstag ist das doch eine ordentliche Resonanz, wenn man bedenkt, dass viele Menschen auch noch arbeiten mussten. 2023 war Walpurgis an einem Sonntag und Veranstaltungen in Wolfshagen oder Bad Grund sind ausgefallen.“

Eine Feuerschluckerin. Fotos: Epping, Sowa
Wie viel Besucher schätzt die Tourismus-Chefin einen Tag nach Walpurgis? „In der Spitze waren es vielleicht 4500. Im Rahmen unseres Budgets haben wir den Besuchern ein gutes Programm geboten. In unseren Multi-Media-Kanälen gab es viel positives Feedback.“