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Pläne für Christopher-Street-Day

Verein „Goslar Queer“ feiert Gründungsparty mit 40 Gästen

Vereinsmitglieder und Gäste feiern die Gründungsparty von „Goslar Queer“. Foto: Hartman

Vereinsmitglieder und Gäste feiern die Gründungsparty von „Goslar Queer“. Foto: Hartman

Der Verein „Goslar Queer“ hat sich zur Gründungsfeier getroffen. Die Jugendarbeit läuft, das "e.V." ist beantragt, und es gibt Pläne für den Christopher-Street-Day und den IDAHOBIT gegen Schwulen-, Lesben- und Transsexuellen-Feindlichkeit.

Von Petra Hartmann Donnerstag, 11.05.2023, 13:00 Uhr

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Goslar. Drei Monate nach seiner Gründungsversammlung hat der Verein „Goslar Queer“ jetzt auch seine Gründungsparty gefeiert. Die Mitglieder trafen sich auf den Goslarer Höfen und hatten auch Gäste aus Politik und Verwaltung eingeladen. Insgesamt waren rund 40 Besucher anwesend.

Als „queer“ bezeichnen sich Personen, deren geschlechtliche Identität oder sexuelle Orientierung nicht der Norm der Mehrheit der Gesellschaft entspricht. Inzwischen hat der Vorstand schon einiges an Arbeiten erledigt, wie die erste Vorsitzende Kara-Arietta Lissy berichtete. Das „e.V.“ ist beantragt, das Konto eröffnet, die Homepage des Vereins wird demnächst veröffentlicht.

In der Schulzeit als Lesbe geoutet und gemobbt

Lissy strahlte vor Freude, aber sie schlug auch ernste Töne an und berichtete von der Zeit, als sie selbst Schülerin war, gemobbt und geoutet wurde und als Frau, die Frauen liebt, ausgegrenzt wurde. Erst das Studium habe sie als Befreiung erlebt. Nun, als Lehrerin in Bad Harzburg, sei es ihr wichtig, dass Jugendliche nicht das durchmachen müssen, was sie erlebt habe. Daher liege ihr auch die Jugendarbeit sehr am Herzen.

Über die Aktivitäten für Jugendliche berichtete die Schülerin Amelia. „Man könnte wirklich sagen, dass die abendlichen Treffen mein Leben verändert haben“, sagte sie. „Das ist die Zeit, wo ich wirklich ich selbst sein kann.“

Bürgermeisterin hat noch Probleme mit dem Er/Sie/Es

„Es ist einfach so viel Fröhlichkeit hier im Raum, ganz anders als bei den Vereinen, die ich bisher besucht habe“, freute sich Bürgermeisterin Renate Lucksch in ihrem Grußwort. „Behalten Sie diesen Schwung bei.“ Das queere Leben habe in Goslar durch die Vereinsgründung „richtig Wumms“ bekommen. „Queer ist anders, und das ist gut. Wir haben hier noch ein bisschen Probleme mit dem Er/Sie/Es, aber wir üben noch.“

Die Gleichstellungsbeauftragte Vera Tietz erinnerte daran, wie sie die ersten Kontakte mit den Akteuren der Aidshilfe erlebte, an eine Lesung mit Ralf König und an die Regenbogenfahne, die sie mit den knappen Mitteln ihrer Stelle angeschafft habe. „Die hisse ich jedes Jahr vor der Charley-Jacob-Straße“, sagte Tietz.

"L-Mag" berichtet aus Goslar

Eine kleine Besonderheit war, dass auch eine Mitarbeiterin des „L-Mag“ vor Ort war: Journalistin Anette Stührmann nahm die rund sechseinhalbstündige Anfahrtaus Schleswig-Holstein auf sich,um für das Berliner Lesben-Magazin – nach eigener Aussage das einzige Magazin für Lesben im deutschsprachigen Raum – einen Bericht über queeres Leben in Goslar zu schreiben.

Riptide auf der Ukulele

Musikalisch umrahmt wurde die Feier von Mara Da Silva auf der Ukulele der Vorsitzenden. Sie spielte die Lieder „I’m yours“, „Count on you“ und „Riptide“ und warb auch gleich für eine queere Veranstaltung in ihrer Heimatstadt Wernigerode: Am 24. Juni wird dort der Christopher-Street-Day gefeiert. In Goslar ist der CSD-Termin erst am Samstag, 2. September. Die Mitglieder vor Goslar Queer haben als nächsten Termin bereits den 17. Mai im Kalender stehen: Am „Idahobit“ (International Day against Homophobia, Biphobia, Interphobia and Transphobia) fahren sie nach Clausthal, um dort gemeinsam mit der queeren Community im Oberharz zu feiern.

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