Venito feiert die fertige Kletterwand im Oberharz

Beim Big-Event freuen sich die Verantwortlichen der Venito Oberharz über die fertige Kletterwand in der Turnhalle. Foto: Knoke
Beim Big-Event der Venito Oberharz wurden neue Angebote für die Region vorgestellt, unter anderem die neu gegründete Schultagesgruppe, die auch von der Kletterwand in der Turnhalle von Voigtslust profitiert. Denn die ist wichtig für die Therapie der Kinder.
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Clausthal-Zellerfeld. „Dream big or go home“, also „Träume groß oder geh nach Hause“, hatte sich die Venito Oberharz für ihr Big-Event auf die Fahne geschrieben. Die Verantwortlichen der Jugendhilfe haben zahlreiche neue Angebote der Region vorgestellt. Dazu gehören eine neu gegründete Schultagesgruppe in Clausthal-Zellerfeld und die fertiggestellte Kletterwand in der Turnhalle von Voigtslust, die unter anderem mit GZ-Glücksschweinchengeld finanziert wurde.
Circa 130 Kinder und Jugendliche, die aufgrund von verschiedenen Umständen nicht bei ihren Eltern leben können, finden bei der Venito Oberharz ein Zuhause. Venito, die Diakonische Gesellschaft für Kinder, Jugendliche und Familien, hieß im vergangenen Jahr noch Stephansstift evangelische Jugendhilfe.
Wichtige Klettertherapie
Um die Veranstaltung etwas abwechslungsreicher zu gestalten und die neuen Angebote genauer vorzustellen, gab es eine Diskussionsrunde. Hans-Peter Daub aus dem Vorstand der Diakonie-Dachstiftung betonte, wie schön er es finde, dass das traditionelle Gebäude in Voigtslust erhalten und zugleich mit modernen Ansätzen gefüllt werde. Darum lohne sich die Investition in die ehemalige Ausflugsgaststätte, denn im Inneren habe sich zuletzt viel getan. Seine Kollegin Carola Hahne aus der Geschäftsführung pflichtete ihm bei. Sie erzählte von einem schönen Gefühl, das sie immer habe, wenn sie von der Diakonischen Gesellschaft aus Hannover den Oberharz besuche.

Ein Kuscheltier darf im Klassenraum nicht fehlen. Foto: Knoke
Eine große Veränderung ist in der Sporthalle geschehen, die neue achteinhalb Meter hohe Kletterwand ist fertig. In der Gesprächsrunde erläuterte Raika Wernecke als Psychologin, wie wichtig die Kletterwand für die Therapie sei. An der Anlage könnten Kinder und Jugendliche lernen, sich selbst einzuschätzen und ihre Grenzen zu überwinden. Sie würden zudem schnell Erfolgserlebnisse verspüren, aber auch lernen, den eigenen Wert nicht darauf aufzubauen, was sie selbst können. Dank einer Fundraising-Kampagne konnten die benötigten 50.000 Euro für die Kletterwand gesammelt werden, einen Teil haben GZ-Leser durch den Kauf von Glücksschweinchen beigetragen.
Ebenfalls in Voigtslust untergebracht ist seit Kurzem die Schultagesgruppe „Pusteblume“ als intensivpädagogische Lerngruppe für schulpflichtige Kinder mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf. Das läuft laut Teamleiterin Nicole Scholz in Kooperation mit der evangelischen Schule Oberharz. Sie berichtete, dass die Kinder morgens mit dem Bus anreisen und dann beschult werden. Die Klassenräume wurden von Scholz und ihren Kollegen liebevoll gestaltet, es gibt aber auch gemütliche Rückzugsorte und einen großen Essensraum.

Seit Neuestem gibt es in Voigtlust auch eine Schultagesgruppe. Foto: Knoke
Weiterhin bietet die Venito-Oberharz neuerdings die Randzeitenbetreuung für Schülerinnen und Schüler an. Dennis Möller erläuterte dazu, dass es sich dabei um die Stunden nach dem schulischen Ganztag handele, wenn die Eltern noch arbeiten und Kinder zusätzlich betreut werden müssen.
Ausbau der Betreuung
Beim Big Event wird ebenfalls deutlich, wie die Jugendhilfe den bedarfsgerechten Ausbau der mobilen Betreuung sowie die Neuinstallierung des sogenannten Careleaver-Programms fördert. In Clausthal-Zellerfeld, in Goslar und Osterode gibt es zahlreiche Wohngruppen der Venito, in der Kinder und Jugendliche leben. Der 16-jährige Mostafa ist einer von ihnen. Sein langfristiges Ziel ist es, dass er als junger Erwachsener (Carleaver) nach der Zeit in der Wohngruppe ein eigenständiges Leben führen kann. Mostafa erläuterte, wie wichtig für ihn der Zusammenhalt in der Gruppe und die Unterstützung der Betreuer sei. Er berichtete von ehemaligen Bewohnern, die schon längst ausgezogen seien, dank des guten Verhältnisses zu den Betreuern aber immer noch gern auf einen Besuch vorbeikämen. In der mobilen Betreuung erhielten die jungen Erwachsenen beispielsweise auch Hilfe beim Ausfüllen wichtiger Dokumente vom Amt.