Trockenster März im Harz seit 1857
Die Eckertalsperre bei Bad Harzburg ist gut gefüllt, obwohl der März außergewöhnlich trocken war. Allerdings brachte der Februar reichlich Niederschlag und Wasser aus der Schneeschmelze. Foto: HWW
Kein März seit Beginn der Aufzeichnungen an der Wetterstation der Harzwasserwerke im Jahr 1857 war trockener als der zurückliegende. Auch wegen der zuletzt regenarmen Jahre sind die Böden ausgetrocknet. Dennoch sind die Talsperren gut gefüllt.
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Harz. Der zurückliegende März weist wegen ungewöhnlicher Trockenheit einen Rekord auf: Seit Beginn der Aufzeichnungen 1857 wurde an der Wetterstation der Harzwasserwerke (HWW) in Clausthal in keinem März weniger Regen gemessen. Die Talsperren sind dennoch gut gefüllt – auch das ist nach drei Trockenjahren in Folge ungewöhnlich.
Die HWW in Hildesheim sprechen von „Negativrekorden bei der Niederschlagsmessung“. Ursache sei das frühsommerliche Wetter mit viel Sonne statt Regen im März gewesen.
Die Trockenheit der vergangenen Jahre zeigt sich zwar nicht am gegenwärtigen Füllstand der Talsperren, aber in den Böden. Die seien bis zu einer Tiefe von 25 Zentimetern außergewöhnlich und sogar extrem trocken, erklären die HWW unter Berufung auf Daten aus dem Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung.
Zufrieden zeigen sich die HWW zurzeit in ihrer Funktion als Trinkwasserversorger: Alle sechs Westharzer Stauseen seien vor dem Sommer zu 80 Prozent gefüllt. Die Granetalsperre als größter Trinkwasserstausee weise sogar einen Füllstand von 92 Prozent auf. Rechne man die Daten aus der Ecker- und Sösetalsperre hinzu, ergebe sich ein durchschnittlicher Füllstand von 86 Prozent.
„Dank der hohen Füllstände ist ein guter Wasservorrat für das Jahr 2022 vorhanden“, sagt Christopf Donner, der technische Geschäftsführer der HWW in Hildesheim. „Die gut gefüllten Wasserspeicher sorgen dafür, dass sich die Bürger in Niedersachsen in dieser ohnehin bewegenden Zeit über die Wasserversorgung keine Sorgen machen müssen.“ Die lange Zeit erhoffte Wasserzufuhr in den Stauseen hätten vor allem Regen und Schnee-Schmelzwasser im Februar gebracht. Die ergiebigen Niederschläge aus dieser Zeit hätten die Talsperren „weitestgehend aufgefüllt“, sodass diese wieder die in dieser Jahreszeit üblichen Füllstände erreicht hätten. In einigen Talsperren sei das Wasser bis in die Hochwasser-Rückhalteräume gestiegen.