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Preis für Wissenschaftsnachwuchs

Taniobis prämiert zwei Dissertationen

Dr. Janett Schmelzer nimmt denTaniobis-Promotionspreis von Professor Oliver Oeckler (li.) und Dr. Markus Weinmann entgegen. Foto: Privat

Dr. Janett Schmelzer nimmt denTaniobis-Promotionspreis von Professor Oliver Oeckler (li.) und Dr. Markus Weinmann entgegen. Foto: Privat

Das Unternehmen Taniobis unterstützt Nachwuchswissenschaftler und stiftet alle zwei Jahre einen Preis für die beste Promotionsarbeit auf zwei Spezialgebieten. Die Auszeichnung teilen sich dieses Mal Dr. Janett Schmelzer und Dr. Nicolas Zapp. 

Donnerstag, 15.12.2022, 07:00 Uhr

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Oker. Freude bei Dr. Janett Schmelzer und Dr. Nicolas Zapp: Die beiden haben durch die Fachgruppe Festkörperchemie und Materialforschung der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) anlässlich der 21. Vortragstagung für Anorganische Chemie in Marburg einen Preis für ihre Dissertationen auf dem Gebiet der Festkörperchemie und der Materialforschung erhalten. Der Preis wird alle zwei Jahre von der in Oker ansässigen Firma Taniobis gestiftet.

Der Promotionspreis besitzt nach eigenen Angaben der Firma Taniobis „eine sehr hohe Wertschätzung in Wissenschaft und Industrie“. Er wird von der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) im Bereich der Festkörperchemie und Materialforschung verliehen und ist mit einer Urkunde und einem Preisgeld von 5.000 Euro verbunden.

Schmelzer kommt von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und wurde für ihre Dissertation mit dem Titel „Microstructure and properties of powder metallurgical manufactured V-rich V-Si-B alloys for high-temperature application“ gekürt. Zapp von der Universität Leipzig erhielt den Preis für seine Dissertation mit dem Titel „Rare Earth Heteroanionic Hydrides with Secondary O2--, F--, and N3--Ions Related to the CaF2- and K2NiF4-Structure Types“.

Herausragende Beiträge geleistet

Schmelzer beschreibt in ihrer Dissertation einen neuartigen Ansatz zur Darstellung verschiedener Legierungsvarianten vanadiumbasierter Mehrphasenwerkstoffe. Durch die Kombination des mechanischen Legierens mit der additiven Fertigung in Form des Laserauftragsschweißens und des selektiven Laserstrahlschmelzens im Pulverbett konnte Schmelzer unbekannte, auf anderem Wege bislang nicht zugängliche Vanadium/Silizium/Bor-Komposite darstellen, konsolidieren und vollständig charakterisieren. „Die von numerischen Simulationen gestützten Arbeiten stellen einen herausragenden Beitrag zur Entwicklung neuer Hochtemperaturwerkstoffe sowie zur Verbesserung des thermodynamischen Wirkungsgrades von Gasturbinen dar und eröffnen Möglichkeiten, die über die der Nickelbasis-Superlegierungen hinausgehen“, fasste Laudator Prof. Oliver Oeckler von der Universität Leipzig zusammen, der zugleich Mitglied des Vorstands der Fachgruppe Festkörperchemie und Materialforschung der Uni Leipzig ist.

Ergebnisse inspirieren zu weiteren Arbeiten

Zapp beschreibt in seiner Dissertation die Synthese komplexer heteroanionischer Verbindungen der Seltenerdelemente. Eine entscheidende Rolle spielt dabei das Hydrid-Ion, das durch die ähnlich großen Oxid-, Nitrid- und Fluorid-Ionen substituiert werden kann. Er entwickelt geeignete Synthesewege und es gelingt ihm durch die Kombination analytischer Methoden, die Positionen der Anionen in den Festkörpern akkurat zu bestimmen. Insbesondere die Kombination von Röntgen- und Neutronenbeugung führt zu qualitativ hochwertigen Strukturbestimmungen.

„Dr. Zapp trägt damit ganz erheblich zu unserem Verständnis einer sehr neuen Substanzklasse bei. Die Herleitung von Struktur-Eigenschaftsbeziehungen durch die Kenntnis des genauen Aufbaus wird durch theoretische Untersuchungen auf hohem Niveau unterstützt. Es ist abzusehen, dass die Ergebnisse weitere Arbeiten zu dieser Substanzklasse inspirieren werden, die zu neuartigen Materialien mit bisher nicht vorhersehbaren Eigenschaften führen“, sagte Oeckler zu der Dissertation. red

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