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Celler Betreiber nicht einsichtig

Streit um die Marke Goslarer Weihnachtswald

Die Marke Goslarer „Weihnachtswald“ wird von GMG-Chefin Marina Vetter gegen Nachahmer verteidigt. Foto: Stefan Schiefer, GMG

Die Marke Goslarer „Weihnachtswald“ wird von GMG-Chefin Marina Vetter gegen Nachahmer verteidigt. Foto: Stefan Schiefer, GMG

Obwohl das Team der GMG auf Hochtouren die Weihnachtsmarkt-Eröffnung am 23. November vorbereitet und eigentlich andere Sachen im Kopf hat, nimmt gerade ein anderes Thema viel Raum ein: die unerlaubte Nutzung der Marke „Weihnachtswald“ in Celle.

Von Sebastian Sowa Mittwoch, 16.11.2022, 19:50 Uhr

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Genannt und beworben wurde mit diesem Namen eine Veranstaltung von Markus Wehmeier, Betreiber des Stadtpalais in Celle. Flyer und Plakate wurden bereits gedruckt.

Die Marke Weihnachtswald ist seit 2006 beim deutschen Marken- und Patentamt geschützt. Als GMG-Marketingleiterin Nina Sturde im Internet auf die Veranstaltung in Celle aufmerksam wurde, schrieb sie Wehmeier an, machte ihn auf die unerlaubte Nutzung aufmerksam und forderte ihn auf, die Werbung mit der Marke „Weihnachtswald“ einzustellen. Zudem sollte der Geschäftsmann eine Unterlassungserklärung abgeben. Dies sei laut Sturde die übliche Vorgehensweise in solchen Fällen.

Laut eines Berichtes der Celleschen Zeitung, beteuert Wehmeier, von dem Verbot nichts gewusst zu haben. Allerdings wird schon bei einer kurzen Googlesuche deutlich, dass sich die GMG den Begriff „Weihnachtswald“ als Marke hat schützen lassen. Wie es in dem Artikel weiter heißt, habe Wehmeier beim Goslarer Stadtmarketing um eine Lizenz gebeten, um seine Veranstaltung trotzdem „Weihnachtswald“ nennen zu dürfen. Er habe mittlerweile in Werbemittel und Rechtsbeistand eine fünfstellige Summe investiert.

Klar definiert

„Natürlich ist das für den Veranstalter bedauerlich, aber wir haben unsere Vorgehensweise diesbezüglich klar definiert. Wir machen das nicht zum ersten Mal, bisher haben sich die meisten einsichtig gezeigt, wenn sie den Begriff ,Weihnachtswald‘ aus Unwissenheit benutzt haben.“ erklärt Sturde. Statt einer unterschriebenen Unterlassungserklärung sei in Goslar aber eine Vergleichsvereinbarung aus Celle gelandet. Die GMG hat die Sache an einen Anwalt übergeben. Wehmeier aber konnte diesen Schritt nicht vollziehen und suchte den Kontakt zur Presse. In der Celleschen Zeitung beklagt er sich, dass die Goslarer zu keinem Kompromiss bereit waren: „Meine Ansprechpartnerin war zwar sehr nett und verständnisvoll, aber auch knallhart. Recht muss Recht bleiben, meinte sie.“

Marke muss geschützt werden

„Was die Zeitung verschweigt, ist die Tatsache, dass man als Markeninhaber verpflichtet ist, die eigene Marke zu schützen, um einer sogenannten Verwässerung der Marke entgegenzuwirken. Kommen wir dieser Pflicht bei Kenntnis eines Verstoßes nicht nach, besteht die Gefahr, dass wir den Markenanspruch verlieren. Das ist für uns selbstverständlich unter allen Umständen zu vermeiden“, sagt GMG-Geschäftsführerin Marina Vetter. Sturde ergänzt: „Eine Ausnahme würde zudem Dritten Türen öffnen und weitere Anfragen mit sich bringen. Lizenzen vergeben wir nach Absprache nur bei ausreichend räumlicher Distanz zu Goslar.“ Und die sehe die GMG im Fall von Celle nicht gegeben.

In den sozialen Netzwerken sorgt das Thema für reichlich Gesprächsstoff. Von Geldmacherei und Abzocke ist die Rede, auch behaupteten einige Menschen aus Celle, den Goslarer Weihnachtsmarkt jetzt boykottieren zu wollen. Aber es gibt auch Häme und Spott für den Stadtpalais-Betreiber. „Pech gehabt, hätte er mal anständig recherchiert.“ Zudem fragen sich die Nutzer, warum er nicht den Begriff Weihnachtswald überklebt, anstatt alle Plakate und Flyer in die Tonne zu schmeißen.

Eindruck getäuscht

Als unnötig bezeichnen Vetter und Sturde diesen Vorgang. Sturde betont: „Mein Bestreben in allen Gesprächen war ein fairer und kollegialer Umgang unter Wahrung unserer Interessen. Auch als er nicht fristgemäß alle Absprachen umgesetzt hat, haben wir uns kulant gezeigt und auf möglichen Schadensersatz bewusst verzichtet. Da hat der versöhnliche Eindruck offensichtlich getäuscht.“

Für Vetter steht fest: „Für uns ist der Weihnachtswald seit 20 Jahren eine Erfolgsgeschichte, die auf Initiative von Michael Bitter im Jahr 2003 begann und die wir uns über viele Jahre hinweg als Alleinstellungsmarkmal erarbeitet haben. Dies zeigt sich auch in regelmäßigen Auszeichnungen und hoher medialer Reichweite. Nachahmer bestätigen letztendlich diesen Erfolg.“ Erwünscht sind sie trotzdem nicht.

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