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Nach langer Wartezeit

St. Andreasberger Feuerwehrhaus feierlich eröffnet

Bürgermeister Wolfgang Langer (links) übergibt Braunlages stellvertretendem Stadtbrandmeister Bernd Pöppelmann den symbolischen Schlüssel fürs neue Feuerwehrhaus. Gerüchten zufolge soll er tatsächlich zu einem der Schlösser passen. Fotos: Exner

Bürgermeister Wolfgang Langer (links) übergibt Braunlages stellvertretendem Stadtbrandmeister Bernd Pöppelmann den symbolischen Schlüssel fürs neue Feuerwehrhaus. Gerüchten zufolge soll er tatsächlich zu einem der Schlösser passen. Fotos: Exner

Die Bauzeit war länger, die Kosten waren höher als ursprünglich geplant. Jetzt durfte die Feuerwehr St. Andreasberg nach langer Wartezeit endlich ihre neue Wache in Betrieb nehmen. Die Eröffnung gestaltete sich genauso pompös wie amüsant.

Von Christoph Exner Dienstag, 18.10.2022, 17:00 Uhr

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St. Andreasberg. Kaum haben sich die anthrazitfarbenen Tore des neuen St. Andreasberger Feuerwehrhauses einen Spalt weit geöffnet, wabert Nebel aus der Fahrzeughalle. Musik erdröhnt. Lichtstrahlen schießen in alle Ecken des großen Raums. Lange mussten die Brandbekämpfer auf ihre neue Wache in der Straße An der Trift warten, entsprechend pompös fiel vergangenen Freitag deren Eröffnung aus. Draußen Grill, Getränke und Musik vom Waldarbeiter-Instrumental-Musikverein, drinnen Bilder von der Entstehung des Gebäudes, per Beamer an die Wand geworfen.

2017 hatte die Feuerwehr den Bedarf für das neue Gebäude angemeldet, ein Jahr später schaffte es das Projekt auf die politische Agenda und es folgten die ersten konkreten Planungen. Im Juni 2020 war dann der Grundstein gelegt worden, zuvor mussten 9000 Kubikmeter Boden bewegt werden.

Hauptsache rot

„Was lange währt, wird nun hoffentlich wirklich gut“, sagte Braunlages Bürgermeister Wolfgang Langer. Während der Bauphase habe es die eine oder andere Schwierigkeit gegeben, mehrfach waren der Fertigstellungstermin nach hinten verschoben und die Kosten nach oben korrigiert worden (die GZ berichtete mehrfach).

Bei einer feierlichen Zeremonie darf in St. Andreasberg natürlich auch der Waldarbeiter-Instrumental-Musikverein unter Leitung von Karl-Heinz Plosteiner nicht fehlen. Nach dessen Blasmusik gibt es in der Fahrzeughalle eine Lasershow (rundes Bild).

Bei einer feierlichen Zeremonie darf in St. Andreasberg natürlich auch der Waldarbeiter-Instrumental-Musikverein unter Leitung von Karl-Heinz Plosteiner nicht fehlen. Nach dessen Blasmusik gibt es in der Fahrzeughalle eine Lasershow (rundes Bild).

Umso größer der Dank, den Langer nun an alle Beteiligten richtete: das Planungsbüro, die Baufirma, seinen Bauamtsleiter Thomas Reiß, allen voran aber die Feuerwehr, die rund 725 Stunden lang mit angepackt habe, berichtete das Stadtoberhaupt. Unter dem Strich hat das neue Feuerwehrhaus 2,6 Millionen Euro gekostet. Eine Summe, mit der man für ein Projekt wie dieses durchaus noch im Rahmen läge, findet Langer. Das Gebäude hebe sich von der für St. Andreasberg typischen Holzbauweise ab. Außen ist es passenderweise rot gestrichen. „Kein Schwedenrot, auch kein Feuerwehrrot, aber auf jeden Fall ein schönes Rot“, attestierte Langer schmunzelnd. Den Brandbekämpfern wünschte er für die Zukunft viel Glück: „Kommt immer heile aus dem Einsatz zurück. Wir können alle gemeinsam stolz auf das neue Feuerwehrhaus sein.“

Symbolisch übergab Langer einen Schlüssel an den stellvertretenden Stadtbrandmeister Bernd Pöppelmann, der ihn wiederum direkt an St. Andreasbergs Ortsbrandmeister Paul Libitowski weiterreichte.

Wie wichtig es war, das neue Gebäude zu bauen, verdeutlichte Kreisbrandmeister Uwe Fricke: „Es gibt keine Feuerwehr, die innerhalb von acht Minuten hier oben sein und helfen kann“, sagte er.

Vor die Füße geknallt

Neben vielen gegenseitigen Dankesworten von Unterstützern, Weggefährten und am Bau Beteiligten gab es während der Eröffnungsfeier auch viele Geschenke für die Feuerwehr. St. Andreasbergs Ortsvorsteher Karl-Heinz Plosteiner äußerte die Hoffnung, dass das neue Gebäude auch noch in 150 Jahren stehen möge. Fabian Brockschmidt, der von Feuerwehrseite die Planungsobhut für das Projekt innehatte, zeigte sich froh, dass der Bau nun endlich steht. „Es hat viel Kraft und viel Arbeit gekostet“, sagte er. Nun sei er froh, nichts mehr damit zu tun haben zu müssen und schmiss Ortsbrandmeister Libitowski seine zwei randvollen Aktenordner mit Bauunterlagen im wahrsten Sinne des Wortes vor die Füße.

Das ebenfalls noch relativ neue Hilfeleistungslöschfahrzeug der St. Andreasberger Wehr steht schon während der Bauphase und damit bereits etwas länger im neuen Gebäude – für die Eröffnungsfeier hat es die Feuerwehr vor dem Haus geparkt, wo es die Gäste unter die Lupe nehmen können. Foto: Exner

Das ebenfalls noch relativ neue Hilfeleistungslöschfahrzeug der St. Andreasberger Wehr steht schon während der Bauphase und damit bereits etwas länger im neuen Gebäude – für die Eröffnungsfeier hat es die Feuerwehr vor dem Haus geparkt, wo es die Gäste unter die Lupe nehmen können. Foto: Exner

Eine Aktion mit einem Augenzwinkern, genauso wie eine ganz offensichtlich nicht ernst gemeinte Spitze in Richtung des ehemaligen Bürgermeisters Stefan Grote. Der hatte das Grundstück, auf dem das neue Feuerwehrhaus heute steht, einst im Namen der Stadt gekauft. Dabei, so Brockschmidt, hätte er ja ruhig mal berücksichtigen können, dass die Feuerwehrleute gerne mit ihrem Fahrzeug einmal ums Gebäude fahren können würden. Das ist nämlich nicht möglich und das Einzige, was ihn am neuen Gebäude beziehungsweise dem Grundstück wirklich störe.

Nicht nur das Feuerwehrhaus wurde am Freitag eröffnet, sondern auch ein kleiner Wasserfall neben der Wache. Ihn hat die Feuerwehr zum Dank an den städtischen Bauamtsleiter im Rahmen der Einweihung feierlich den Namen „Thomas-Reiß-Wasserfall“ verliehen.

 

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