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Nach Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg

So reagieren Einzelhändel auf den Wegfall der 2G-Regel

Shoppen ohne Kontrolle: Die 2G-Regel im Einzelhandel gehört der Vergangenheit an. Foto: Sowa

Shoppen ohne Kontrolle: Die 2G-Regel im Einzelhandel gehört der Vergangenheit an. Foto: Sowa

Die 2G-Regel für den Einzelhandel ist durch das Oberverwaltungsgericht Lüneburg außer Kraft gesetzt worden. Die Folgen sind sofort spürbar. So reagieren Händel auf die Entscheidung.

Von Sebastian Sowa Freitag, 17.12.2021, 19:00 Uhr

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Goslar. Diese Nachricht hat am Donnerstag viele Geschäftsleute überrascht: Am späten Nachmittag hat das Oberverwaltungsgericht (OVG) Lüneburg die 2G-Regel im Einzelhandel wieder außer Vollzug gesetzt. Die Einzelhändler sind sehr erleichtert, von einem vorzeitigen „Weihnachtsgeschenk“ ist die Rede.

Andreas Keller, Chef der Goslarer Kaufmannsgilde, konnte es gar nicht glauben, als ihm die Nachricht gegen 16 Uhr in seinem Fotogeschäft erreichte. Jetzt will er sich die letzten Tage vor Weihnachten endlich Mal wieder richtig auf seine Kunden konzentrieren: „Es kann wirklich nicht sein, dass wir uns täglich mit neuen Regeln beschäftigen müssen. Dieses Hin und Her muss jetzt endlich aufhören. Ich begrüße aber diese Entscheidung und nun muss aber endlich auch mal Ruhe für den Handel einkehren.“

Von einem vorzeitigen Weihnachtsgeschenk spricht auch ein erleichterter Geschäftsführer Frank Schmidt vom „Media Markt“ Goslar. Seine Mitarbeiter können sich jetzt endlich wieder mit ihrer Kernaufgabe befassen und müssen nicht mehr ihre Kunden kontrollieren. Schmidt musste von Montag bis Donnerstag vier Mitarbeiter permanent abstellen, die sich um die Einlasskontrollen kümmerten.

Kurz nachdem das Oberverwaltungsgericht am Donnerstag seine Entscheidung bekannt gab, reagierte Schmidt sofort und löste die Kontrollen wieder auf. Schon am Donnerstag sei es spürbar gewesen, dass die Frequenz der Kunden wieder deutlich steige. Auch Jürgen Breiler vom „Expert“-Markt in der Bassgeige nahm die Nachricht begeistert auf und zog seine „Kontrolleure“ wenige Minuten nach Bekanntgabe der „guten Nachricht“ wieder ab. „Das Einkaufen macht den Kunden jetzt wieder doppelt so viel Spaß. Ich denke, die Situation wird sich langsam wieder entspannen und die Menschen werden die Gelegenheit nutzen, ihre Weihnachtsgeschenke bei uns zu kaufen.“ Eine große Hoffnung läge jetzt natürlich auch auf den Samstag.

Die Landesregierung teilt indes mit, die Entscheidung des OVG Lüneburg, die 2G-Regelung im Einzelhandel mit sofortiger Wirkung außer Vollzug zu setzen, zu akzeptieren. Eine Anfechtung des Beschlusses sei ohnehin nicht möglich. Die Landesregierung will jedoch zeitnah die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske für alle Kundinnen und Kunden des Einzelhandels überprüfen.

„Wir freuen uns für den gesamten Handel, diese Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes war wichtig und es gibt hoffentlich für die nächsten Tage einen neuen Schwung für den Einzelhandel. Allerdings hoffen wir, dass das Durcheinander endlich Mal ein Ende hat und wünschen uns, dass es bundesweit einheitliche Regeln geben wird. Das Thema lokal kaufen wird jetzt noch mehr an Bedeutung gewinnen“, sagt Iris Weirich von der Goslar Marketing Gesellschaft (GMG).

Die Goslarer Bändchen-Aktion, die einen unkomplizierteren 2G-Einkauf ermöglichen sollte, gehört somit auch der Vergangenheit an. Was passiert eigentlich mit den bereits bestellten Stoffbändchen? Immerhin waren es insgesamt 30.000 Stück. „Wir werden uns mit dem Stadtmanagement und der Wirtschaftsförderung beraten. Ich gehe aber davon aus, dass sie bei zukünftigen Veranstaltungen genutzt werden können“, so Weirich.

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