So kommen die St. Andreasberger Hausbesitzer an Fördergeld

Zu den Projekten, die durch die Dorfentwicklungsmittel des Landes Niedersachsen unterstützt werden, gehört die geplante Sanierung des alten Bahnhofsgebäudes von St. Andreasberg durch einen privaten Investor. Foto: Berg
Es gibt wieder Geld vom Land Niedersachsen für die Dorfentwicklung. Bis 30. September müssen die Anträge gestellt sein. Die Antragsmühe lohnt sich – das beweisen die Projekte, die bisher schon Mittel bekommen haben.
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Braunlage. Das Füllhorn des 2017 gestarteten Förderprogramms Dorfentwicklung Bergdorfregion Südharz mit den Ortschaften St. Andreasberg, Lonau und Sieber scheint auch in Zukunft gut gefüllt zu sein: Wie Wolfgang Kleine-Limberg vom Büro „mensch und region“ in Hannover mitteilt, können bis zum 30. September 2023 Anträge zum Erhalt von Mitteln für die Dorfentwicklung im Jahr 2024 gestellt werden.
Ivar Henckel vom Büro „mensch und region“ präzisierte auf Anfrage am Donnerstag, dass über die Mittel für die Jahre 2024 bis 2026 das Amt für regionale Landesentwicklung Braunschweig, Geschäftsstelle Göttingen, noch offiziell entscheiden müsse. „Ich gehe aber davon aus, dass das eine Formalie ist“, versicherte Henckel. Die Anträge für 2025 könnten dann bis zum Stichtag 30. September 2024 und für 2026 zum Stichtag 30. September 2025 gestellt werden.
800.000 Euro Förderung
Anträge zu stellen hat sich in der Vergangenheit gelohnt: Fast alle Förderanträge konnten bewilligt werden, heißt es vom „büro und mensch“. Wie Wolfgang Kleine-Limberg mitteilt, wurden zum letzten Antragsstichtag elf Förderanträge mit einem Investitionsvolumen von ca. 2,5 Millionen Euro und einem Fördervolumen von knapp 800.000 Euro gestellt.
Bis auf zwei sind alle Förderanträge bewilligt worden, so Wolfgang Kleine-Limberg: „Leider reichte das Geld nicht für alle Antragsteller.“ Den Grund dafür nennt Ivar Henckel auf Nachfrage: Das Land Niedersachsen habe weniger in die Dorfentwicklung investiert als in den Vorjahren. „In diesem Jahr war das Geld etwas knapper.“
Wenn auch die offizielle Entscheidung noch nicht gefällt wurde, hat das Amt für regionale Landesentwicklung (Arl) der Mitteilung von „mensch und region“ zufolge bereits bei der Stadt Herzberg am Harz angefragt, ob eine Verlängerung der Förderphase gewünscht ist.
Noch viele private und öffentliche Vorhaben
Die Ideen gehen der Dorfregion nicht aus, so die Reaktion der Vertreter der Ortschaften. Es gebe noch genügend öffentliche und private Vorhaben, die 2024 und 2026 beantragt werden könnten. Sobald über die Verlängerung positiv entschieden ist, werde es eine neue Öffentlichkeitsinitiative in den Ortschaften geben, so Wolfgang Kleine-Limberg.
Und das das sind die Anträge, die in 2023 zum Zuge kamen: Der Mitteilung von „mensch und region“ zufolge freut sich etwa der Bürgermeister der Stadt Herzberg (Harz), Christopher Wagner (SPD), dass die Förderanträge zum Outdoorpark in Sieber sowie zur Sanierung des Freibades in Lonau genehmigt werden konnten. Bei einem Investitionsvolumen von ca. 400.000 Euro sei hier mit einer Förderung von circa 220.000 Euro zu rechnen.
Der im letzten Jahr verteilte Kalender für das Jahr 2023 zeige, so das Büro in Hannover weiter, dass bei den privaten Maßnahmen in den letzten Jahren beispielhafte Projekte umgesetzt werden konnten. Ein herausragendes Beispiel ist demnach die Sanierung der ehemaligen Schleiferei in Sieber. Auch in St. Andreasberg werde dem ehemaligen Bahnhofsgebäude „neues Leben eingehaucht“.
Geld für Grube Samson
Auch die Grube Samson in St. Andreasberg hat intensiv von der Dorfentwicklung profitiert. Ohne die Unterstützung würde es der Stadt Braunlage schwerfallen, das Weltkulturerbe zu erhalten, sagt dazu Bürgermeister Wolfgang Langer. Im Jahr 2024 solle der Planungsprozess für die Neustrukturierung des Sportplatzes vorangetrieben werden. Wie erst in dieser Woche bei der offiziellen Inbetriebnahme des neuen Kunstrades der Grube Samson von der Redaktion berichtet, sollen Teile des Sportplatzes einem Welcome-Center mit dem Namen „Silverhall“ weichen.
Über das Förderprogramm Dorfentwicklung wird in einem Arbeitskreis beraten. Regelmäßig trifft sich dieses überörtliche Gremium aus Vertretern der Stadt Herzberg am Harz, der Stadt Braunlage, dem Amt für regionale Landesentwicklung, der Ortschaften sowie dem Planungsbüro „mensch und region“ zu einer Zwischenevaluation der Aktivitäten und Projekte.
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