Seesen: Homann will 2026 nicht mehr antreten

Seesen Bürgermeister Erik Homann zeigt sich zu bestimmten Anlässen, wie hier beim beliebten Sehusafest, auch gerne mal in edlem Zwirn. Foto: Privat
Rund zweieinhalb Jahre vor der Kommunalwahl Ende 2026 hat Seesens Bürgermeister Erik Homann erklärt, nicht für eine weitere Wahlperiode, die dann über acht Jahre laufen wird, zur Verfügung zu stehen.
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Seesen. „Es ist mir sehr wichtig, frühzeitig zu entscheiden, wie es einmal weitergeht, und das auch nach außen hin zu signalisieren“, sagte Seesens CDU-Bürgermeister Erik Homann auf GZ-Nachfrage. Der 47-Jährige hatte in der vergangenen Woche gegenüber dem Seesener Beobachter diese Entscheidung bekannt gegeben und zuvor die Mitarbeiter der Verwaltung und auch seine Partei über diesen Schritt informiert. Vor allem die CDU könne sich jetzt frühzeitig Gedanken machen, wen sie für das Amt des Nachfolgers oder der Nachfolgerin ins Rennen schicken will.
Noch nichts konkret
Für ihn, der nach Ende der Amtszeit knapp 50 Jahre alt sein wird, sei es dann die gute Gelegenheit, sich noch einmal beruflich neu zu entwickeln und zu orientieren. Als gelernter Jurist wäre eine Karriere als Spezialist für Verwaltungsrecht und Kommunalpolitik für ihn eine denkbare Option. Konkrete Vorstellungen und Pläne habe er aktuell noch nicht. Homanns Ehefrau Christiane hat sich gerade als Anwältin in Seesen selbstständig gemacht. Mit den vier Kindern habe man sich in Seesen eingerichtet. „Ich bin und bleibe Seesener durch und durch“, sagt der 47-Jährige mit voller Überzeugung. Homann ist mittlerweile seit rund 16 Jahren in Diensten der Sehusastadt – ab 2008 als Erster Stadtrat und ab 2011 als Bürgermeister. Das sei eine spannende Zeit mit Höhen und Tiefen gewesen.
Wasserwelt sanieren
„Klar sein wird, dass ich mich nach Ende meiner Amtszeit nicht mehr in die Lokalpolitik einmischen und auch nicht für den Stadtrat kandidieren werde“, macht Homann deutlich. So wie jetzt als Verwaltungschef sei das Parteipolitische sowieso nicht seine Sache gewesen. Als Bürgermeister habe man sich ja weitgehend neutral zu verhalten.
Für den Rest seiner Amtszeit hat Homann sich noch einiges vorgenommen: „Mein größtes Anliegen ist die Neugestaltung der Sehusa-Wasserwelt. Hier will ich möglichst zeitnah das Entwicklungskonzept in trocken Tücher bringen.“
Ende Mai werde aller Voraussicht nach das Sanierungskonzept vorgestellt werden können. Wichtiges Thema sei natürlich auch das neue, zentrale Feuerwehrhaus in der Stadt und die Weiterentwicklung von Gewerbeflächen.
Ein wenig Sorge bereitet dem 47-Jährigen die anhaltende Politikverdrossenheit, die er durchaus auch in seiner Stadt spüre. Nicht wenige Bürger hätten den Eindruck, eh nichts beeinflussen zu können. Ein mangelndes Interesse an der Kommunalpolitik gehe damit einher. Und es werde zunehmend schwieriger, Nachwuchs für die Politik zu gewinnen. Eine Tatsache, die er allerdings schon viele Jahre beobachte.