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Auszeichnung für Bruno Neumann GmbH

Schwalbenfreundlicher Schrottplatz in Vienenburg

Die Firma Bruno Neuman ist jetzt auch offiziell schwalbenfreundlich. Über die Plakette am Haus freuen sich Frederic Neumann (von links), Björn Niehus, Kevin Kühnelt und Alexander Neumann.  Foto: Hohaus

Die Firma Bruno Neuman ist jetzt auch offiziell schwalbenfreundlich. Über die Plakette am Haus freuen sich Frederic Neumann (von links), Björn Niehus, Kevin Kühnelt und Alexander Neumann. Foto: Hohaus

Die Fliegen am Vienenburger Schrottplatz ärgerten schon viele Anwohner. Nun zeichnete der Naturschutzbund die Firma gerade dafür aus: Denn Schwalben lieben die Firma Bruno Neumann, da sie hier reichlich Fliegen zum Fressen finden.

Von Petra Hartmann Mittwoch, 05.10.2022, 11:00 Uhr

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Vienenburg. Jetzt hat Alexander Neumann die Bestätigung auch offiziell bekommen: Der Chef des Vienenburger Schrott-Verwertungsunternehmens Bruno Neumann GmbH ist ein ausgewiesener Schwalbenfreund und konnte nun an seinem Bürogebäude die Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“ anbringen.

Ein wenig zurückhaltend reagierte Wolfgang Moldehn, der Vorsitzende des Goslarer Naturschutzbundes (Nabu), schon, als der Vienenburger Unternehmer die Plakette beantragte. Immerhin ist der Schrottplatz dafür bekannt, dass es dort ein Fliegenproblem gibt: Immer wieder beschweren sich Anwohner, vor allem die Bürgerinitiative „Erhaltung der Wohnqualität in Vienenburg“, über Schwärme von lästigen Insekten, angelockt durch Essensreste in den dort angelieferten gelben Säcken. Die Firma bekomme ja wohl die Auflage, die Insekten zu vergiften – und das treffe dann auch die Schwalben, die sich von den Fliegen ernährten, mutmaßte Moldehn misstrauisch.

Fliegengift? Nur in homöopathischen Dosen

Alexander Neumann konnte ihn jedoch beruhigen: „Das Gewerbeaufsichtsamt hat niemals den Einsatz von Giften gefordert, ganz im Gegenteil! Das war stets nur von der Bürgerinitiative gewollt“, betonte der Firmenchef. „Zudem darf ich im Freien quasi nichts mehr einsetzen, maximal in der Halle, ist so Gesetz, weshalb auch unsere Landwirte auf die Barrikaden gehen. Und das, was man einsetzen darf tangiert, zumindest laut Hersteller, die Schwalben nicht.“ Beschwerden gebe es ja gerade, weil er Gift „lediglich im absoluten Ausnahmefall sehr homöopathisch einsetze. Wegen der Schwalben halt.“ Und dass es den Vögeln auf dem Schrottplatz gut geht, davon konnte sich Moldehn vor Ort überzeugen. Überall zischen Schwaben durch die Luft, finden einen reich gedeckten Tisch, bauen ihre Nester. Zahlreiche Mehlschwalben fand der Nabu-Chef vor, außerdem auch ein paar Mauersegler.

Schwalbenplakette "ehrlich verdient"

„Er hat den Antrag formgerecht gestellt und die Plakette ehrlich verdient“, sagte Moldehn. „Was er sonst so macht, damit sind wir nicht immer einverstanden, aber die Schwalben haben es bei dieser Menge an Fliegen richtig gut.“ Zu den Dingen, die der Nabu und die Bürgerinitiative mit sehr viel Misstrauen beobachten, gehört eine andere Aktivität auf dem Gelände der Firma Neumann: Die Firma Scholz Recycling GmbH aus Oker will dort als Mieter einziehen und Wertstoffe sortieren.

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