Pestel-Institut zeichnet „düstere Bauprognose“ für Goslar

Das eigene Heim: Das Pestel-Institut beklagt einen Rückgang der Baugenehmigungen im Landkreis Goslar. Foto: Pestel-Institut
Das Pestel-Institut aus Hannover zeichnet mit Zahlen aus dem Landkreis Goslar, die einen Rückgang bei den Baugenehmigungen belegen, beim Blick aufs Wohneigentum eine „düstere Prognose“. Das Institut fordert bundesweit Bau-Hilfen.
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Harz/Hannover. Das Pestel-Institut in Hannover schlägt mit Blick auf den Wohnungsbau im Landkreis Goslar Alarm und begründet mit den Zahlen aus der Region seine Forderung nach einem „Bundes-Baustartkapital“.
Zu den Daten: Der Wohnungsbau im Landkreis Goslar hat laut Daten des Instituts im ersten Halbjahr 2023 geradezu einen Einbruch erlebt. Den 28 Baugenehmigungen aus den ersten sechs Monaten 2022 stünden aus dem aktuellen Vergleichszeitraum nur 16 gegenüber.
Institut spricht von „Schockstarre“
Das Institut bewertet den Rückgang um zwölf Baugenehmigungen in drastischen Worten und spricht von einer „Schockstarre“, in die der Landkreis verfallen sei. Katharina Metzger vom Bundesverband Deutscher Baustoff-Handel, der die Untersuchung in Auftrag gegeben hat, wird in einer Mitteilung wie folgt zitiert: „Der Traum vom eigenen Haus, von der eigenen Wohnung, er platzt gerade in Serie.“
Nur wenige Menschen könnten sich „die eigenen vier Wände heute noch leisten“. Das Pestel-Institut hat die Zahlen der Baugenehmigungen für den Baustoff-Fachhandel bundesweit erhoben, berichtet Institutsleiter Matthias Günther auf Nachfrage. Manche Zahlen seien mitunter auffällig, weil in einer Stadt oder Region im Vorjahr viel gebaut oder ein Neubaugebiet eröffnet wurde und im Folgejahr wenig passiert ist. Hinzu kommen die steigenden Zinsen, die Bauen teuer machen, am Mittwoch wurde bekannt, dass der Immobilienkonzern Vonovia den Bau von rund 60.000 Wohnungen verschiebt.
Bundes-Baudarlehen gefordert
Zurück zum Pestel-Institut: Deren Wissenschaftler fordern ein „Bundes-Baudarlehen mit höchstens 1,5 Prozent Prozent als Startkredit fürs Wohneigentum“. Der Staat solle den festen Niedrigzins für 20 Jahre anbieten, erklärt Institutsleiter Matthias Günther. Im Frühjahr hatte sich das Institut im Rahmen einer Studie für ein Förderprogramm für den altersgerechten Wohnungsbau ausgesprochen, die Untersuchung wurde ebenfalls vom Bundesverband Baustoff-Fachhandel in Auftrag gegeben.
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