Neuer Zuchtluchs springt aus dem Rabenklippengehege

Der Luchs kommt in seinem neuen Gehege an, wenige Minuten, bevor er türmt. Foto: Raksch
Wenige Minuten nach der Ankunft in seinem Gehege an der Rabenklippe ist der neue Zuchtluchs über den Zaun geflohen. Ein Team rund um den Nationalpark-Luchsbeauftragten Ole Anders konnte das Raubtier nach viereinhalb Stunden wieder einfangen.
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Bad Harzburg. So hatte sich die Ankunft des einjährigen Zuchtluchses aus dem Nürnberger Tierpark im Rabenklippengehege wohl niemand vorgestellt: Nur wenige Minuten nach der Ankunft ist das Tier gestern gegen 16 Uhr ohne großen Aufwand über den 4,5 Meter hohen Zaun seines neuen Geheges gesprungen.
Das anwesende Team rund um den Nationalpark-Luchsbeauftragten Ole Anders und die Nürnberger Tierpflegerin Dagmar Fröhlich reagierte schnell, orderte Verstärkung, Kescher und Netze aus Oderhaus, leitete erste Suchmaßnahmen ein. Zunächst jedoch erfolglos: Nachdem ihn zwei Betäubungsschüsse getroffen hatten, war der Luchs noch immer so fit, dass er aus dem Sichtfeld der Suchenden entkommen konnte.
Eingefangen nach 4,5 Stunden

Ole Anders auf der Suche nach dem entflohenen Luchs, direkt vor dem Waldgasthaus Rabenklippe. Foto: Raksch
Seit fast 35 Jahren gebe es nun Luchse im Rabenklippengehege und noch nie sei bisher einer am Zaun geklettert, erklärt Pietsch. Er vermute, der Stress durch den Umzug habe das Tier zu einer solchen Aktion gebracht. „Diese Erfahrung nutzen wir, um daraus zu lernen und zu verhindern, dass so etwas erneut passiert“, führt er aus. Heute früh soll darüber entschieden werden, wie mit der Raubkatze weiter verfahren werde und welche Umbaumaßnahmen gegebenenfalls notwendig seien.
Erst der Baum, dann der Zaun
Eigentlich hatte der neue Zuchtluchs bereits am 21. Mai als Teil des internationalen Erhaltungszuchtprogramms Ex-situ ins Rabenklippengehege einziehen sollen, jedoch hatte er sich damals offenbar selbst dagegen entschieden: Die Raubkatze hatte in einer Eiche in ihrer alten Heimat, dem Nürnberger Tierpark, gesessen und sich nicht in ihre Transportbox verladen lassen, wie die GZ berichtete.
Anfang 2025 erhält er zu Zuchtzwecken Gesellschaft von einer Luchsdame. Der gemeinsame Nachwuchs soll künftig durch Artenschutzprojekte ausgewildert oder innerhalb des Zuchtprogramms erneut verpaart werden.
Mehr zur Umsiedlung des Luches, zum Zuchtprojekt und zur Suchaktion gibt es in der kommenden Ausgabe der Goslarschen Zeitung.

Ein Jahr alt ist der zugezogene Luchs aus Nürnberg, und somit noch nicht vollständig ausgewachsen. Foto: Raksch