Naturerlebnispfad in Liebenburg eröffnet

Großes Interesse bei bestem Spätsommerwetter: Erster Kreisrat Frank Dreßler (ganz rechts) begrüßt die zahlreichen Gäste zur Einweihung des Naturerlebnispfades in Heißum. Foto: Hohaus
Es hat seine Zeit gedauert, bis die Finanzierung stand und der Naturerlebnispfad in Liebenburg fertiggestellt wurde. In dieser Woche war es dann endlich soweit. Rund um die Grevelquelle gibt es viel zu entdecken und zu lernen.
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Heißum. Mit der Einweihung des Naturerlebnispfades Liebenburg bei Heißum wurde am Dienstag ein langjähriges Projekt unter der Trägerschaft des Landkreises Goslar zum Abschluss gebracht: Auf rund 14 Kilometern können Interessierte den Pfad im Salzgitterschen Höhenzug erwandern und sich gleichzeitig Wissen über die dortige Natur sowie die heimische Flora und Fauna aneignen. Das Projekt wurde 2019 durch einen Kreistagsbeschluss auf den Weg gebracht, die Idee geht auf eine Zusammenarbeit des Landkreises Goslar mit der NABU-Kreisgruppe Goslar, der Natur- und Umwelthilfe Goslar und dem Forstamt Liebenburg zurück. Gefördert wurde es zudem mit 31.000 Euro von der Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung, die restlichen Kosten des rund 90.000 Euro teuren Projektes trägt der Landkreis Goslar.
Infotafeln am Weg
Die offizielle Einweihung fand an der Grevelquelle nahe Heißum statt. Einer der möglichen Einstiege. Hier hatten die Gäste die Möglichkeit, im Rahmen einer Naturschutz-Rallye eine der vier Naturerlebnisstationen kennenzulernen. Weitere Stationen sind der Grevelberg, Hirschberg und Grube Fortuna. Auch zwei der zwölf Informationstafeln, die den Weg säumen, befinden sich in der Umgebung.

Susann Stramka (Agentur DesignOffice) zeigt die Arbeitsmaterialien, die für die Naturschutz-Rallye entwickelt wurden. Foto: Hohaus
Diese befassen sich mit der Grevelquelle selbst, mit Steinzeitfunden sowie mit dem ehemaligen Eisenerzbergbau in der Gemeinde Liebenburg. Gegenüber der Grevelquelle führte eine 2,3 km lange Erzbergbahnstrecke entlang. Leider sprudelt die Quelle gerade nicht, aber bei viel Regen ist sie zu sehen, sie fließt dann in Richtung Othfresen in den Hainbach. Fünf Eisenerzgruben gab es in der Umgebung mit 1500 Arbeitsplätzen.
Ein System aus Hinweisschildern sorgt für die Orientierung innerhalb der Landschaft. „Die Stationen an der Grevelquelle sind ein schönes Beispiel dafür, wie wir uns die Wissensvermittlung innerhalb des Naturerlebnispfades gedacht haben. Ob Geologie, Pflanzen- oder Tierarten: Die Informationstafeln halten eine Vielzahl an Hinweisen zur außergewöhnlichen Natur sowie den Lebewesen bereit. Mit der Freude am Entdecken können Groß und Klein hier noch tiefer in die Thematik eintauchen“ , erläuterte der Projektverantwortliche Rainer Schlicht. „Zudem können wir so auch abbilden, wie sich eine Landschaft entwickelt, die viele Jahre vom Bergbau geprägt war“, so Schlicht. Diese wichtige, historische Komponente stehe für viele Naturräume des Landkreises.
Pädagogisch wertvoll
Den pädagogischen Aspekt unterstreicht auch die Naturschutz-Rallye, die von der Agentur Design Office im Rahmen des Projektes für verschiedene Altersgruppen entwickelt wurde: Mit ihr können Kindergartenkinder sowie Schülerinnen und Schülern der Grund- und weiterführenden Schulen die Lebensräume von Pflanzen- und Tierarten entlang des Pfades spielerisch und altersgerecht entdecken. Ein Rucksack kann ausgeliehen werden, in dem sich Spiele, Becherlupen, Tierschilder befinden. Es gibt viele lohnenswerte Ziele, wie etwa die Gipskuhle am Gevelsberg, der Flöteberg, Hirschberg und Fortunateich, Mausebrunnen, Mittelwald, die Streuobstwiesen und die zahlreichen Schlüsselblumen im Sommer.

Der Wegweiser an der Station Grevelquelle gibt Orientierung. Foto: Hohaus
„Möglich gemacht hat dies das gemeinsame Wirken aller Beteiligten bei diesem Projekt. Ihr Fachwissen sorgt dafür, dass Interessierte anhand verschiedener Stationen entlang des Pfades unsere heimische Natur aus einem neuen Blickwinkel heraus entdecken und erleben können.“ Weitere Informationen über den Naturerlebnispfad sind auch unter www.naturerlebnispfad-liebenburg.de zu finden.
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