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Mit Wasser Leben retten

Nabu-Chef gibt Hitze-Tipps für Wildtiere

Heimische Vögel wie die Blaumeise freuen sich an heißen Tagen über das Aufstellen von Wasserschalen. Foto: Pixabay

Heimische Vögel wie die Blaumeise freuen sich an heißen Tagen über das Aufstellen von Wasserschalen. Foto: Pixabay

Der Nabu-Vorsitzende Wolfgang Moldehn gibt Tipps für die Unterstützung der Wildtiere im eigenen Garten wöhrend des Sommers weiter. Je nach Tierart sind unterschiedliche Arten von Wasserschalen sinnvoll.

Sonntag, 17.07.2022, 15:00 Uhr

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Nordharz. Die heißen Tage haben es für Mensch und Tier in sich. Zum Wochenbeginn werden im Nordharz wieder Temperaturen um die 30-Grad-Marke erwartet. Viele Pfützen und Tümpel sind bereits ausgetrocknet. Die GZ hat sich deshalb bei Wolfgang Moldehn, dem Vorsitzenden der Nabu-Kreisgruppe Goslar, erkundigt, wie man derzeit die heimische Tierwelt unterstützen kann.

Das Wichtigste vorneweg: Für Menschen und Tiere gilt, dass zwingend genug Wasser getrunken werden muss, um fit zu bleiben. Moldehn empfiehlt deshalb, mehrere Wasserschalen aufzustellen, sodass beispielsweise Vögel und Insekten eine Wasserstelle finden können. Insekten brauchen das Wasser etwa nicht nur zum Trinken, sondern auch zum Bauen und Kühlen ihrer Nester.

Beschaffenheit der Trinkschalen

Wolfgang Moldehn

Wolfgang Moldehn

Mehrere Wasserschalen sind Moldehn zufolge sinnvoll, damit verschiedene Tierarten gleichzeitig trinken können. Denn manche Vogelarten würden sich gegenseitig aus dem Weg gehen. Außerdem sei es wichtig, das Wasser minimal einmal täglich, besser aber zwei- bis dreimal am Tag auszuwechseln. So sei das Wasser immer frisch und sauber, auch wenn einmal Kot eines Tieres in die Schale hineinfalle. Außerdem werde die Ausbreitung von Krankheitserregern so verhindert. Das auf Nachhaltigkeit spezialisierte Onlineportal Utopia empfiehlt zudem, die Schalen lediglich mit heißem Wasser auszuspülen, da etwa Vögel die Rückstände von Spülmittel nicht gut vertragen.

Laut dem Tierschutzbund eignen sich Schalen mit flachem Rand am besten als Vogeltränke. Auf diesem können Vögel gut landen. Zudem sollte die Schale eher aus rauem Material bestehen, damit die Tiere einen guten Halt haben. Idealerweise sollte die Schale zudem zur Mitte langsam tiefer werden, damit auch etwas größere Tiere bequem darin baden können und so ihr Federkleid reinigen und von etwaigen Parasiten befreien können. Sehr gut geeignet seien aber auch Blumentopf-Untersetzer aus dem Baumarkt.

Aufstellort von Tränken

Eine Vogeltränke sollte dem Tierschutzbund zufolge zudem nicht direkt auf dem Boden, sondern optimalerweise etwas erhöht aufgestellt werden. Auch frei hängende Vogeltränken seien geeignet. Das bringe den Vorteil mit sich, dass Tiere so einen guten Rundumblick hätten und sich bei Gefahr schnell in ein Gebüsch oder einen Baum zurückziehen könnten. Für Tränken anderer Tiere wie Igel und Käfer gelte, dass diese in flachen Schalen direkt auf dem Boden aufgestellt werden sollten. Sinnvoll sei es, die Tränke dann nicht in der Nähe von Büschen und Sträuchern aufzustellen, sodass sich potenzielle Feinde nicht unbemerkt anschleichen können.

Für Bienen und Schmetterlinge sei es optimal, wenn ein paar Steine oder Moos im Wasser liegen würden, welche aus diesem herausragen. Sie seien ein guter Landeplatz und würden die Tiere auch dabei unterstützen, wieder aus dem Wasser heraus zu gelangen, womit ein Ertrinken verhindert würde.

Neben der Unterstützung mit Wasser gebe es natürlich auch jede Menge weiterer Möglichkeiten, sagt Moldehn. So sei es inzwischen recht bekannt, dass echte Hecken einen Lebensraum für viele Tiere wie Vögel schaffen, während das bei Gabionen-Zäunen, die mit Steinen gefüllt sind, nur in deutlich geringerem Ausmaß der Fall sei. Beim Rasenmähen solle beachtet werden, dass Mähroboter eine Gefahr für Igel und andere Tiere seien.

Blühwiese im Garten

„Ich empfehle nur ein- bis zweimal im Jahr den Rasen zu mähen und eine Blühwiese im Garten anzulegen“, schildert Moldehn als weiteren Tipp.

Auch Haustieren machen Hitzeperioden zu schaffen. Im Internet finden sich viele Tipps, wie den gefiederten und pelzigen Freunden geholfen werden kann. Tiere brauchen bei Hitze zwar frische Luft, aber Vogel- oder Kaninchenkäfige sollten nicht im Durchzug stehen. Denn das kann bei Tieren folgenschwere Erkrankungen auslösen. Besser sind feuchte Tücher, die auf das Gitter gelegt werden. Sie bringen Kühlung. In Außengehegen sollte für genügend Schattenplätze gesorgt werden. Auch frisches, saftiges Grünfutter zweimal täglich hilft manchen Tieren durch die Hitze.

Selbst Aquarien können sich bei heißen Außentemperaturen gefährlich aufheizen. Der Deutsche Tierschutzbund empfiehlt, notfalls vorsichtig kaltes Wasser nachzufüllen, um das Schlimmste zu verhindern.

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