Museums-Taufe: Förderverein lässt in Schladen alte Zeiten aufleben

Auf die Pracht und den Prunk des Rokoko folgt die Epoche des Klassizismus, in der sich die Kleidermode sowohl für Damen als auch für die Herren radikal wandelte. Die Mode des Klassizismus führen Marianne Wallach (3.v.re.) und ihre Freunde vor. Fotos: Hohaus
Mit einem Sektempfang und einem Sommerfest im Garten hat am Wochenende der Förderverein Leo-von-Klenze-Museum „die Taufe“ des Museums am Damm 14 gefeiert. Seit Samstag ziert ein Schild den Hauseingang, auf dem der berühmte Architekt gewürdigt wird.
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Schladen. Sekt gehört zu einer Taufe eines Schiffes oder auch eines Hauses dazu. Der Förderverein Leo-von-Klenze-Museum stellte am Samstag einen Sektempfang seinem Sommerfest voran, damit das Museum stilgerecht getauft werden konnte. Durch die Namensgebung „Leo von Klenze-Haus“ sollte der besondere Stellenwert des Hauses am Damm 14 für Schladen hervorgehoben werden. Seit dem Wochenende ziert ein Schild den Hauseingang, auf dem auf den berühmten Architekten hingewiesen wird.
Die 2. Vorsitzende Dorothee Schacht begrüßte Bürgermeister Andreas Memmert, den stellvertretenden Ortsbürgermeister Andreas Stieler, Vereinsmitglieder und zahlreiche Gäste. Sie dankte Barbara Eckervogt, dass diese die Räume der ehemaligen Apotheke zur Verfügung gestellt hat. Das Café im Erdgeschoss kann für Gruppen genutzt werden, dort könnte auch ein Kulturzentrum entstehen.
Von außen als Museum erkennbar
Bürgermeister Andreas Memmert zeigte sich erfreut, dass Leo von Klenzes Zeit und sein Wirken ehrenamtlich wieder in Erinnerung bracht werde. „Wer seine Vergangenheit nicht kennt, wird in der Gegenwart verzogen und zerstört dadurch die Zukunft“, sagte Memmert. Er sei dankbar und froh, dass nun das Leo-von-Klenze-Museum von außen erkennbar werde. Der Bürgermeister enthüllte das neue Schild mit der Aufschrift: „Leo von Klenze Haus – Hier verbrachte der große klassizistische Baumeister Leo von Klenze *1784 in Schladen + 1864 in München, bis zum Alter von sieben Jahren seine Kindheit.“

Bürgermeister Andreas Memmert (re.) zeigt das Schild für das Leo-von-Klenze-Museum. Dorothee Schacht und Andreas Stieler (v.li.) freuen sich darüber.
Grußworte zur „Taufe“ gab es vom Vorsitzenden Jochen Buchholz und vom stellvertretenden Ortsbürgermeister Andreas Stieler. Buchholz stand für Führungen im neuen Museum zur Verfügung und wusste viel Interessantes über Leo von Klenzes Leben und seine Beziehungen zu den Großen seiner Zeit zu berichten.
Frauen und Männer zeigen Mode aus Klenzes Zeit
Im Garten trafen sich anschließend Besucher und Akteure unter dem grünen Blätterdach zum Sommerfest. Ulrich Zander hatte zum Empfang und am Nachmittag die Gäste mit Klängen auf seiner Zither erfreut. Die Kinder konnten bei Silvia Schacht und ihrem Team auf Ponys reiten und sich fantasievoll schminken lassen. Für das leibliche Wohl aller war mit einem großen Kuchenbuffet und Gegrilltem sowie mit kühlen Getränken gesorgt.
Marianne Wallach und ihre Freunde zeigten die Mode, wie sie während der Kinderzeit Klenzes getragen wurde. Historisch gewandet führten sie zudem die Tischkultur der damaligen bürgerlichen Elite vor. Zum Freizeitvergnügen gehörte damals auch das Picknicken, das regelrecht zelebriert wurde. Auch gehörte ein gepflegtes Tänzchen dazu.
Zum Abschluss des Festes gab es ein Konzert mit dem Gitarristen Günter Scholz. Er hatte mit 14 Jahren von einem holländischen Folkgitarristen die ersten Griffe gelernt und spielte mit seiner Westerngitarre Lieder aus den 1960ern und 1970ern, Irish Folk sowie auch Countrysongs. Nick Sameit trug zwischendurch Humorvolles von Heinz Ehrhardt vor und erzählte aus dessen Leben. Bei Fackelschein klang der Sommerabend gemütlich aus.
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