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Jeder achtet auf jeden

Mitstreiter für neues Wohnprojekt in Goslar gesucht

Henning Reetz

Henning Reetz

Gemeinschaftliches Wohnen bedeutet mehr, als unter einem Dach zu leben. „Es kommt vor allem auf das Wie an“, meint Henning Reetz. Er will ein neues Wohnprojekt in Goslar und Umgebung etablieren. Es soll ein Angebot sowohl für Jüngere als auch Ältere werden.

Von Hendrik Roß Sonntag, 26.02.2023, 15:00 Uhr

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Goslar. Henning Reetz ist 78 Jahre alt, ehemaliger Lehrer und Diplom-Pädagoge, lebt seit sechs Jahren in Bad Harzburg und arbeitet seit gut einem Jahr im Netzwerk „Gemeinsam wohnen in Braunschweig“ mit. Er habe festgestellt, dass es zwischen Braunschweig und Göttingen keine solcher Initiativen gibt, und will das nun ändern. Einige Mitstreiter habe er bereits gefunden, die Gruppe hat in dieser Woche einen ersten Info-Abend veranstaltet.

Es gebe in Goslar und Umgebung viele Wohnangebote für ältere und pflegebedürftige Menschen. „Was fehlt, ist ein gemeinschaftliches Angebot für Jüngere und Ältere“, sagt Reetz. Wie genau ein solches Projekt umgesetzt wird, sei ganz unterschiedlich. Die Beteiligten hätten Privatwohnungen, dazu gebe es Sozialräume, in denen ein Austausch stattfindet. „Der privat genutzte Bereich ist meist größer, als der gemeinschaftliche“, erklärt Reetz. Kommunikation sei ein wesentliches Element des gemeinschaftlichen Wohnens. „Salopp gesagt ist es ein Mitmach-Projekt.“ Menschen verschiedener Altersgruppen, mit unterschiedlichen sozialen oder kulturellen Hintergründen können gemeinsam Wünsche und Vorstellungen austauschen und Ideen entwickeln, zusammen Essen kochen oder andere Aktivitäten planen. Die Möglichkeit, sich zurückzuziehen, müsse aber für jeden zu jeder Zeit bestehen.

Regelmäßige Treffen

Allerdings sollte es auch regelmäßig Treffen geben, auf denen Dinge besprochen werden, die die Gemeinschaft betreffen. Reetz schwebt für Goslar und den Nordharz zunächst eine Gruppen-Größe von 20 bis 30 Personen in zwölf bis 20 Wohneinheiten vor. Er fasst zusammen: „Die Idee ist, dass ein gemeinschaftliches Wohnprojekt entsteht, in dem jede und jeder darauf achtet, dass es der oder dem anderen gut geht.“

Natürlich müsse man dafür eine passende Immobilie finden und finanzieren. „Es gibt da sehr verschiedene Formen“, sagt Reetz. So könnten die Bewohner selbst eine Genossenschaft gründen, die ein passendes Haus kauft oder mietet.

Vor allem im Norden Deutschlands gebe es schon mehrere gelungene Umsetzungen. In Lüneburg etwa wurde eine alte Musikschule im Stadtzentrum für ein gemeinschaftliches Wohnprojekt umgebaut. Laut Internetseite neues-wohnen-nds.de leben in dem Komplex heute 75 Personen im Alter zwischen vier und 85 Jahren.

Weitere Infos zum Goslarer Wohnprojekt gibt es im Internet unter gemeinschaftliches-wohnen-im-nordharz.de. Initator Henning Reetz ist per Mail an henningreetz2000@gmail.com erreichbar. Der nächste Info-Abend findet am Montag, 20. März, ab 19 Uhr im Restaurant „Brumbys“ statt.

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