Maskenpflicht in Braunlage nun per Hausrecht

In dem Bekleidungs- und Sportgeschäft „Black & White“ ist beides möglich: Mitinhaberin Claudia Thelemann trägt Maske, Mitarbeiterin Cornelia Minarzik nicht. Fotos: Eggers
Mit dem Wegfall der Maskenpflicht in vielen Innenräumen haben Geschäfte, Behörden, Restaurants und Hotels teilweise eigene Regeln aufgestellt. Im Rathaus, beim Bäcker oder in der Grube Samson muss die Maske beispielsweise weiter getragen werden.
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Braunlage. So ganz mag dann doch nicht jeder Betrieb in der Stadt Braunlage auf die Eigenverantwortlichkeit der Kunden oder Gäste setzen. Obwohl die Maskenpflicht offiziell in den meisten Innenräumen weggefallen ist, machen einige Gewerbetreibende von ihrem Hausrecht Gebrauch und legen fest, dass ein Mund-/Nasenschutz getragen werden muss. Andere bitten hingegen die Besucher, Gäste oder Kunden nur, die Maske zu tragen.
Eine einheitliche Regelung haben die Welterbestätten im Harz getroffen, berichtet Hans-Günter Schärf von der Grube Samson in St. Andreasberg. Erst einmal bis Ende des Monats müsse in den Einrichtungen eine Maske getragen werden. „Das ist auch sinnvoll“, sagt Hans-Günter Schärf. Gerade untertage würden die Besucher eng zusammenstehen, zudem sei es kalt und feucht. „Das sind ideale Bedingungen für die Viren“, meint er.
Auf die Eigenverantwortlichkeit der Kunden und des Personals setzt hingegen Mitinhaber Jörg Herbort von dem Einzelhandelsgeschäft „Black & White“. „Wenn unsere Mitarbeiter den Kunden aber ziemlich nahe kommen – beispielsweise bei der Beratung beim Schuhe-Anprobieren – dann setzen sie schon eine Maske auf“, berichtet er. Das Gleiche gelte, wenn es sehr voll im Geschäft werde. Die Kunden hätten aber freie Hand, sie könnten selbst bestimmen, ob sie eine Maske tragen wollen oder nicht.
Ähnlich händelt es auch Joachim Klaeden von der Firma Puppe, die neben einigen Einzelhandelsgeschäften auch einen gastronomischen Betrieb hat. „Und da stellen wir Unterschiede fest. Im Einzelhandel tragen noch 80 Prozent der Kunden auf freiwilliger Basis eine Maske, in der Gastronomie sind es hingegen nur 20 Prozent“, sagt er. Sein Personal habe in einer Umfrage hingegen einmütig entschieden, sowohl im Einzelhandel als auch in der Gastronomie weiter Maske zu tragen, berichtet Joachim Klaeden. Die Mitarbeiterin von Simone Neitz vom Landhaus „Villa Foresta“ trägt ebenfalls weiter Maske, obwohl die Hotelgäste das in der Regel nicht mehr tun und auch nicht müssen.
Im Rathaus in Braunlage gilt hingegen gar die sogenannte 3G-Regel, das heißt, die Besucher müssen entweder geimpft, genesen oder getestet sein, um beispielsweise den Personalausweis ändern lassen zu können oder einen Bauantrag zu stellen. „Darauf haben wir Bürgermeister im Landkreis Goslar uns geeinigt“, sagt Verwaltungschef Wolfgang Langer.

Die Stadt Braunlage macht von ihrem Hausrecht Gebrauch: Im Rathaus gilt weiter die 3G-Regel.
Lockerer sieht die Maskenregel hingegen die kommunale Tochter von der Braunlage-Tourismus-Marketing-Gesellschaft. „Wir bitten die Besucher in unseren Tourist-Informationen zwar, die Maske aufzusetzen, sie müssen es aber nicht“, berichtet Geschäftsführerin Cathleen Hensel, die auch dem Personal freie Hand lässt. „Aber unsere Mitarbeiter sitzen oder stehen ja im Counterbereich hinter Plexiglas, sodass die Maske nicht unbedingt erforderlich ist“, erklärt sie.
Auch beim Edeka-Markt am Buchholzplatz gibt es Personal, das hinter Plexiglas geschützt steht. Die Mitarbeiter, die hinter der Käse- oder Fleischtheke die Kunden bedienen, haben ebenso wie die an der Kasse meist keine Maske mehr auf, während die Mitarbeiter in den Gängen einen Mund- und Nasenschutz tragen. Die Kunden hingegen werden vor der Tür nicht mehr wie bislang dazu aufgefordert, eine Maske zu tragen. Dennoch hatte am Montag die ganz große Mehrheit eine Maske auf.

Alessandro De Soghe serviert den Cappuccino in seinem Restaurant Rialto weiter mit Maske. Die Gäste dürfen aber auf den Schutz verzichten. Foto: Eggers
Und auch beim Restaurantbesuch trägt die große Mehrheit der Gäste noch eine Maske, hat Alessandro De Soghe vom Restaurant Rialto beobachtet, der wie sein Personal auch weiter einen Mund- und Nasenschutz nutzt. Seit Sonntag viele weitere Regelungen wie beispielsweise der Impfnachweis weggefallen seien, hat er zudem beobachtet, dass wieder Leute essen gehen, die er vorher monatelang nicht gesehen habe.