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600.000 Euro Außenstände

Laga Bad Gandersheim insolvent: Forderungen und offene Fragen

Im Oktober 2023 zog das alte Leitungsteam noch eine positive Laga-Bilanz mit einer schwarzen Null: (v.l.): Architekt Kai Schönberger, Ursula Hobbie, Bürgermeisterin Franziska Schwarz, Astrid Klinkert-Kittel und Siegfried Dann.  Archivfoto: Gereke

Im Oktober 2023 zog das alte Leitungsteam noch eine positive Laga-Bilanz mit einer schwarzen Null: (v.l.): Architekt Kai Schönberger, Ursula Hobbie, Bürgermeisterin Franziska Schwarz, Astrid Klinkert-Kittel und Siegfried Dann. Archivfoto: Gereke

Die Landesgartenschau in Bad Gandersheim ist insolvent – dabei war die Abschlussbilanz im vergangenen Oktober noch positiv. Die Höhe der Schulden und die Gründe für die Zahlungsunfähigkeit sind noch unklar. Insolvenzverwalter Dr. Franc Zimmermann ermittelt.

Von Holger Neddermeier Donnerstag, 11.04.2024, 05:59 Uhr

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Nordharz. Die Meldung von der Insolvenz der Landesgartenschau (Laga) in Bad Gandersheim in der vergangenen Woche schlug ein, wie eine Bombe. War doch die Abschlussbilanz im Oktober vergangenen Jahres positiv ausgefallen. Von einer schwarzen Null war zu dem Zeitpunkt die Rede. Das ist jetzt, fünf Monate danach, nur noch Makulatur.

Die Laga-Trägergesellschaft hat Ende März einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Goslar gestellt. „Wir sind zahlungsunfähig“, ließ eine der Geschäftsführerinnen, Ulrike Bode gegenüber dem NDR verlauten. Die Höhe der noch offenen Forderungen wollte sie mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht nennen.

Forderungen gegen Dritte

Insolvenzverwalter Dr. Franc Zimmermann erklärte am gestrigen Nachmittag gegenüber der GZ, dass er sich Ende der vergangenen Woche mit den Geschäftsführerinnen Ulrike Bode und Frau Nina-Vanessa Marahrens zusammengesetzt habe. „Es stellt sich so dar, dass zu sicherndes Kontoguthaben vorhanden ist, darüber hinaus der Pavillon der Regionen noch im Eigentum der gGmbH steht, ferner weitere betriebliche Gegenstände vorhanden sind und Forderungen gegen Dritte in Höhe von nominal rund 600.000 Euro bestehen.“ Hiervon würden rund 300.000 Euro auf einen Caterer, der während der Gartenschau auf den Flächen eingemietet war und noch einmal rund die gleiche Summe auf Fördermittel entfallen.

„Ob und in welcher Höhe diese Forderungen tatsächlich bestehen und beigetrieben werden können, vermag ich derzeit nicht seriös zu prognostizieren“, so Zimmermann. Die Ermittlungen zu den Insolvenzursachen dauern an, erklärte Zimmermann. Hierzu seien zunächst zahlreiche Unterlagen zu sichten und teilweise auch von dritter Seite zu beschaffen. „Eine Aufarbeitung setzt auch voraus, dass Ursula Hobbie hinzugezogen wird, da diese meines Wissen nach die Planrechnungen gefertigt und andererseits als ehemalige Geschäftsführerin zur Auskunft verpflichtet ist“, so der Insolvenzverwalter.

Weitere Erörterungen

Ein Termin stünde dazu aus. Auch Thomas Helingrath sei als vormaliger Geschäftsführer entsprechend kontaktiert worden.

Erst im Anschluss daran und nach Auswertung der Planrechnungen und der weiteren Geschäftsunterlagen lasse sich serös eine Aussage dazu treffen, aus welchem Grund Zahlungsunfähigkeit eingetreten sei. Die Hoffnung, den Regionen-Pavillon nach dem Ende der Landesgartenschau zu veräußern wurde bis dato enttäuscht. Bisher wollte niemand den ausgelobten Kaufpreis in Höhe von 100.000 Euro dafür auf den Tisch legen. Auch wenn der Zusatz Verhandlungsbasis dabei stand.

Noch zu haben ist der Pavillon der Regionen. Verkaufspreis 100.000 Euro – Verhandlungsbasis. Archivfoto: Gereke

Noch zu haben ist der Pavillon der Regionen. Verkaufspreis 100.000 Euro – Verhandlungsbasis. Archivfoto: Gereke

Leider konnte noch kein Käufer gefunden werden, bestätigte Claudia Bastian von der Stadtverwaltung Bad Gandersheim auf GZ-Nachfrage. Die Stadt ist mit einem Darlehen in Höhe von rund 700.000 Euro Gläubigerin der Landesgartenschaugesellschaft, wie auch bekannt geworden war.

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