Kulturklub: Besucherrückgang in zweiter Jahreshälfte

Der Vorstand des Kulturklub Bad Harzburg e.V.: Thadeus Fabisiak, Angelika Jacobi, Margarete Demmnig und Detlef Linke. Foto: Berg
Der Kulturklub Bad Harzburg kann auf einen Mitglieder-Zuwachs verweisen, und auf eine knapp positive Jahresbilanz 2022 dank Corona-Hilfen. Auch die erste Hälfte 2023 war gut, doch mit der völlig verregneten Open-Air-Summernight im August kamen Probleme.
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Bad Harzburg. Der Kulturklub Bad Harzburg hat – wie viele Kulturträger anderswo auch – mit teils bedenklichen Rückgängen der Zuschauer-Zahlen in der zweiten Jahreshälfte zu kämpfen. Bei der Hauptversammlung erklärte der1. Vorsitzende Detlef Linke jetzt skeptisch: „Es läuft nicht so ganz rund im zweiten Halbjahr.“
Die erste Jahreshälfte sei dagegen noch erfreulich verlaufen. Da habe es drei mit 300 Besuchern ausverkaufte Veranstaltungen gegeben, darunter die von Konrad Stöckel mit dem Titel „Wenn‘s stinkt und kracht ist‘s Wissenschaft“, eine Feuershow, die dem 1. Vorsitzenden sehr bedenklich vorkam wegen der vier bühnennahen Feuermelder. „Ich dachte immer, gleich geht‘s los!“
Steigende Mitgliederzahl
Die Open-Air-Summernight habe dann allerdings den Wendepunkt ins Negative gebracht, berichtete Linke: „Der Vorverkauf lief schlecht, das Wetter war schlecht ... Regen, Regen, Regen!“ Diese Miesere habe sich dann durch die gesamte „nicht so dolle zweite Jahreshälfte gezogen. Mit einer Ausnahme: Das Satire-Duo „Emmi & Willnowsky“ am 4. November sei als einzige Veranstaltung der zweiten Jahreshälfte mit 300 Besuchern ebenfalls ausverkauft gewesen.
Auf die Frage nach den Ursachen des Besucher-Rückgangs erklärte Linke: „Wenn wir es wüssten, würden wir es ändern.“ Es könne mit den gestiegenen Energiekosten zu tun haben, mit dem Krieg in der Ukraine oder der neuen Corona-Welle. Fest stehe: „Sollte es ein Dauerzustand sein, werden wir uns Gedanken machen müssen.“
Der Vorstand legte den Mitgliedern zudem die Bilanz des Jahres 2022 vor. Demnach haben insgesamt 4570 Besucher die durch den Kulturklub organisierten Veranstaltungen besucht. Das ergibt einen Durchschnitt von 208 Gästen pro Abend. Im Vorjahr 2021 seien die 20 Veranstaltungen von 2640 Gästen besucht worden, was einen Durchschnitt von 132 Besuchern ergibt. „Das Jahr 2021 war noch sehr von Corona geprägt“, erklärte der Vereinschef.
Kleines Plus im Jahr 2022
Finanziell konnte der Kulturklub das Jahr 2022 mit einem kleinen Plus abschließen, erklärte Schatzmeisterin Margarete Demmnig: „es sieht gut aus.“ Wobei den reinen Einnahmen über den Ticketverkauf von 82.000 Euro direkte Ausgaben in Zusammenhang mit den Künstlern von knapp 95.000 Euro gegenüberstehen. „Bei den Einnahmen haben wir schlappe 12.000 Euro Miese.“ Doch Margarete Demmnig konnte die anwesenden Mitglieder umgehend beruhigen: Zwar habe die Summe aller Ausgaben bei 137.000 Euro gelegen. Doch dank zusätzlicher Einnahmen von 50.600 Euro aus Corona-Hilfen und Sonderfonds „haben wir insgesamt ein kleines Plus gemacht“. Seitens der Kassenprüfer hieß es anschließend: „Die Kasse stimmt von hinten bis vorn.“
Detlef Linke gab an diesem Abend auch die aktuelle Zahl der Vereinsmitglieder bekannt: „Wir gehen mit 506 Mitgliedern ins neue Jahr“, erklärte er zufrieden: „Für einen Kulturverein ist das eine Hausnummer!“
2023 habe es insgesamt über 50 Neueintritte gegeben. Im Jahr 2022 war die Mitgliederzahl von 526 auf 504 gesunken. Der Tiefststand habe im ersten Halbjahr 2023 bei 479 Mitgliedern gelegen. Unter großem Applaus und einstimmig wählten die Mitglieder anschließend einen neuen Vereinsvorstand. Indes: Er ist identisch mit dem Vorgänger-Vorstand, der sich wieder zur Wahl stellte.
So bleibt Detlef Linke – „Ich mach das 20. Jahr voll“ – weiterhin 1. Vorsitzender. Als jeweils 2. Vorsitzende wurden Angelika Jacobi und Holger Schlegel wiedergewählt. Thadeus Fabisiak bleibt Schriftführer und Margarete Demmnig Schatzmeisterin.
„Mord im Museum“
Mit Spannung und Vorfreude wurde von den Mitgliedern die Liste der für 2024 gebuchten Künstler eingesehen. Einige werden nicht zum ersten Mal im Bündheimer Schloss auftreten, etwa „LaLeLu“ am 13. Januar oder „DESiMOs Spezial Club“ am 26. März. Im Herbst 2024 locken wieder „Emmi & Willnowsky“ am 2. November und „Dr. Pop“ am 16. November.
Ein besonderes Highlight insbesondere für Freunde eines gewissen morbiden Humors dürfte der Auftritt von Dr. Mark Benecke am 10. Mai in Bad Harzburg sein, Deutschlands wohl bekanntestem Kriminalbiologen. Titel seines Auftritts: „Mord im Museum.“