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Bad Harzburg

Krippe im Rosengarten wird mit neuem Leben gefüllt

Die großen Figuren der Krippe im Rosengarten wiegen an die 200 Kilogramm und sind nur mit einem Kran zu bewegen. Fotos: Neumann

Die großen Figuren der Krippe im Rosengarten wiegen an die 200 Kilogramm und sind nur mit einem Kran zu bewegen. Fotos: Neumann

Es ist angerichtet: Im Bad Harzburger Rosengarten sind ab sofort neben Maria und Josef, dem Jesuskind, Engel, Hirten, Wilschwein und Schafen auch Luchs und Kiepenfrau aus Holz zu sehen. Drei neue Figuren in der Krippe sollen zur Diskussion anregen.

Von Carolin Neumann Donnerstag, 10.11.2022, 11:00 Uhr

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Bad Harzburg. Nun sind sie wieder aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht – die aus Holz geschnitzten Krippenfiguren sind aus ihrer Bad Harzburger Scheune – Standort geheim – gekommen und im Rosengarten „gelandet“. Mithilfe eines Kranarms und vielen Helfern fanden sie ihren angestammten Platz auf dem hölzernen Podest, das nun für eine Zeit lang den Brunnen abdeckt.

Erst am vergangenen Wochenende bekam die letzte Figur ihren Schliff – der Förster und Motorsägenschnitzer Alexander Frese hatte für die Krippe im Rosengarten drei neue Besucher aus Holz geschaffen. „Eine wiegt um die 200 Kilogramm“, erzählt er. Per Hand hätte man sie nicht aufstellen können. Umso dankbarer ist Initiatorin und Hauptorganisatorin Marianne Schirrmeister vom Verein ökumenischer Kirchenladen für die Hilfe, die sie Jahr um Jahr dabei bekommt.

 Sterndeuter und Sterndeuterin statt Heiliger Drei Könige

Am Dienstag hatte die Firma Holzbau aus Lochtum ehrenamtlich das Podest aufgebaut. Dieses bildet die Grundlage für die Krippenfiguren. Sie schwebten am Mittwoch heran – dank der Familie Zech, die den Bad Harzburger Wintertreff betreibt. Zechs hatten wieder einen Lkw mit Kranarm dabei. Heute am Donnerstag soll das Licht installiert werden. Unterstützer von Kur-, Tourismus- und Wirtschaftsbetrieben, der Stadtverwaltung und vom Bauhof sind während der Aufbauarbeiten ebenfalls mit helfenden Händen dabei.

Am kommenden Mittwoch folgen dann noch Tannenbäumchen, die die Organisatorin hier und dort verteilen will. An den Krippenfiguren aus Lärche und Douglasie hängt Marianne Schirrmeisters Herzblut. Maria und Josef, das Jesuskind, ein Engel, großer und kleiner Hirte, Kiepenfrau, Wildschwein, Schafe, Bock und Luchs bekamen nun Gesellschaft. Schirrmeister erklärt, dass es sich dabei um die drei Figuren handele, die heute als die Heiligen Drei Könige bezeichnet würden. „Es sind Überlieferungen – niemand weiß wirklich zu sagen, ob es Männer oder Frauen waren. Das wird auch nicht aus der Bibel deutlich“, betont sie. Deshab habe sie sich bei den Figuren für zwei Sterndeuter und eine Sterndeuterin entschieden, die Weihrauch, Myrrhe und Gold mitbringen. Zweifel darüber, dass diese Wahl vielleicht zu Diskussionen führen könnte, habe sie jedenfalls nicht. „Sie werden sicher zum Gespräch anregen“, sagt sie.

Ob die Heiligen Drei Könige wirklich alles Männer waren? Für die Krippe im Rosengarten hat sich Marianne Schirrmeister jedenfalls für zwei Sterndeuter und eine Sterndeuterin entschieden.

Ob die Heiligen Drei Könige wirklich alles Männer waren? Für die Krippe im Rosengarten hat sich Marianne Schirrmeister jedenfalls für zwei Sterndeuter und eine Sterndeuterin entschieden.

Möglich gemacht habe den Zuwachs eine Spende an die Bad-Harzburg-Stiftung, Träger der Krippe im Rosengarten. Vereinsvorsitzender Hans-Jürgen Fleger: „Zu 90 Prozent werden wir auch dieses Jahr wieder ein Segel spannen, um die Andachten im Trockenen halten zu können“. Er hofft, dass diesmal niemand das Segel kaputtmacht, so wie im vergangenen Jahr.

Harztypische Figuren in der Krippe

Nicht alle Figuren, die nun im Rosengarten stehen, gehören wirklich zur Krippe, wie man sie aus der Bibel kennt. „Wir wollten etwas Harztypisches dabei haben“, erklärt Hans-Jürgen Fleger, Vorsitzender der Bad-Harzburg-Stiftung. Der Luchs aber ist scheinbar ein kleines Problem-Kind: „Erst letztes Jahr hat er beim Transport ein Pinselohr verloren“, erzählt die Organisatorin. Am Mittwoch brach auch das zweite Ohr ab – „das müsste wieder zu reparieren sein“, macht Marianne Schirmmeisters Ehemann Uwe Hoffnung. Aber auch der Hirte forderte den Helfern einiges ab. „Der klemmt jedes Jahr. Er passt nicht gut in die vorgesehenen Löcher“, erzählt Schirrmeister. Denn die Holzskulpturen werden extra mit langen Schrauben im Podest befestigt. Für das Podest sucht Marianne Schirrmeister übrigens noch einen langfristigen, trockenen Lagerplatz. Wer einen Ort weiß, soll sich an die Organisatorin wenden.

Krippe soll nicht weiter wachsen

Soll die Krippe noch weiter wachsen? „Nein“, sagt die Initiatorin. Es seien jetzt genug Figuren, „es muss ja auch übersichtlich bleiben, die Figuren müssen wirken können“, begründet sie.

Offizielle Eröffnung der Krippe im Rosengarten ist am Dienstag, 22. November, um 17 Uhr – dann wird das Licht angeknipst. Die erste Andacht ist am Freitag, 25. November, 18 Uhr, mit dem Arbeitskreis Ökumenischer Kirchenladen. Marianne Schirrmeister lädt auch andere Gruppen wie etwa Chöre ein, diesen Ort für ihre Auftritte zu nutzen. Interessenten wenden sich auch hier an die Organisatorin.

Der Wintertreff gleich nebenan soll ab heute aufgebaut werden. Am 18. November öffnen die fünf Buden des weihnachtlichen Treffs zum ersten Mal, letzter Tag soll der 8. Januar sein.

Noch blühen die Rosen im Rosengarten – bald schon liegt hier vielleicht Schnee.

Noch blühen die Rosen im Rosengarten – bald schon liegt hier vielleicht Schnee.

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